Malmsheimer: Sprechalarm!

Podcast/Download: Artarium vom Sonntag, 13. März: „Ich bin kein Tag für eine Nacht“ von Jochen Malmsheimer. Adrenalinausbrüche, Hormongewitter und Moralverstopfung in der synaptischen Kommandozentrale eines Jugendlichen, den in der Disco plötzlich das Mädchen seiner Träume anspricht. Ein fulminantes Kurzhörspiel aus dem Sprachzentrum eines wahrhaft Wortverwirrten.

Der im Gegensatz dazu aufs äußerste eloquente Schöper dieses psychotropen Schädeltheaters dürfte einem breiteren (sic!) Publikum spätestens seit seinem abgründigen Plädoyer für das Wurstbrot als Kulturkonstante im Irrenhaus „Neues aus der Anstalt“ oder seiner furiosen Abrechnung mit dem epidemischen Quatsch- und Quasselradio Bongo Boulevard anlässlich der Verleihung des Deutschen Kleinkunstpreises 2009 ein Begriff sein. Sollte dem – liebes verbreiterungsbereites Publikum – noch nicht der Fall sein: Jochen Malmsheimer kommt wortgewaltig wie zum Wegschmeißen witzig AUCH LIVE wieder über uns, nämlich am Mittwoch, 22. Juni in der ARGEkultur. Das aus Anlass seines leibhaftigen Erscheinens dargereichte Programm trägt den epiphanischen Titel: „Wenn Worte reden könnten oder: 14 Tage im Leben einer Stunde.“ Der darauf folgende Donnerstag ist auf Jochens Betreiben extra zum katholischen Feiertag für Salzburg erklärt worden, so dass ihr euren konsekutiven Rausch dann auch recht gemütlich ausschlafen könnt. Wir wünschen jedenfalls jetzt schon einen froh’n Leichnam! Weil auch wir uns nämlich mit ans Leben grenzender Wahrscheinlichkeit wieder einmal totlachen gehen …

 

Du bist wie ich

Artarium inteam „Kongeniale Kreativität“ vom Sonntag, 20. 2. als Podcast/Download: Christopher Schmall & Norbert K.Hund gehen ihrer eigenen Wesensart auf den Grund – und gewähren Einblicke in ihre, aus diesen eigenartigen Übereinstimmungen entstehenden Koproduktionen. Annäherung an eine Arbeitsweise…

„Was ist das wohl für ein spezielles Verhältnis, das diese beiden Menschen verbindet?“ Derlei mag sich manch eine(r) bereits gefragt haben. „Wenn wir das wüssten!“ So würde ich vorschlagen, zunächst einmal darauf antworten zu wollen. Denn jene etwas anderen Symbiosen von kongenialen Perlentauchern und Sternenpflückern entziehen sich ihrem Wesen nach jeder noch so zupackenden Inbesitznahme durch Definition oder Kategorisierung. Ich erinnere mich aus gegebenem Anlass an einen recht schüchternen Besuch im Haushalt von Günter „Mo“ Mokesch und Karin Raab anno 1986. In was für einer Art von Beziehung diese beiden damals genau zusammen existierten, war für mich nicht erkennbar und ist mir auch heute noch hingebungsvoll wurscht. Mit ihnen gemeinsam Musik zu spüren, Ideen zu entwickeln sowie Anregungen auszutauschen war wesentlich – und hat einen bis in die Gegenwart wirkenden Eindruck erzeugt. Christo und Jeanne-Claude? Wie dem auch sei.

In diesem Sinne spielen wir nicht nur mit Erwartungen und Begrifflichkeiten, mit ungesagten Worten und mehrdeutigen Bildern, sondern auch mit so elegant gestohlenen Liedern wie jenem von Mo & The Gangsters in Love, das nunmehr auch den Kreis dieses Artikels schließt: Aus Pumpin‘ for Jill von Iggy Pop wird Du bist wie ich

Spartacus – Das ganze Album

Zum Wiederhören: ARTARIUM vom Sonntag, 16. Januar: SPARTACUS, Konzeptalbum (1975) von Triumvirat in voller Länge und remastered. Ein Referenzwerk des Progressive/Symphonic Rock aus Deutschland – mit Anekdoten fein garniert.

Schon das Artwork sprach mir während meiner Dienstzeit beim Bundesheer (1979) grundlegend aus der Seele. Ich widme diese Sendung also heute Felix Holzmann aus Bischofshofen, mit dem ich das Opus damals am Kasernenhof in St. Johann rauf und runter hörte, während wir in Phantasien vom Sklavenaufstand schwelgten, was uns auch sofort das Prädikat “schwul” einbrachte. Es half jedenfalls, den Schwachsinn und die Sinnleere jener Zeit zu überstehen – und geistig bei Niveau zu bleiben…

Und es war einmal ein Radiosender namens Ö3 (gar nicht zu velwechsern mit einem heutigen „Hitradio“) – dortselbst ereignete sich beinah täglich “Die Musicbox”. Einmal im Monat präsentierten da kunstsinnige Eloquenzen auch “Das ganze Album” – ohne drein zu reden! Welch ein Hörerlebnis! In memoriam dieser legendären Einrichtung beleben wir die Idee wiederum neu: Alle feine Nase lang stellen wir euch ein – ganz und gar subjektiv – wesentliches Ton-Werk vor, ohne dass der Hund – oder sonst jemand – dazwischen quatscht. Einfach die Lautstärke rauf drehen – und genießen.

Das Leben ist eh anstrengend genug.

 

Zwischeninsel Poesie

Zum Wiederhören: Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 14. 1. 2011 – Drei Stunden Musik und Dichtung, liebreich verwoben in einem dunkelroten Faden durch Stürme, Träume und Abenteuer.  Die Spoken Word Sinnstiftung des jüngst begründeten ChrissSüdbär EntBla_Projekts – ein intensiv atmosphärischer Text-Tanz für alle leidenden, liebenden und lustverrückten Hörpflaumen!

„Hello – is there anybody in there?“ Unter diesem Motto begeben wir uns auf eine seufzerlösende Zeit- und Gefühlsreise durch die Höhen und Tiefen des Emo Cremissimo in Expressis Verbis, umdröhnt und umwölkt von eklektisch verlesenen Musikwelten aus allen nur denk- und erspürmöglichen Genreschachterln.

Beispielsweise Collide, 30 Seconds To Mars, Die Toten Hosen, The Young Gods, Nils Petter Molvaer, Früchte des Zorns, Nevada Tan, Callejon, Sunterra, SoundDiary, Aviv Geffen, Lyapis Trubetskoy, Kleingeldprinzessin & Die Stadtpiraten, Tindersticks, N.EX.T, Chumbawamba, Tagtraum, Herwig Mitteregger, Syndikat (Nesti & Albino) und so weiter und so fort …

Da mittendrin entbla_en wir uns also livehaftig, erzählen und lesen aus eigenen Werken, lassen weitere Mundwerker zu Wort kommen, etwa Reinhard Wilhelmi, Giorgos Kimoulis (spricht Arthur Rimbaud), Hansi Lang und Jochen Distelmeyer. Ein lyrischer Rundumflug für Freunde und Liebhaber des verdichteten Spontanismus aus unserer Zwischeninsel Poesie.

Die letzte Hardcore Lesung 2010

Echt das Letzte! Und absolut das allerletzte Artarium 2010 zum Liebhaben, Runterladen und Wiederhören: jopa jotakin von und zy prexa liest – nein, zelebriert: Kopfsteinpflaster – Steinbruch, Hausfrauenvisionen und Ode an Dada. Live und Hardcore. Mit Musik!

Es begann alles am 23. Dezember im SUB Salzburg in der Müllner Hauptstraße bei einer Volxlesung zur Entweihnachtung. Daselbst warteten wir – und wie sich zeigen sollte, vollkommen zu äh Recht, auf einen gewissen Jopa. Der kam später, setzte sich uns dann zunächst einmal selbst vor – und dann seine – Texte?

Mit Fragezeichen? Auf jeden Fall! Texte als genereller Gattungsbegriff meinetwegen, handelt es sich bei Jopas Hörgewittern, Kopftheatern, Stimmkonzerten doch ursächlich um absichtsvoll aneinander gefügte Buchstaben, welche sich wohl auch aufschreiben, abdrucken und sogar leise lesen lassen. Zum Leben erweckt werden sie aber allemal am eindrucksvollsten, wenn das Hirn hinter diesen Anschlägen jedes Wort einzeln dem geduldigen Papier entreisst und es uns fleischgeworden in die Wirklichkeit schleudert. Das ist beste Performance-Psychedelik zum Mithecheln. Bitte legen sie, er oder es jedwede Sicherheitsgurte ab – es zahlt sich nämlich aus! Noch mehr gibts HIER zu hören und zu sehen.

Diese Sendung widmen wir auch heuer wieder in der bewährten Weise allen Friedensinvaliden, Schuldverweigeren und Weihnachtsflüchtling_innen.

Musik von Lene Lovich, Revolte Springen, Früchte des Zorns, Jello Biafra & NoMeansNo, Heinrich Beats The Drum.

 

                                                 Keep it Heartcore!

 

Menetekel

“The words of the prophets are written on the subway walls…” Wie wahr – denken wir nur an die vielen O5 Graffitis während der Nazizeit. Oder an den genuinen Wahrheitsbrauch des “Maisteigschreibens” im Waldviertel – immer zur Walpurgisnacht, in der ja 1938 auch die Salzburger Bücherverbrennung stattfand.

 

Ko(s)mische Zufälle oder auch nicht, auf jeden Fall würdigt die Artarium Crew das allmonatliche Gemeinschaftsmalen in der Unterführung Alpenstraße diesmal ganz gezielt mit einer eigenen Performance. „Menetekel“ – Die Sprichwort gewordene Feuerschrift aus der jüdischen Bibel wird aktuell kunst- und sozialkritisch.

 

Aktionistische Zelebration des widerständigen roten Fadens in und jenseits der Graffiti-Szene – von kruden Parolen über Dadaismen und Murales – bis ins Hier und Jetzt, wo sich ein eigenständiger Salzburger Ausdruck entwickelt und seine Welt  zu gestalten sucht. …..

 

LETTER THERE BE ROCK oder ICH MAHN MAL – DU DENK MAL – die Frage lautet dabei immer: HEUTE SCHON GELEBT?

 

Am Sonntag, 5. 12. nachmittags kannst du es ja rausfinden, indem du es selber machst: Das Bild, das Leben, die Performance – den Unterschied! Zwischen der Geldgrenze des “guten Geschmacks” und der Schwerkraft deiner eigenen Phantasien und Wünsche. Hier ist dein intelektuelles Hirnlutschzuckerl.

 

Perlentaucher – Besuch beim Bären

Was tun in den letzten Wochen vor dem Winterschlaf, wenn es draussen schon zu kalt – aber innerlich noch zu hell ist? Zu unfertig, zu aufgedreht, ganz einfach zu wach – womit würdest du dir als BärIn denn die Zeit verteiben, damit du – „gähn“ – endlich einschlafen kannst?

Na, bär kann sich zum Beispiel ein paar MitbärInnen einladen und mit ihnen gemeinsam die Eindrücke des Sommers revue passieren lassen. Noch einmal fühlen, riechen, schmecken und im behutsamen Betrachten der Erinnerungen aussortieren, was für lange Träume taugt – und was nicht.

Und so ähnlich wollen wir drei Bären in dieser Ausgabe auch unsere Reminiszenzen ausbreiten – aber nicht nur an einen vergangenen Sommer, sondern gleich an drei ganze Leben, drei immer noch werdende Persönlichkeiten sowie drei individuelle Kunstauffassungen

Süffige Gespräche rund um Kreativität und Kasperltheater, Elektronik und Eklektizismus, Humus, Humor und Humanismus sowie natürlich die gute alte und allgegewärtige Kunnst – ja die mit den 2 n! Gut gebrummt von Markus Brandt, Markus Huber und Norbert K.Hund. Danach ins Denkmal, Luise poppen!

Diese Sendung experimentellen Charakters bietet Einblicke in den Hirnbaukasten nicht nur eines perlentauchenden Hundes auf der Fährte des Lebens. GefährtInnen durchs Dick und Dünn der Lebensgefahr – Projektwerkstatt im Werden und Geverwehen. Erklärungsbedarf? Hier klicken und selbst…

Container Love – 50 Jahre Schlingensief

Download-Link: ARTARIUM vom Sonntag, 24. 10. – Der Eindruck sozialer Dissonanz verlangt nach seinem entsprechenden Ausdruck! Was könnte dafür unpassender erscheinen als der 50. Geburtstag eines jüngst Verstorbenen? Genau – Christoph Schlingensief lebt! Und wir werden es euch auch um die Ohren hauen.

Ausländer raus - Schlingensief ContainerVor nunmehr 10 Jahren inszenierte der geniale Multi-Dysfunktionalist des allzu  Zwischen- und Menschlichen sein Big-Brothereskes „Ausländer-Raus“ Pseudo-Wahl-Spektakel unter dem Motto „Habt Österreich lieb“ in Wien. Damals, die jünger Gebliebenen werden sich noch erinnern, hatte sich ein gewisser St. Wolfgang von Jörg Haiders FPÖ zum Bundesschüssel kanzlern lassen (nachdem er vor der verlorenen Wahl hochheilig den Weihrauch beschwängert hatte, als drittstärkste Kraft in Opposition gehen zu wollen). Das erinnert mich insofern an die Gegenwart, als in Wien just Koalitionsspiele stattfinden. Nur ein Glück, dass sich ÖVP diesmal rein rechnerisch nicht auf HC reimt. Wer sich darauf gar keinen machen kann, sollte doch besser die Packungsbeilage essen?

Oder den Notruf beten, bis der Arzt kommt, der die Guten zur Arbeit und die Schlechten heim – oder ins Gas schickt. Liebe geistig-seelisch vorselektierte Mitwirklichkeiten, diese Sendung ist nun einmal eine Kunnst-Collage und enthält daher 107,5 Gramm Satire sowie 97,3 kg schwarzen Humor, aber vom Feinen!

Also lasst euch bitte nicht verarschen – lasst euch einfach überraschen. Kunnst?

Schlingensief.

Gesundheit!

 

Teen FM Samples + Radio Blümchen Spontan

UNERHÖRT – Nicht nur fröhlich und  live zu Gast im ARTARIUM, anschließend mit allerlei Wortspenden und Bildwürfen aus dem Stand einen Studio-Workshop gestaltend, sondern sogar noch direkt aus dem Schnittprogramm spontan in eine knappe Stunde LIVESENDUNG springen: Die Teen FM Crew – Piraten wie wir!

Meet the Creatures in Gestalt: Laura, Paul + Lennart beim Brainstorming. Sophia war leider schon abgezischt, die spontankreative Jingle/Signation Materialsammlung dauerte noch fast eine Stunde. Dabei entstand eine hiermit erstmals Eingeweihten zugängliche Subtext-Signatur: Blümchen.

Als absolute Krönung unserer Radio-dialogischen Begeisterung ereignete sich kurz nach 19 Uhr eine plötzliche Liveheit, welche von Laura und Paul (4 Stunden Dauereinsatz) unbestreitbar respektabel gestaltet wurde. Dank an Radio Arija für die Spendung der Sendezeit!

Beide Sendungen gibts hier zum Nachhören oder Downloaden: Das „reguläre“ ARTARIUM von 17:06 Uhr mit Verführung zum Jingles-Schneiden – und das „experimentelle“ Teen FM von 19:06 Uhr ohne Konzept, aber mit Schmackes und – Blümchen!

Teen FM – Creature Feature

Download: ARTARIUM vom Sonntag, 17. 10. proudly presents: Die liebenswert kreativen KollegInnen von TEEN FM besiedeln das Kunnst-Biotop und leisten Erste Inspirationshilfe beim Gestalten einer Radiosendung. Sicher nicht die letzte Ölung!

Ebenso bunt wie eigenwillig ragen sie aus dem Einerlei gleichförmiger Knetmenschlein heraus: Die Teen FM Crew – mal frech, mal nachdenklich, manchmal auch ganz untypisch, doch immer mit reichlich cooler Musik im Gepäck. Der knackige Individuensalat für die  nächste Generation fängt sich das freie Medium!

Also schauen wir mal mit den Ohren, was für spezielle Persönlichkeiten sich da zur Interessensgemeinschaft Radiomachen zusammen gefunden haben. Vom Wahlskandal in der Stadt der Kinder bis hin zur gegewärtigen Projektentwicklung gibt es ja einige Geschichten für Perlentaucher. Und – wer weiss, vielleicht sogar Ideen für weitere Koproduktionen zu entdecken. Emo cremissimo in expressis verbis…

Unser kleiner Workshop der Visionen begleitet euch mit Spontanmoderation und vielfältiger Playlist zum Konzipieren und Gestalten eigener Sendungen sowie in die Untiefen der nächsten Herausforderung: Audioschnitt für Interviews, Jingles und schräge Collagen…

Und für alle Fälle: Sämptliche Radiofabrik-Workshops auf einen Blick – äh – Link. Einmal ehrlich jetzt, die Umlaute da oben schauen doch sowas von Scheisse aus, oder?