Red Sky Coven

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 15. MärzDas ganze Album diesmal im Zeichen dreier ebenso erlesener wie unterschiedlicher Solokünstler, die immer noch gemeinsam unter dem Namen Red Sky Coven auftreten: Der Folksänger und Geschichtenerzähler Rev Hammer, die Malerin, Autorin und SpokenWordArtistin Joolz Denby sowie der als Frontman von New Model Army bekannte Rocksänger und Songwriter Justin Sullivan. Wir hören die zweite Halbzeit eines jener legendären Liveabende, die gelegentlich mitgeschnitten und veröffentlicht wurden, genau gesagt Volume 2 von ihrem ersten Album Volumes 1&2 (1995). Dies als ein Beispiel dafür, wie sich die jahrelange Zusammenarbeit von so verschiedenen Künstler_innen auf deren jeweilige Entwicklung fruchtbringend auswirkt. So sind hier etwa schon Justin Sullivans spätere Soloprojekte zu erahnen.

zombi_by_joolzBesonders die Sprechstücke von Joolz Denby sind hypnotische Kostbarkeiten, hat sie doch das ursprünglich aus der politischen Punk- und D.I.Y.-Bewegegung stammende SpokenWord-Genre über Jahre hinweg stilprägend mitgestaltet, in Kooperation mit immer wieder neuen Musik- und Medienschaffenden. Einige aktuelle Arbeiten sind hier auf ihrem YouTube Kanal zu sehen. Wie schon auf ihren Alben aus den 80ern und 90ern lässt sich die Fortführung von Patti Smiths Pionierleistung im Bereich der „Word over Music“ Performance politisch bewusster und kreativer Frauen beobachten. Zum Vergleich etwa deren erste Veröffentlichung von „Piss Factory“ (1977). Hier ließe sich noch eine ganze Menge an Material in den Perlenorkus verlinken – doch irgendwann ist auch bei mir Feierabend! D.I.Y. kann ich da nur sagen – Do It Yourself – Macht euch noch einen schönen Sonntag und viel Vergnügen beim zwischen den Zeilen userer Zusammenstellung Zuhören 🙂 denn wir sind sehr gern ein geiles Institut…

 

Radiofabrik Momente des Sports

> Die Sendung vom Sonntag, 8. März – fein garniert & gut zu hören – gibts hier 😉

Aus gebotenem Alass geben wir freudvoll bekannt, dass wir hinfort (jeweils dem Thema entsprechend und in unregelmäßigen Abständen, nichtsdestoweniger zutiefst überzeugt) einzelne Beiträge (Reportagen, Features, Glossen) aus der vortrefflichen Sendereihe Momente des Sports (vormals Radio Orange) hier in der Radiofabrik zu Gehör geben:

momente des sportsDie von Pirmin Styrnol und Christian Weiner gemeinsam mit den Kolleg_innen ihrer Redaktion produzierten Sendungen bieten unübliche Einblicke ins Innenleben von Sportbegeisterten und zeichnen subtile Sozialstudien aus deren Alltagswelt. Dabei halten sie eine sympathische Balance zwischen ehrlicher Anteilnahme und ironischem Augenzwinkern – und eröffnen so neue Räume zum Selbst-, Nach- und Weiterdenken.

Als Premiere spielen wir – im Programm zum Internationalen Frauentag am 8. März um 12:00 Uhr – das mit dem Radiopreis der Erwachsenenbildung ausgezeichnete Feature „Vollkontakt auf 40 Rollen – Die Mädels vom Vienna Rollerderby“ 😀  welches hier gleich mehrfach zum Thema passt – wie die – genau – Faust aufs Auge!

wargina_no_24In der Pressemappe des darin portraitierten Vereins Vienna Roller Derby finden sich halt auch so erfrischende Formulierungen wie etwa die hier:Roller Derby erfordert Beweglichkeit, Stärke, Schnelligkeit, Teamwork, Selbstdisziplin und natürlich eine Portion Mut. Mitmachen dürfen alle, die sich als Frau definieren und ein Mindestalter von 18 Jahren aufweisen. Für Anfängerinnen gibt es keine Anforderungen bezüglich der Körpermaße oder Fitness. Alle sind willkommen, ganz egal wie dünn, dick, klein oder groß sie sind.Oder – auch nicht übel: „Vienna Roller Derby hat eigene Cheerleader. Die „Fearleader“ sind eine Gruppe junger Männer, die mit ausgefeilter Akrobatik und einem kleinen Seitenhieb auf gängige Rollenklischees die Stimmung während der Wettkämpfe anheizen.“ Na, wenn das mal keine emanzipatorischen Statements vom Allerfeinsten sind – dann weiß ich auch nicht, was dem allgemeinen Stammtisch des hirnöden Sprachzerbrauchs unter „Emanzipation“ zu verstehen so gefickt eingeschädelt wird. Will ich aber ehrlich gesagt auch gar nicht wissen. Denn der Mainstream ist nicht mein Stream und Hierarsch ist sowieso überall, ob Patri- oder Idiot, Hauptsache oben, gell? Und wer sich bis jetzt noch immer nicht zusammenreimt, weshalb gerade wir diese Mädels und diese Sendung über sie so genial finden, derdiedas kann die Geschichte(n) dahinter auch nochmal in unserer Signation nachhören – und sich gern einen Schuh draus drehen. 😛 Also wehret dem Bimbam!Wir sind ein geiles Institut!

Apropos „Prügelnde Mädchen“ – Wie viel Niveau hat ihr profil?

 > Vorspann/Signation dazu gibts hier auf der CBA außerdem gut auf die Ohren!

 

Restposten vom orientalischen Bazar – FNTOME FEB 2015

Beim durchstöbern des orientalischen Musikbazars nach arabischer Elektronischer Musik für die letzte Sendung (Jan 2015, http://cba.fro.at/278737) ist die schöne Frau Nowak auf so einige Einzelstücke gestoßen, die nirgends so richtig dazupassen. Wertvolle Restposten, Überschüsse, Unikate – Schnäppchen, die auch mal gespielt werden sollten.

Ohne großes Überthema, zusammengewürfelt in ganzen Teilen hört ihr zB ein Schlumpfgeschwür, das Lied von der kaputten Leber, ein Gedicht oder die schnellsten Zungen Istanbuls uvm…

Wann & Wo?
MO, 23. FEB 2015 – 20:00 – Radio Fro Linz http://fro.at/
DI, 24. FEB 2015 – 21:00 – Radiofabrik Salzburg http://radiofabrik.at/
MI, 25. FEB 2015 – 08:00 – Tide 96.0 Hamburg http://www.tidenet.de/radiobazar3

TRACKLIST

1. ULCERIUM – Na3nbouk feat Cheb Lahbitri
2. ISMAEL – ‚till My Liver Gives In (live version)
3. XULI (ZULI) – Ahmed?
4. TAHRIBAT-I ISYAN – Ghetto Machines
5. WILEY – My Mistakes (Beam Up Re – Shizz)
6. EL MANZOUMA – ١٧٧٢
7. JAD ATOUI – Radiant Fog
8. RAMI ABADIR – Shawakish
9. CHRONOMAD – Do
10. ACID ARAB Acid Arab Theme
11. EL MAHDY JR. – Phantomatik
12. HELLO PSYCHALEPPO – Badawiya Lovin‘

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Ein sozialer Forscher

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 22. Februar – Zu Gast im Studio ist diesmal der Salzburger Sozialpsychologe und Forscher Heinz Schoibl, der uns anhand einiger von ihm durchgeführter Projekte seinen ganz speziellen Zugang zum Gegenstand des Zwischenmenschlichen vorstellt. Kann man etwas so Bewegliches wie Beziehungen zwischen Menschen überhaupt erforschen, dingfest machen, darstellen? Und wenn ja, wie sollte man das lieber nicht tun? Wir würden uns etwa dagegen verwehren, dass man unseren Umgang miteinander irgendwie wissenschaftlich zu quantifizieren versucht. Doch der Heinz scheint da einen etwas anderen Ansatz zu verfolgen, mit dem er Objektivität und Parteinahme im Gleichgewicht behält. Oder so ähnlich. Auf jeden Fall wollen wir uns das doch einmal näher anschauen…

Heinz SchoiblUnd damit wir dabei auch mitreden können, haben wir zwei uns naheliegende Themenfelder zur genaueren Betrachtung ausgewählt. Einerseits die früheren Studien zu Jugendbeteiligung/Jugenddiskurs in Vorarlberg (Dornbirn und Hard). Und andererseits die 2013 durchgeführte Erhebung zur Situation der neuen Notreisenden in der Stadt Salzburg. (Die Texte stehen auf der Homepage von Helix OG Forschung und Beratung zur Verfügung). Bei all diesen Arbeiten fiel uns schon im Vorgespräch eine starke Schwerpunktsetzung auf die Stimmen der Betroffenen ins Auge – was uns auch als roter Faden durch diese Sendung dienen möge, ganz im Sinne von „Giving Voice to the Voiceless“ oder „to the Forgotten, the Neglected, the Outcast“, um es noch näher an die aktuelle Grundtvig-Lernpartnerschaft der Radiofabrik anzulehnen. Aus der Position derer heraus zu argumentieren, um die es bei einer Forschungsarbeit eigentlich geht, das stellt schon eine bemerkenswerte wissenschaftliche und erst recht politische Haltung dar. Zumal in einem Umfeld, in dem entweder lieb und brav sein wollend an den Betroffenen vorbei gekatzbuckelt oder erfolgsbesoffen karrieregeil über deren Bedürfnisse hinweg wissensgegschaftelt wird. O tempora, o mores – wir kennen diesen Zores. Doch um all dem einen mutmachenden Lichtblick am Ende des Salzburgtunnels entgegen zu fackeln, sind wir hier und heute zusammen gekommen. Und überhaupst – wir sind ein geiles Institut. 😀

 

Über Sport reden?

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 8. Februar – Lässt sich Sport überhaupt sprachlich kommunizieren – und wenn ja, wie lieber nicht? Wo eingeweihte Fachidiome allsendunglich durch die Berichterstatter wuchern, beginnt für den Außenbleibenden oft schon die wunderbare Welt des angewandten Kannitverstahns. Und einmal ganz ehrlich – wenn ich mich für diese Sportart oder jene Sportveranstaltung von vornherein schon nicht begeistern mag, was soll mir dann das unbegabt euphorische Gephrasel irgendeines Sportberichts? Ob es sich jedoch, jenseits von Langeweile oder Lärmerregung, nicht doch vielleicht auch anders anfühlen und anhören kann, wenn „in den Medien“ über Sportliches gesprochen wird, das wollen wir als drei Männer im Artarium diesmal untersuchen: ein Kulturkritiker, ein Passivsportler, ein Totalverweigerer.

Hört, hörtEine solche etwas andere Betrachtungsweise pflegt zum Beispiel die von Pirmin Styrnol und Christian Weiner für Radio Orange produzierte Sendereihe „Momente des Sports“. Auf deren erweiterter Homepage finden sich erfreulich hintergründige Features und Reportagen zu allerlei Sportthemen für den feineren Geist abseits des Interessenmainstreams der quotenorgelnden Zeitgeistsurfer. So unter anderem die heuer mit dem Radiopreis der Erwachsenenbildung ausgezeichnete Sendung „Vollkontakt auf 40 Rollen – Die Mädels vom Vienna Rollerderby“, aus welcher wir uns einen Zusammenschnitt zu Gemüte führen. Wie diese jungen Frauen (und ihre männlichen Cheerleader!) hier nämlich lustvoll mit Geschlechterklischees jonglieren und sich an Begrifflichkeiten wie Aggression und Feminismus abarbeiten, das verschafft auch dem gewachsenen Sportmuffel noch ein erfrischendes Sporterlebnis.

Der etwas andere TurnvereinDem Fußballmuffel hinwiederum erschließt sich beim Betrachten der löblichen WDR-Sportsendung „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ eben genau diese. Denn der sprachverliebte Stadionsprecher (Werder) und Radiokommentator (Bremen-Vier) Arnd Zeigler schafft es scheinbar spielerisch, noch dem biersten Ernst deutscher Bundesliga einen dergestalten Wortwitz abzuringen, dass selbst dem Fernstehendsten dieses Fußballchinesisch noch zur zweiten Muttersprache wird. Wir gratulieren also dem Friedensstifter unter den sportdeutschen Kulturvermittlern aus Anlass seiner 250. Fernsehsendung – Zeigler gibts übrigens auch als Radiokolumne – und empfehlen ihn vorsorglich schon mal für den Literaturnobelpreis. Balleluja! Inwieweit uns diese Sendung gelingen wird, das wird sich in ihrer Stattfindung zeigen. Wir haben keinen Plan – doch wir werden ihn ausführen!

Und – wir sind ein geiler Turnverein! Diesesmal jedenfalls 😉

 

Arab Electronics – FNTOME Jan 2015

Was tut sich in der arabischen elektronischen Musik?
Die schöne Frau Nowak präsentiert ein Wechselspiel aus Orientalismen, Okzidentialismen, Internationalismen und Lokalkolorit.
Wir hören Kunstklänge, Partysound, Tanzmusik und Todesmärsche.
Music from Warzones, Urban Spaces & The Anus Of The World.
Mit: Ulcerium, Gigi Force, Wet Robots, OkyDoky, Hello Psychaleppo & uvm…
Wann & Wo?
MO, 26. JAN 2015 – 20:00 – Radio Fro Linz
DI, 27. JAN 2015 – 21:00 – Radiofabrik Salzburg
MI, 28. JAN 2015 – 08:00 – Tide 96.0 Hamburg
Arab Electronics
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Nach dem Untergang

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 25. Januar – Sollen wir uns gleich in den Kopf schießen – oder doch erst etwas später? Am besten überhaupt nach dem Tod, sofern sich das terminlich noch ausgeht heutzutage. Es ist ja auch gar nicht so leicht, den Sinn für das eigene Weitertun zu entdecken, wenn man sich in der Weltpolitik umschaut und in der Nachbarschaft, wo sich diese Weltpolitik oft gerade am Widerlichsten zeigt. „Nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch…“, also sprach Theodor W. Adorno einst zu seinen Mitdeutschen, und legte mit „Alle Kultur nach Auschwitz ist Müll.“ pointiert und provokativ nach. Vor allem mit seiner „Todesfuge“ belehrte ihn der deutsch-jüdische Dichter Paul Celan über viele Jahre hinweg eines Lebendigeren. Zumindest solange, bis sein Davonkommen auch an der Unweigerlichkeit zerschellte.

Sticht Alles!Und in diesem Zwischen stehen auch wir und ringen, nicht selten ratlos, nach den richtigen Worten. Dabei begleiten uns zum Glück die Gedanken der selbst in ihrem Überleben so Gefährdeten wie schwimmende Rettungsinseln auf den entseelten Weltmeeren, wo ringsumher längst ganze Gesellschaften untergehen. Und wir danken es ihnen – meist atemlos, aber immer berauscht – und verzaubert! 🙂 „Wir müssen uns die vergewaltigten Begriffe zurück erobern.“ So in etwa formulierte es Konstantin Wecker schon in den 90ern. „Mit Geschichte umgehen bedeutet, sie zugleich anzunehmen wie auch abzulehnen, und aus dieser Ambivalenz heraus wieder etwas Eigenes, Neues auszusagen.“ So übersetzten wir ein Statement von Patti Smith, welches sie im Dokumentarfilm Dream Of Life vor nicht allzulanger Zeit dazu abgab. „Manchmal hält sich ein Wort, das in der Öffentlichkeit missbräuchlich verwendet wird, vor Schreck die Hand vor den Mund. Unsere Sprache hat sich womöglich von etwas blenden lassen, sich zu sehr in den Dienst nehmen lassen, und leidet wie die Menschen an Sinnentleerung, an Müdigkeit und Erschöpfung.“ Das konstatiert Maja Haderlap in ihrer Eröffnungsrede zum diesjährigen Radiopreis der Erwachsenenbildung, den übrigens unser lieber Kollege Matteo Coletta für seine „Stimmen aus den Schützengräben“ gewonnen hat 😉 Wir gratulieren also inmitten der sich aufdrängenden Lebensmüdigkeit recht absichtsvoll – und ganz herzlich! Zudem hören wir Auszüge der ziterten Rede sowie zu diesem Wahlsonntag griechische Musik.

„Ich hegte die Hoffnung, dass es Hoffnung gibt. Das hält einen Mann am Leben.“ (Sean Connery in „The Rock“)

 

Schluss mit Schluss!

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 28. DezemberWir sind noch da 😀 und das bleiben wir auch im kommenden Jahr! Also, keine Widerrede – wer nicht hören will, muss eh nicht. Doch wer da kann – soll auch wollen dürfen! Und umgekehrt. Oder möchte jemand das Gegenteil von sich selbst behaupten? Na also. Wir können jedenfalls nichts dafür – wir sind halt einmal so. Schwierig genug in Gezeiten wie diesen, wo allenthalben uns der Dosenmüll umblubbert – und die Häppchenkultur uns zunehmend Abmerksamkeit verlangt. Zwing Zwang Zweck und funktionieren, Zeit ersparen, einsortieren, nichts verstehen, alles glauben, Damenmoden, Daumenschrauben! Um mir immerhin einen Reim auf diese Gegangenheitsverbewaltigung gemacht zu haben. Selbst natürlich, selbstverständlich. Und ihr seid unser Welpenkorb. In Nämlichkeit,

AUFS OHRAmen. Denn wir haben nicht nur (wie immer) noch lange nicht genug – wir hauen euch gerne auch aufs Ohr – und uns dabei nach Möglichkeit weg. Humor ist, wenn man trotz all dem Wahnsinn in der Welt nach Kräften lacht. Ernst ist sowieso fürn August und bis dahin noch eine lange Weile! Die feine Klinge aus Wort und Witz verstehen wir wohl zu unserem Selbstschutz zu gebrauchen, jedoch manch groben Klötzen verlangt es allzusehr nach einem ebensolchen Prügel. Denen darf dann schon mal der Hammer unseres Zorns die Unwucht ihrer Existenz aufzeigen. Wir nehmen wahr, wir drücken aus – wiewohl, nicht ohne zu verdichten. Wir leben immer Eigenes dar in unseren Themen und Geschichten. Und seien wir einmal ganz ehrlich, wo in all dem Medienvielflat gibt es heute noch Originäres, Unorthodoxes, Verqueres und Widerborstiges? Staat dessen macht uns, Code sei Dank, Kommerz an Herz und Seele krank. Aber wir machen nicht mit bei den Gelalldudlern monoklon klingelnden Österreichts. Retzt erst lechz! Die Freien Medien sind für die freien Meinungen da – und nicht fürs imitatorische Nachwappeln von andernorts quotengeil längst bis zum Anspeiben ausgelutschten Einheitsdrecks. Formate Fadessadenverbehübschung…

Mit ohne uns! Wir sind ein geiles Institut 😛

 

FNTOME Dec 14 – In die Wüste schicken

Die schöne Frau Nowak ignoriert Weihnachten und schickt euch lieber in die Wüste. Dort ist es warm. Außer in der Eiswüste wo der Weihnachtsmann wohnt. Aber den ignorieren wir ja auch. Außerdem gibt es ihn gar nicht.

Lieber fahren wir zu den Berbern, Beduinen, Mongolen, Aborigines und Ostdeutschen.
Wir hören DŸSE, Bombino, Balani, Chefin Fatima mal 2, und wasserstoffblonde Ohrwürmer.

Kryptisch? Dann hört’s euch an!

Wann und wo:
MO 22.12.2014 – 20:00 Uhr – Radio Fro Linz – http://fro.at
DI 23.12.2014 – 21:00 Uhr – Radiofabrik Salzburg – http://radiofabrik.at
MI 24.12.2014 – 08:00 Uhr – Tide 96.0 Hamburg – http://www.tidenet.de/radio

Wüste (©Timur)

Sendung verpasst?
Hier zum Nachhören: http://cba.fro.at/series/frau-nowaks-transorientalischer-musikexpress

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Krampuslauf Disintegration

> Sendung: Artarium vom dritten Adventsonntag, 14. Dezember – Zwei Stunden Sendung zwischen Teufelszauber und dem überlangen Album von The Cure. Eine Spurensuche durch die verhangenen Welten dieser irgendwie magischen Jahreszeit. Schon längst einmal wollten wir Disintegration (inklusive aller Bonustracks) ungekürzt spielen, doch bei dessen Gesamtlänge von fast eineinviertel Stunden können wir das nur im Rahmen einer genauso überlangen Sonderausgabe bewerkstelligen. Daraus ergibt sich natürlich die Frage, womit wir die übrigen 45 Minuten zubringen möchten. Es sollte ja immerhin zur Stimmung und zum Thema passen, schaurig und schön zugleich, sich rituell geheimnisvoll offenbarend, Kunnst einfach! Da schau her, wir sind in Bildern fündig geworden – und haben den Hersteller dieser Arbeiten ins Studio eingeladen:

S.Koidl2014_ScreamStefan Koidl aus Hallein ist aber nicht nur ein aufregender Zeichner (hier ein Album) mit dem Ziel, sich dem Fotorealismus technisch so weit es geht anzunähern – er ist auch ein inzwischen ziemlich erfolgreicher Krampusmaskenschnitzer (einige davon sind hier zu sehen). Passt doch perfekt zur Jahreszeit! 😈 Zudem führt er seine eigenen Kreationen neuerdings sogar selbst auf – in der von ihm mitbegründeten Krampuspass Schergen des Kronos. Da wollen wir doch einmal hinter der Maskierung nachschauen – und ergründen, was das wohl für ein Mensch ist, der mit solch einer schon an Besessenheit grenzenden Leidenschaft derart düstere Themen bearbeitet. Vor allem interessiert uns, aus welchen Inspirationsquellen sich seine Motive speisen, und was für kreative Prozesse da im Hintergrund ablaufen, während so ein Bild seinen Weg vom Kopf aufs Papier findet (oder so eine Maske eben in die fertige Gestalt). Wie hat das angefangen, wie fühlt sich das an – und wo will es hin? Wir ergehen uns in höllischen Phantasien und nachtkalten Krampusläufen, während wir im warmen Radiostudio gemütlich beisammen sitzen. Dazu gibts die gewohnt geeignete Musik…

DisintegrationAnschließend an unser Gespräch, wie angedroht und versprochen, das ganze Album Disintegration von The Cure in vollster Länge und ohne jedweden Hineinquatsch. Warum just dieses doch 72-minütige Ohrwerk im tiefsten Mittwinter lauthals zu Gehör gebracht wird? Weil es ein Innehalten ist inmitten schleunigen Lärms, ein Inzwischen aus leisen Tönen und dröhnendem Bombast. Weil ihm aufregende Stille ebenso innewohnt wie beruhigender Wahn, weil rauschhaftes Einvernehmen hier so grenzgenial in angepasstes Widerstreiten übergeht, dass Revolution nur noch innerlich stattfinden kann – aber stattfinden muss! Weil es genau die Medizin ist, die wir in den längsten Nächten des Jahres brauchen, eine psychedelische Filmkulisse zum Sterben und Erwachen – mit unserem Selbst als erlebendem Darsteller und handelndem Zuschauer in ein und derselben Person: Ich bin viele – und wir sind eins. Alles klar?„The Cure waren zu dem Zeitpunkt, als Disintegration entstand, keine verzweifelte Depri-Band, genausowenig, wie sie das heute sind. Disintegration ist happy-sad, vielschichtig, manchmal hymnisch und manchmal düster, the best album ever und will in meinen Augen irgendwie nicht mit der ganzen Cure-Klischee-Anhäufung zusammenpassen.“ (Cure-Fan-Replik auf obiges Review)