Black Power Mix – FNTOME Mai 2013

Jahrzehntelang waren sie verschollen gewesen. Bis der Filmemacher Göran Hugo Olsson die Bänder in den Archiven des schwedischen Fernsehens wiederentdeckte und einen Film daraus machte. The Black Power Mixtape 1967 – 1975 besteht aus Aufnahmen eines schwedischen Kamerateams, das zwischen 1967 und 1975 in den USA die Bürgerrechts- und Black Power-Bewegung filmte. LINK ZUM ARTIKEL ZUM FILM HIER

Der Soundtrack zum Film begnügt sich aber nicht mit historischen Aufnahmen sondern transponiert den Sound jener Ära in die heutige Zeit.
Mit Gil Scott Heron, Re-Drum, DJ Vadim, A Tribe Called Quest, Beastie Boys, The Stooges, uvm…

WANN & WO?
DO, 23. Mai, 08 Uhr frühmorgens – TIDE Hamburg
MO, 27. Mai, 20 Uhr – Radio Fro Linz
DI, 28. Mai, 21 Uhr – Radiofabrik Salzburg

Frau Nowaks Transorientalischer Musikexpress gibt Euch einen ersten musikalischen Vorgeschmack auf das Musikfilm-Festival My Sound Of Music, das von 12. – 15. September 2013 in Salzburg über die Bühnen geht.
Mehr auf www.mysoundofmusic.at
The Black Power Mixtape

 

the who the what the yeah

Podcast/Download: Artarium vom Sonntag, 19. Mai – Bandportrait mit Nebenwirkungen oder Entwicklung ist ein schwer fassbarer Prozess. Das Artarium Team besucht den Roten Salon im ARGE-Studio und wohnt dortselbst einer bewegenden Livedarreichung bereits bekannter sowie erst im Herbst erscheinen werdender Musikstücke bei. Wiewohl vom Andrang bewegter Massen eher spärlich betroffen und von jeglicher Tanzlust der berufscoolen Salzbürger sowieso weitestgehend verschont, machte uns dieser intime Abend Lust auf mehr – und vor allem neugierig auf das anstehende neue Album von the who the what the yeah, welches inzwischen unter abenteuerlichsten Umständen im winterlichen Vorarlberg aufgenommen worden war, noch dazu produziert von keinem Geringeren als dem österreichen Underground-Urgestein Hans Platzgumer. Also luden wir die Herren Martin und Lukas nach dem Konzert noch zum etwas hintergründigeren Gespräch über die Entstehungsgeschichte eines einstweilen noch namenlosen Werks.

twtwty radioshowWieso also die Arlberghütte ein geeigneterer Ort zur Albumaufnahme sein kann als etwa ein großstädtisches Tonstudio, das erschließt sich erst im Zusammenhang mit der Feststellung, dass ein Tourleben nach dem Motto „Sex, Drugs & Rock’n’Roll“ nicht notwendigerweise hässlich machen muss. Und nachdem uns ohnehin eine gewisse Geschichte von Entwicklung und Erkenntnis mit diesem angenehm ungewöhnlichen Musikkollektiv verbindet, wollten wir eher den künstlerisch-philosophischen Details ihrer Arbeitsweise nachspüren. Anstatt etwa dem redundanten Ranking von Verkaufszahlen Raum zu geben, wie derlei von der angeblich allgemeinen Massenöffentlichkeit kommerziell-rechtlicher Umsatz- und Gewinnmedien als für uns alle irrsinnig interessant dargestellt (und dabei von ihnen selbst hergestellt) wird. Nein, die kritische Würdigung des Schaffensprozesses muss sich jeder marktschreierischen Anbiederung an die global vorherrschende Wachstumsideologie entschlagen, sonst ist sie nichts anderes als Prostitution für internationales Marketendering. Und welche Herangehensweise wäre den Herausgebern von „Nervöse Welt“ angemessener? Eines derartig nervenaufreibend selbstkritischenen wie systemzerfragenden Konzeptalbums, dass es sich sogar Thomas Oberender zur Inspiration seiner letzten Salzburger Festspielaison als Schauspieldirektor angedeihen ließ. (-> Oberender-Portrait mit Statement dazu online)

twtwty martinFreuen wir uns also auf ein paar lustige wie auch nachdenkliche Einblicke in die Entstehung von Text und Musik des noch unbenannten neuen Albums, das heuer im Oktober oder November veröffentlicht werden soll. Beleuchten wir auch gleich ein paar grundlegende Aspekte ernsthafter Arbeit mit angloamerikanisch geprägter Rockmusik und deutschsprachigen Texten. Und hören wir vor allem die Entwicklung dieser Arbeit in einigen Songs – vom ersten Album „blackbox“ über die gefeierte „Nervöse Welt“ bis zur (uns lieberweise schon vorab zur Verfügung gestellten) Singleauskopplung „Neuseeland“ vom mit Spannung erwarteten „Herbstalbum“ 😉

Wir sind ein geiles Institut. Und sieben Jahre Klavierunterricht sind vielleicht doch genug…

 

Nights from the Alhambra (Part 1)

Download: Artarium vom Sonntag, 12. Mai – Loreena McKennitt Live in der Alhambra

“A good traveller has no fixed plans and is not intend on arriving” (Lao-Tse)

Mit diesem Zitat könnte man das musikalische Schaffen der Kanadierin Loreena McKennitt beschreiben. Ihre Lieder sind eine Reise. Eine Reise in ferne, exotische Klänge und Kulturen. Eine Reise in die mystische Welt der Kelten. Eine Reise in magisch getragene Länder hinter dem Horizont. Aber vor allem sind sie eine Reise zu den eigenen Wurzeln und zu sich selbst. Mich trägt sie mit ihrer Stimme und ihren Texten, welche sie in ein traumhaft schönes Musikbett kleidet, zu einem Ort, der tief in mir lebt und atmet. Sie berührt mich tief unten in meinem Gefühl, tief unten in meinem Herzen.

Alhambra1Ich lasse mich jedes Mal fallen, wenn ich ihre Musik höre. In unerforschte Gebiete meiner eigenen Innenwelt. In weite Wälder. In tiefe Meere. In nächtliche Lichter. In das Atmen des Windes. Sie ist ruhig, innerlich, ohne Hast. Verbindet aber Rhythmen voller Bewegung, Trommeln, die den Rand eines Vulkans umtanzen, Celli, die dunkle Nächte weben, Geigen, welche die Luft durchschneiden.

Die Instrumentierung geht also weit über den Rand der World-Music-Schachtel hinaus und besteht unter anderem aus E-Gitarren, Bouzoukis, Klavieren, Harfen, Akkordeons und noch so einigem mehr. – Wer Loreena McKennitt nicht kennt, der sollte sich sicherlich Zeit nehmen um diese Musik zu erforschen und zu beobachten, was sie mit einem macht oder was sie einem erzählt. Und wenn man dann vielleicht erkennt, dass man in einen Zustand völliger Gelassenheit gerät, kann es durchaus passieren, dass diese besonderen Klänge Spuren im eigenen Verständnis hinterlassen.

Alhambra2Das Album von heute, „Nights From The Alhambra“, wurde im September 2006 im Palast von Karl V. in der Alhambra in Granada aufgenommen und ist für mich zu einem der wichtigsten Alben geworden. Es wurde eine ganz eigene Stimmung aufgezeichnet, welche man fast greifen kann. Dieser Ort strahlt auch nach hunderten von Jahren immer noch viel Kraft und Poesie aus. Und diese Atmosphäre wird eins mit den Klängen, den Worten, dem Stein und den Geschichten, die dieser Ort zu erzählen weiß. Diese Musik ist eine Reise. Dein nie enden wollender Weg. Eine Straße, die beständig fortführt. In Länder, die man sich schöner nicht erträumen könnte. Und eben zu Orten, die auch tief in uns schlummern.

Christopher Schmall

 

Grenzerlebnisse FNTOME April 2013

On The Road With Captain Klaus & Agent Viola
Einmal rund ums Schwarze Meer mit zwei modernen Nomaden.

Wann & Wo?
Mo, 22.04.2013 – 20:00 Radio Fro Linz
Di, 23.04.2013 – 21:00 Radiofabrik Salzburg
Do, 25.04.2013 – 08:00 TIDE 96 Hamburg

Captain Klaus heisst im zivilen Namen Klaus Mähring, ist Fotograf und in einem blitzblauen 8-Tonnen Steyr Ikarus Linienbus aus dem Jahre 1975 unterwegs. Dieses schöne Ungetüm ist ihm Wohnzimmer und Fotolabor zugleich.
Captain Klaus reist gern durch Osteuropa. Dort sammelt er Geschichten, Bilder und manchmal auch überraschende Wahrheiten. Wie 2008, als er mit Dolmetscherin Viola Gubo in Georgien war und plötzlich der Krieg um Südossetien ausbrach.

Der Captain und die „Kommunikationsagentin“ erzählen von ihrem Trip durch die Schwarzmeerländer. Bulgarien, Rumänien, Ukraine und Georgien. Von realen und fiktiven Grenzen, Handydiskos, Polizei, Technohippies, Gastfreundschaft und Hula-Mädchen.
KlausViolahttp://www.klaus.maehring.at
Frau Nowaks Vimeo Channel: https://vimeo.com/channels/fntome

Vier Frauen und ein Todesfall

Podcast/Download: Artarium vom Sonntag, 21. April – Gerhard Greiner im Gespräch über die Dreharbeiten zur ORF-Kultserie und sein Leben als Toni Steiger in Dorf Ilm. Vom Postler zum Polizisten umgeschult wächst er in seiner Rolle über sich hinaus und definiert so – an der Seite von Raimund Wallisch, Michael Ostrowski und natürlich Adele Neuhauser – die Abgründe der österreichischen Landseele noch einmal ganz neu. Und abgesehen von der erfreulichen Entwicklung dieser an sich schon nicht unbizarren Krimiserie ins zunehmend Spleenige und Psychedelische, ist Gerhard allemal ein echter Salzburger „Künnstler“, dessen vielseitige Ausbildungen immer wieder von der selbst gestellten Frage „Kunnst des ned a nu amoi ausprobiern?“ befördert wurden. In diesem Sinne freuen wir uns schon auf anregende Einblicke ins Bio-Utopische der Kreativität…

gerhard_greiner_1Auch wenn wir in dieser Sendung beileibe nicht ausschließlich auf unseren „Vier Frauen…“ herum reiten wollen, eines ist uns dabei schon aufgefallen, und das soll durchaus nicht zu kurz kommen: Die Wandlung des Toni Steiger vom anfangs noch recht gelegentlich auftretenden Sprüchemacher zum nunmehr integralen Bestandteil des Dorf Ilmer Polizeipostens, dessen kongeniale Spielwütigkeit die insgesamt ohnehin exzentrische Dramaturgie noch weiter befeuert und vorantreibt. Wer die Serie aber nicht kennt oder die letzten Folgen noch nicht gesehen hat, möge sich doch durch den hier verlinkten Zusammenschnitt von Szenen mit Gerhard Greiner als Polizist einen Überblick darüber verschaffen, wovon die Rede ist. Und wer der Serie bereits mit Haut und Haar verfallen ist, wird hier noch einmal, aber verdichtet, auflachen können 😉

gerhard_greiner_5Nun ist es allerdings auch noch so, dass sich Gerhard und ich schon vor fast einem Vierteljahrhundert kennen lernten – und seitdem immer wieder als Protagonisten diverser Inszenierungen von einander erfuhren… Während ich etwa Anfang der 90er ein Jahr lang in Fuschl am See herum survivalte und Gedichte schrieb, hatte er eine Wohnung unweit der Elisabeth-Bühne bezogen und erging sich dort leidenschaftlich in kreativer Bildung. Zu jener Zeit besuchte ich ihn auch einmal und wir verkosteten dabei einen hausgebrannten Vogelbeerschnaps, dessen Nachwirkungen sich mir seither freundlichstenfalls als eine Art Nahtoderfahrung eingeprägt haben. Mit dieser kleinen Anekdote sei jedenfalls noch eine weitere Gesprächsebene eröffnet, die wir vielleicht Erinnern, Erzählen und Erfahrungen austauschen nennen könnten. Mal sehen, was dabei so zu hören sein wird 😛

 

M4quadrat – Depp? Wurst!

Podcast/Download: Artarium vom Sonntag, 14. April (Teil 1) und weils ein Double-Feature war, hier auch gleich das M4Quadrat feat. Artarium vom Sonntag, 14. April (Teil 2)

Ausnahmsweise möchte ich hier nicht allzuviele Worte machen 😛 nur soviel sei gesagt: Wir laden diesmal die lieben Kollegen Markus Brandt und Mark Schneider von der Sendung M4quadrat zu uns ein – und besuchen sie dann gleich anschließend in ihrer Sendungsstunde. Und ganz ähnlich wie unlängst beim Co-Feature mit Battle & Hum verschmelzen wir die beiden Sendungskonzepte zum Zweck des gegenseitigen Kennenlernens. Das Wesentliche bei den Kultshows der beiden durchaus nicht einsilbigen Herren besteht also zum Beispiel darin, jede Stunde thematisch und querassoziativ jeweils um ein einziges einsilbiges (oder noch schlimmer einvokaliges) Wort kreisen zu lassen – und dabei Musik zu hören, Spaß zu haben – und sich darüber öffentlich unterhaltsam zu unterhalten. Herzlich Willkommen!

Warhol oder Lüge?Die Grundidee zu dieser Gemeinschaftsarbeit dürfte bereits etwas älter sein, wie dieses Bild vom Herbst 2010 zeigt. Damals war gerade die Graffiti-Zone in der Alpenstraßen-Unterführung freigegeben worden und ich beschäftigte mich mit den Begriffswelten einer sich selbst oft allzu todernst nehmenden Sprayer-Szene.

Vor allem Originalität und Kopismus waren dortselbst ein wiederkehrendes Thema, welches ich – offenbar nach einem Sendungswort-Brainstorm mit den M4quadranten – künstlerisch zu hinterfragen trachtete. Dazu lackierte ich erst einmal eine Salatgurke gelb und malte sie anschließend im Andy Warhol Stil zur Velvet Underground Banane um. Ähnliches beging ich des weiteren  auch mit einer kleinen Presswurst und noch mit anderen Objekten. Wozu? Es ging einfach um ein spielerisches Erforschen von Begriffen – von Original und Zitat, von Haltung und Pose, von Tatsache und Behauptung – und vom Wert und Unwert der Wiederholung. „Images. Keep repeating. And repeating. Images.“ (Lou Reed – Songs for Drella) Doch so tief wollte ich ja hier eigentlich nicht tauchen. Das heben wir uns lieber für die gemeinsame Sendung auf. – Depp? Wurst! – Das sind nämlich unsere beiden Worte. Und viel Vergnügen 😉 Apropos Depp:

Wurscht

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und überhaupst – Oarsch, Wiaschtl, Wuarscht 😀

 

Balkantrommeln – FNTOME März 2013

Dumbadumbadumbala, kurac, pička, Kusturica.
Balkantrommeln mit der schönen Frau Nowak und Donaudampfschiffskapitän
Richard Schuberth.

„Trommeln vom anderen Ufer des großen Flusses“ heisst sein neues Buch.
Eine groteske Burleske vom Lieben und Leiden am Balkan und eine bitterböse Abrechnung mit dem ethnozentristischen Kulturbetrieb.

Hei das wird ein Haïdoukspass!

WANN?
Montag, 25. 03. – 20:00 Radio Fro Linz
Dienstag, 26. 03. – 21:00 Radiofabrik Salzburg
Donnerstag, 28. 03. – 08:00 (brutal!) TIDE Hamburg

Wers nicht hören kann, solls sehen: Richard Schuberth liest und singt am 04.04. im Wiener Porgy und Bess. Mehr INFO hier: http://www.richard-schuberth.com/getting-started/test/trommeln

BalkantrommelnSMALL

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Froschlaichnam!

Podcast/Download: Artarium vom Sonntag, 17. März – Gegenseitige Gastauftritte mit den lieben Kollegen der Sendung Battle & Hum. Featurest du mich, feature ich dich (frei nach Heinrich Böll) – Dr. Murkes gesammeltes Schweigen (übrigens DIE Radiosatire überhaupt) wird es diesmal allerdings nicht geben. Denn dazu ist das gewaltfreie Battlekonzept der Herren MC Randy Andy und DJ Ridi Mama viel zu sehr auf gedeihliche Gespräche ausgelegt. Und auf den friedlichen Wettstreit der hier gegeneinander antretenden Musikstücke! Die müssen gar nicht immer gerapped sein, können einen durchaus mit Zeitsprüngen überraschen – sind aber auf jeden Fall stets außergewöhnlich im Sinne von eigenwillig und handverlesen. Im Anschluss an ihre Sendungen können Hör und Ohrin dann auf der eigenen Battle & Hum Homepage darüber abstimmen, wer von den beiden den Sieg (jawohl!) davon trägt. Erstmals fordern wir uns nun gegenseitig heraus:

Der forsche FroschBereits am SAMSTAG, 16. März von 22:00 bis 0:00 Uhr treten Chriss und ich mit unserer Battle-Playlist als Gäste beim Mannschaftshum Das obergeile Feuchtbiotop an, auf und – hallo – zu! 🙂 Lest euch unbedingt auch mal auf dem vorbildlichen Blog dieser lieben Mitspinner ein, denn die Wortlust dortselbst ist wahrlich von verwandtem Geiste. Amen!

Sie schreiben also: „Dieses liebliche, feuchte, tropische Klima des kleinen Radiofabrik Biotops, im ansonsten doch sehr katholisch, modrigen, felsigen und gruftigen Salzburg, verdunkelt durch die Mönchsberg Schatten, lässt uns immer wieder, wie zwei verliebte Frösche, umschwirrt von lichten feenhaften Libellen, unsere Ideen aufs neue ablaichen. Dem folgt die wunderbare Metamorphose zu Maulquappen hin zu prinzenhaften Fröschen welche ihr Quaken in den Äther blasen.“ Molto quakabile, auf zum nächsten Froschklave!

Dieses freudvolle Freundschaftsspiel gibts auch hier als Livesendung zum Nachhören! 😛

Die Ultra-UnkeUm vom Feucht- auch ins Kunnst-Biotop überzugehen beziehungsweise dieser feuchten wie fröhlichen Zusammenkunft noch einen förderlich-fruchtbaren Sinn überzustülpen, berichten wir am Sonntag im Artarium von unseren Erleuchtungen und stellen das freundliche Konzept der Kollegen vor. Unser Bildungsauftrag ist nämlich selbst bestimmt. 😉

Aufgabe der Politik wäre es daher, solche Rahmenbedingungen für D.I.Y.-Projekte bereit zu stellen, die das geldwert-unabhängige Produzieren von eigenen Inhalten ermöglichen – anstatt durch zunehmende Verflechtung mit gewinnorientierten Finanzinstituten und marktwirtschaftlichen Industrieunternehmen die bestehende Abhängigkeit der Einzelnen vom totalitären Konsumismus der Kunstverkäufer und Kulturzuhälter noch zu verstärken. Doch ihr seid ohnehin längst abgewählt – ihr begreift es nur noch nicht. Habemus QUAAAK!

 

Best Of Missfits (Vol. II)

Podcast/Download: Artarium vom Sonntag, 10. März – Unser radikalfeministischer Rundumnachschlag zum Internationalen Frauentag am 8. März, dessen letzte zwei Radiofabrikstunden wir als Perlentaucher per freitäglicher Nachtfahrt-Sendung „Déviation Erotique“ zum Hörmahnmal für die unbefreite Weiblichkeit in uns allen erweitern durften. Doch nunmehr fürs erste genug der Queeronie alternativer Sexualitäten – lassen wir sozusagen in der Rückblende noch einmal die wahren Meisterinnen des emanzipatorischen Frauenkabaretts auf die Hörknochen und Ohrmuscheln des geschätzten Publikums los – und zwar ungefiltert und ohne Dazwischengemaule! Unser persönliches Best Of Missfits aus der Sammlung aller Lieder UND dazu noch legendär legere Conferencen wie etwa aus dem vielsagenden Album „Jetzt mit noch mehr Männer“ – In diesem Sinne 😉 Missfits, wir lieben euch!

missfits_sammlungWer diese beiden unglaublich starken und witzigen Frauen (übrigens auch Preisträgerinnen des Salzburger Stier 1992) noch nicht kennen sollte – bitte unbedingt nachholen! Es geht nämlich eine derartige Lebendigkeit von ihren Liedern und Szenen aus, dass einem vor lauter Vergnügen und trotz aller (Selbst-)Erkenntnis so herzhaft schwindlig wird, dass man nur noch raus will an die frische Lust:

😀 Zum Beispiel „Mensch Mäuschen“ (Auszug)

Poppen ohne Gummi, fahren ohne Gurt
Wenne eine rauchst, wirste angeknurrt
Alles wat Spaß macht is irgendwie gefährlich
Leben is riskant, aber Risiko is herrlich
Nur wer gar nix hat, hat auch nix zu verliern
Datte glücklich bis, kann dir keiner garantiern
Und wenne dat Gefühl has, du bis tot bevor du stirbst
Wird et Zeit, datte endlich ma lebendig wirst

Mensch Mäuschen, is dir nich klar
Dat dat vielleicht Chance deines Lebens war
Du zitters total vor Schiss
Weile merks, dat du auch nur ein Mäuschen bis

Wahrscheinlich bisse zu dick und außerdem zu alt
Und nachts im Bett sind alle beide Füße kalt
Und dat letzte Mal, wo dir so richtig gut gegangen is
Hasse schon vergessen, weil der Mensch nun ma vergisst
Und wat machste für’n Theater um jeden neuen Tach
Wenne Mittwoch überlebst, dann is Donnerstach
Schlafen kannze, wenne tot bis, bis dahin kannze küssen
Aber dazu wirste wohl ma aussemm Haus gehen müssen

Mensch Mäuschen, is dir nich klar
Dat dat Leben am Ende immer schon tödlich war
Du zitterst total vor Schiss
Weile merks, dat du auch nur ein Mäuschen bis

missfits_wenne

 

 

 

 

Rückblende: „Missfits – Frauenkabarett mit Orgel“ die Artarium Satire zur gendergerechten Einstreamung der Bundeshymne – und überhaupst 😛