Check Your Choice im September: Was tut das Europäische Parlament?

2013 ist das ausgerufene ‚Superwahljahr‘, neben mehreren Landtagswahlen gibt es im September auch die Nationalratswahlen, die alle 4, bzw. nun alle 5 Jahre stattfinden. Aber auch nächstes Jahr wird es wieder spannend, im Mai 2014 wird nämlich das EU-Parlament nach 5 Jahren wieder neu gewählt. Aber während man die österreichischen Wahlen hautnah miterlebt, ist das Europäische Parlament mit seinem Sitz in Strassburg oft ‚zu weit weg‘, um genau zu wissen, was es damit eigentlich auf sich hat. Deshalb gibt es mit ‚Check Your Choice‘ auf der Radiofabrik monatliche Infospots, die sich jeweils einem anderen Aspekt des Europäischen Parlaments widmen, um Interessierten mit alle wichtigen Infos bis hin zur Wahl zu versorgen.

Im September gibt es im Rahmen von ‚Check Your Choice‘ Informationen über den Handlungs- und Aktionsrahmen des Europäischen Parlaments, es geht um seine Kompetenzen und Zuständigkeitsbereiche. Was tut denn eigentlich das EP, wo kann es handeln und wo nicht? Und welche Rolle spielt das Europäische Parlament hinsichtlich der europäischen Demokratie, wenn doch immer von einem ‚Demokratiedefizit‘ die Rede ist? Ekatarina Mandova geht diesen Fragen im September in ‚Check Your Choice‘, dem Infocountdown zu den EU-Parlamentswahlen 2014 auf den Grund.

Check Your Choice, den Infocountdown der Radiofabrik zu den EU-Parlamentswahlen gibt’s monatlich auf der Radiofabrik zu hören, Infos gibt’s unter www.checkyourchoice.info und unter www.radiofabrik.at

Aufstand des Gewissens

Stream/Download: Artarium vom Sonntag, 25. August – In einer nie gehaltenen Rede heißt es: Die Musik, das Theater, die Poesie – kurz: die Kunst – transportieren die Menschen jenseits ihrer selbst. Die Kunst hat Waffen, welche der analytische Verstand nicht besitzt: Sie wühlt den Zuhörer, Zuschauer in seinem Innersten auf, durchdringt auch die dickste Betondecke des Egoismus, der Entfremdung und der Entfernung. Sie trifft den Menschen in seinem Innersten, bewegt in ihm ungeahnte Emotionen. Und plötzlich bricht die Defensiv-Mauer seiner Selbstgerechtigkeit zusammen. Der neoliberale Profitwahn zerfällt in Staub und Asche. Ins Bewusstsein dringt die Realität, dringen die sterbenden Kinder. Wunder könnten in Salzburg geschehen: Das Erwachen der Herren der Welt. Der Aufstand des Gewissens!“

Das fatale DuettEine solche Rede hätte der Schweizer Soziologe und Globalisierungskritiker Jean Ziegler zur Eröffnung der Salzburger Festspiele 2011 gehalten, wenn er nicht rechtzeitig und auf die allerpeinlichste Weise daran gehindert worden wäre. „Verhaften sie doch die üblichen Verdächtigen!“ möchte man dem Polizeichef von Kassablanca heute noch zurufen, doch „die höchste Stufe des organisierten Verbrechens ist der Kapitalismus“ wie Jean Ziegler bereits 1999 in einem ORF-Interview feststellte. Und auch die Repressitanten und Repräsidentinnen dieses höchststaatslegalen Geldverschwindungstheaters der globalen „Bank-Halunken und Spekulations-Banditen“ scheinen für das gemeine Traumvolk des Friedens seltsam ungreifbar zu bleiben. Gut, die eine hat sich ja erst kürzlich selbst auch wieder unter die Ausgeladenen eingereiht. Und die andere outet sich seit jenem Sommer mit Sprüchen wie „das ist nicht das Theater, das wir hier in Salzburg haben wollen“ – als eine letzte Ignoranzinstanz gegenüber den gesellschaftlichen Wirklichkeiten in der Kunst.

Niveau ist keine HautcremeDie von ihr dergestalt abgefertigte Performance „Das ehemalige Haus“ von SIGNA thematisierte etwa Frauenhandel und Zwangsprostitution. Und Jean Ziegler wollte die Festspielprominenz mit dem tatsächlichen Skandal des Welthungers und der Verteilungsungerechtigkeit konfrontieren. Zudem noch mit gebotenem Realismus: „Aber keine Angst, dieses Wunder wird in Salzburg nicht geschehen! Ich erwache. Mein Traum könnte wirklichkeitsfremder nicht sein! Kapital ist immer und überall und zu allen Zeiten stärker als Kunst. „Unsterbliche gigantische Personen“ nennt Noam Chomsky die Konzerne. – „L’art pour l’art“ hat Théophile Gautier Mitte des 19. Jahrhunderts geschrieben. Die These von der autonomen, von jeder sozialen Realität losgelösten Kunst, schützt die Mächtigen vor ihren eigenen Emotionen und dem eventuell drohenden Sinneswandel.“ 

So billig hätten sie es dann von mir aber nicht bekommen: „Das letzte Licht ist verlöscht. Kein Raunen geht durch die Menge. Regungslos sitzen die Festspielgäste auf ihren Polstersesseln. Sie sind in diesem einzigen, unendlich lang atmenden Augenblick endgültig ganz und gar zu Stein geronnen. Und niemand vermisst sie. Wenn in hundert Jahren ein neugieriger Mensch die Saaltüren öffnen wird und wenn der erste Sonnenstrahl mit einem Hauch frischer Luft ihre erstarrten Körper berührt, dann werden sie zu Staub zerfallen und sich im Wesen ihres Nichts auflösen.“

 

Broken Error # 002: They’ll gonna cut you up!

alldogs[1]
On Sunday the 25th August 2013, 6 pm (Central European Time, UTC+01:00).

The next step in our broadcast presents various artists again with very colourful output between soft (Matthew Herbert Big Band) and hard glitches (Venetian Snares), South America (Los Samplers) and Japan (sanmi), possibly well known (Twerk) and previously unknown artists (kARHu). And there’s also some interesting historical stuff again at the end, this time about Cut Up and Soundcollage…

William S. Burroughs – Well known US-american writter (Naked Lunch) gave a lecture at the Jack Kerouac School of Disembodied Poetics at Naropa Institute, 1976: He talked about the Cut Up-Technique, its inventor the english painter & sound poet Brion Gysin and presents his example track  „Recall All Active Agents“ from 1968.

The Beatles – What should I told you about? 1968 the famous british Popgroup released their so called White Album, including the experimental Soundcollage „Revolution 9“. It was made by John Lennon with assistance from George Harrison and Yoko Ono.


Tracklist


kARHu – Papertiger
Los Samplers – El Rey De Las Galletas (Soy Yo) (Rumba Galleton)
The Matthew Herbert Big Band – Pontificate
Savath & Savalas – Paths In Soft Focus
Grischa Lichtenberger – 0311_01 re 0510_24
Nanofingers – Odora
Venetian Snares – Nepetalactone
Twerk – Geeky Minimal Sausage Party
Master Eveleigh – Gangsta Glitch
v4w.enko – NSD
sanmi – op2.7
William S. Burroughs – Origin and Theory of the Tape Cut-Ups (Excerpts) (1976)
Brion Gysin – Recall All Active Agents (1960)
The Beatles – Revolution 9 (1968)


Prepared by Peter Wetzelsberger. Image by Pixel Noizz. All rights reserved.

MARKradio: YOLO

Geneeigte HörerInnenschaft!

Mittwoch, 21. August 2013: Im Jahre 2013 ist ungefähr alles einfacher als das eigene Leben. Die Rede ist hier wohl gemerkt vom echten Leben, das man noch face to face mit anderen Menschen in Interaktion, oder Ignoranz, oder irgendeiner anderen Art von Verhältnis zu bewältigen hat.

Gott sei Dank, gibt es Menschen, die alles besser können als wir Normalos und uns für viel Geld ein Leben verkaufen, wie es keiner von uns je haben wird. Ein Versuch ist es aber trotzdem wert, haben wir uns gedacht! Deshalb wird heute Abend eine waschechte Life Coacherin Gästin bei MARKradio sein und uns von ihrem aktuellen Programm erzählen.

Frau Dr. Milli Wäschle besuchte nach dem Studium der großen philosophischen Fragen des 21. Jahrhunderts, >>die Schule des Lebens<<, wie sie von sich selbst behauptet. Die Erkenntnisse, die sie dabei sammelte, fasste sie in einem Programm zusammen, das zum Motto der heutigen Generation geworden ist: YOLO.

Eine Stunde lebensbejahende Jugendkultur auf der Radiofabrik inkl. aller Antworten auf Fragen, die keiner stellt und trotzdem euer Leben verändern, hört ihr heute ab 20 Uhr auf den Frequenzen der Radiofabrik, oder auf www.radiofabrik.at.

You only live once, b*tches!

FNTOME August 13 – Mysom #3 Two mixes to warm up and chill down

Frau Nowak ist im Festivalvorbereitungsfieber. Panikattacken, Zitteranfälle, schlaflose Nächte und Schreikrämpfe. Die Nervosität steigt, je näher das von ihr organisierte Festival im September rückt. Deshalb gibt’s in der Augustsendung etwas für die Nerven:

Zwei funky Warm Up & Chill Down Mixe um schon mal den lockeren Hüftschwung zu üben.
1. Ill:Behaviour vom Club101, der am 12.September die Rockhouse Bar mit einem Mix aus HipHop, Breakbeat, Soul und Jazz bespielen wird. Passend zum Thema des Tages Musik als Politisches Ausdrucksmittel hört ihr Platten, die die Musik der Black Power Bewegung in sich tragen.

2. Danach geht’s in der Sendung weiter in die Metropolen Afrikas. Dala Dala Soundz vom renommierten Label Outhere Records bringt euch die Sounds aus den Clubs und Minibussen von Südafrika, Kenia, Ghana, Nigeria, Cote Ivore, Senegal und Angola.

WANN & WO?
DO, 22. August | 08 Uhr früh | Radio TIDE Hamburg
MO 26. August 2013 | 20 Uhr | Radio Fro Linz
DI 27. August 2013 | 21 Uhr | Radiofabrik Salzburg
Alle Sender im Onlinestream verfügbar!

MixPics

AUG 19, 2013: half time

von 21 uhr bis 22 uhr geht es wieder LIVE zur sache im studio 1 der Radiofabrik! please stream this show under www.radiofabrik.at –> stream! 🙂

wir werden heute 50:50 Gedanklich:Musikalisch und ennennenn geniessen funky music und mehr! also lasst euch wieder anschauen um 2100 wenn es wieder heisst: wenn nicht, dann trotzdem! Reflecting SOUND!fitit

live mit Ariane pellini

Spiel vom Sterben

Stream/Download: Artarium vom Sonntag, 18. August – Die Festspiele gehen in die Verlängerung und wir nehmen Anstoß an ihrem Zentralspektakel. Seit nunmehr über 90 Jahren verstopft uns Hofmannsthals frömmelnd gereimter Holzschnitt-Jedermann allsommerlich Herz, Hirn und Domplatz. Das hätte sich selbst Max Reinhardt in seinen übelsten Albdrücken nicht träumen lassen, dass sich nämlich die tanzenden Grunzbesitzer auf dieser Ganzstadtbühne alljährlich ein immer noch bigotteres Memento mori leisten würden – zu ihrer perpetuierten katholischen Selbstbefriedung. Denn dass man ihn als Begründer der Festspiele damals nie zu ihrem Präsidenten machte, nur weil er Jude war, das wäre allein schon fieberwahnhafte Realitätsübersteigerung genug – für ein einzelnes Vorstellungsvermögen. Ein sehr lesenswerter Artikel dazu ist übrigens hier im profil erschienen! Aber jetzt ist ja eh unsere Zupfhelga die Redundantin der Fett- und Fetzenspiele – und wie man hört, demnächst auch Intendunst 😀 „Ein zänkisch Weib. Ich kann ausweichen.“

TischgesellschaftDa schaut sie aber, die Tischgesellschaft! Und der allererste Jedermann, Alexander Moissi, der die Rolle bereits von 1920 an verkörperte? Auch er ein Jude und längst vor Hitlers Machtergreifung aus der Mozartstadt der Ursachen und Andeutungen hinaus gehetzt und – vertrieben. Dazu noch einmal der profil-Artikel von Andrea Hager:

Dass der Antisemitismus in Salzburg erst zu lodern begann, als der „größte Führer aller Zeiten“ …. in unheilvolle und später unausweichliche Nähe rückte, ist dennoch ein Mythos, den man bei der kosmetischen Geschichtsvertuschung der Nachkriegszeit gerne bemühte. Bereits ein Jahr vor dem Beginn des Dritten Reichs und sechs vor dem Anschluss wurde gegen den ersten „Jedermann“-Darsteller, den katholisch getauften Juden Alexander Moissi, in Salzburg eine bespiellose Hetzkampagne eröffnet, die dazu führte, dass er 1932 nicht mehr auf dem Domplatz sterben durfte und unter Baron Puthon hinauskomplimentiert wurde. Reinhardt galt zwar als künstlerische Seele des Festivals, durfte aber als Jude nicht offiziell zum Festspielpräsidenten ernannt werden. Moissis Kommentar, ehe er 1932 von Paul Hartmann ersetzt wurde: „Ich habe den Verdacht, dass die Rufmordkampagne nicht mir alleine gilt, sondern dass auch Max Reinhardt damit getroffen werden soll. Es gibt in Salzburg Kreise, denen Reinhardts Tätigkeit schon lange ein Dorn im Auge ist. Freilich wagt man es nicht, ihn direkt anzupöbeln.“

Ab 17:06 Uhr wird also jetzt zurück gepöbelt. Und zwar auf die kultivierteste Weise! 😉

 

Battle&Hum#50 (Sonderausgabe 7.0)

Battle&Hum #50 (Sonderausgabe 7.0)

(Samstag 17.08.2013)

 

Happy Birthday! Zum Jubeläum gibts ein zweistündiges „Piss of“ aus 49 Sendungen!

the playlist:

DJ Ridi Mama’s Selecao:

  • 1. Blur (same) – song 2
  • 2. The Dead Weather (horehound) – i cut like a buffalo
  • 3. Blood Red Shoes (fire like this)don’t ask
  • 4. Linton Kwesi Johnson (bass culture) – reggae sounds
  • 5. Lo-Pan (salvador) – el dorado
  • 6. Kasabian (west ryder pauper lunatic asylum)- fire
  • 7. Sitzdissa (?) – da bumpade bozzz
  • 8. Marsimoto (grüner samt) – wellness

 

MC RAndy Andy’s Selektion:

  • 1. Grinderman (same)- no pussy blues
  • 2. GG Allin (freaks, faggots, druks + junkies) – sleeping in my piss
  • 3. Attwenger (flux) – hintn umi
  • 4. Frank Zappa and the Mothers of Invention (one size fits all) – sofa no. 2
  • 5. Ja, Panik (duet mit anja plaschg) – trouble
  • 6. Steaming Satallites (the mustache mozart affaire) – witches
  • 7. The Black Keys (thickfreakness) – thickfreakness
  • 8. TV on the Radio (nine types of light) – new cannonball blues

„Wenn ich aufwache, sehe ich auch nicht aus wie Cindy Crawford.“ (Cindy Crawford)

!Wichtiger Hinweis!

Ab sofort stehen unsere Sendungen nur mehr beschnitten (ohne Musiktitel) auf der CBA Archivplattform zur Verfügung. Dies soll uns Sendungsmacher vor Urheberrechtlichen Verfolgungen schützen. Aber seid nicht traurig ihr könnt weiterhin mit Hilfe eines Passwort jede Sendung voll und ganz herunterhobeln!

Dieses Passwort lassen wir jenen interessierten welche uns ein E-Mail schreiben gerne zukommen!

Opens window for sending emailinfo@battleandhum.at

Klicket das gelbe Schlößchen (links unter der Musikdatei) an und gebet dann das Passwort ein und das Glück kommt in Strömen!

 

Zur Abstimmung HIER entlang! (Die Wahlkabinen sind nach der Sendung 72 Stunden lang geöffnet, hernach seht ihr unter demselben LINK das Ergebnis!)

A2R – 20 – Random Time Radio: Radio Art Works

„Random Time Radio“ (RTR) ist das begleitende Radioprogramm zum Festival ADDICTED2RANDOM. Es versucht den Zufall, das Beiläufige (sowohl das Ungeplante, als auch das Ignorierte – weil alltägliche, das Unscheinbare) in der schaffenden Audiokunst abzubilden, in dem es mit Hilfe experimenteller und ungewollter Vorgehensweisen, aber auch durch technisch generierte Zufällig- und Abhängigkeiten Musik- und Geräuschkulissen erschafft.

Komponist_innen und Sounddesigner_innen auf der Welt waren aufgefordert, Stücke für das RTR einzureichen. Das Programm entstand in Zusammenarbeit mit dem internationalen Radiokunst-Netzwerk Radia. Die formale und inhaltliche Varianz war sehr ausgeprägt – hörbar und mehr als purer Zufall wurde das RTR ab 10. Juli 2013, 21 Uhr auf Radio Corax UKW 95,9 in Halle und Umgebung und via Live-Stream im Internet. Die Idee eines „Random Time Radio“ stammt von der Radiokünstlerin Verena Kuni. Es verfolgt die Utopie eines durch Zufall(-szeit) gesteuerten Radioprogramms.

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