Renato Unterberg Incontro

Podcast/Download: Artarium am Sonntag, 27. Mai – mit Renato Unterberg als Gast im spontanen Live-Biotop. Wir haben das soeben erscheinende Album „Yelling with the Pantomime“ vorab gehört und wollen nun natürlich auch noch ergründen, worum es sich beim AFPmovement eigentlich dreht. Diese Bewegung, die nicht nur dem mit gut 7 Minuten längsten Track des Albums ihren Namen gibt, sondern auch beim Album-Release am 9. Juni im JazzIt eine erste Exhibition oder auch Performance namens „Silhouettes and Smoke“ abhalten wird. „The AFPmovement can be seen as a political party representing the thoughts of mountains.“ Unter anderem. Wenn das nicht poetisch ist…

Bereits das Debut „The Cinnamon Nights“, ein durch und durch konzipiertes Album mit dem Untertitel „A Fairy Tale“ entführte in geheimnisvoll anmutende Stimmungswelten und verwob Sounds, Songs, Lyrikbeilagen und Artwork zur meditativ mystischen Seelenreise nach sich selbst. Eventuell verwendete Stilzuschreibungen einzelner Fragmente und Zitate mögen der besseren Orientierung einstweiliger Erwartungshaltungen geschuldet sein. Ich als Wortmacher finde ja Begriffe wie „Cross-genred psychedelic folk off the track“ überaus entzückend, meine aber, dass die hier zu Gehirngehör kommenden Klanglandschaften des unmittelbaren Erlebens oder besser Bereisens bedürfen, um sie zu erfassen und ihre Eindrücke in sich aufzunehmen. Dann allerdings inspirieren sie zu individuellem Beschreiben – mit vielleicht ebenso einzigartigen wie noch nie zuvor dergestalt dargestellten Sprachbildern.

Nicht viel anders verhält es sich auch beim aktuellen Album – es entzieht sich ebenfalls gekonnt den allzu einfachen Zuschreibungen. Der Fundus seiner musikalischen Inspiration wirkt eher wie eine ganze Farbpalette, die von den kundigen Händen der Bandmitglieder zu ganzen Bühnenbildern kombiniert werden. Darin spiegeln sich Seelendramen in Gestalt recht eingängiger, oft repetitiv chantender Songs von kindlicher Kraft und hellsichtiger Naivität wieder, die einen dann auf eine noch hypnotischere, konzentriertere und elementarere Reise mitnehmen, vielleicht ohne überhaupt wissen zu wollen, wohin diese gehen wird – wiewohl:

AFP is on my friend
fill your bags with seeds and sand
plant the oak in desert land
just to make sure
all turns out well in the end
simple and just pure

Da scheint schon mehr vom Finden als nur vom Suchen drin zu stecken. Wie dem jetzt aber auf den Grund gehen können? Versuchen wir es einfach mit ein paar Liedern – vom Album und live unplugged – mit der Atmosphäre spontan assoziativer Gedanken dazu im Gespräch, versuchen wir eben, Biotop und Bio-Utopie zu sein, neugierig zu machen, kindsköpfisch zu bleiben, ein geiles Institut und bio-logisch! 🙂

Wir gehn KALKSBURG – FNTOME Mai 2012

Eine Stunde Kalksburg. Der Name steht für eine Trinkerheilanstalt, ein katholisches Privatgymnasium und für das neue Wiener Lied.
Das Kollegium Kalksburg sind drei nette Herren aus Wien, die sich nix scheissn, gerne Wein trinken, Pferdegulasch speisen und dazu und darüber singen. Voll das Klischee?
„Bei uns heissts immer, wir sind authentisch“.

Montag, 28. Mai um 20 Uhr Radio Fro

Freitag, 1. Juni um 18  Uhr Radiofabrik

Donnerstag, 14. Juni um 19 Uhr Tide 96.0

Herr Peter (Die Werkschau)

PodcastDownload: Artarium vom Sonntag, 20. Mai – Der Multikünstler Peter Wolfgang Wetzelsberger zieht Bilanz über sein Salzburger Schaffen. Mit einer gnadenlos intimen Werkschau am Freitag, 18.Mai um 20:00 Uhr im So.What in Obergnigl eröffnet der allseits als Peter.W. bekannte Autor, Musiker, Zeichner, Performer, Schauspieler, Radiopionier, Netzwerker und Anstifter den letzten Akt eines langen Abschieds. Er kehrt seiner Heimatstadt also vorläufig endgültig den Rücken und wird fortan in Wien und anderswo seine Produktivität entfalten. Zuvor muss Salzburg sich aber noch einmal an einem Rundblick aus Peters Perspektive messen lassen. Und wieder einmal die Frage nach der Ursache. Eine Annäherung…

Letztlich ist der Herr Peter ursächlich schuld daran, dass es die Sendereihe Artarium überhaupt gibt, hat er sie doch aus einer seiner unzähligen liebenswerten Launen heraus damals im März 2007  ins Leben gerufen. Und einigermaßen unüberschaubar wie die Art oder Anzahl von Peters kreativen Ausbrüchen ist wohl auch sein bisheriger Schaffensreigen, der in dieser Kunstmetropole des Konsum und Kommerz immer ein Schattendasein fristete, jenseits von Mainstream und Mozartkugel. Peter.W.s Kunst, die sehr wohl eine hand- und mundwerklich gediegen durchgearbeitete ist, könnte man genauso gut mit zwei N als „Kunnst“ der Möglichkeitsform beschreiben, so sehr ist sie immer den myzelischen Netzwerken informeller Freiräume verbunden – und auf sie angewiesen geblieben. Und dieser Umstand, der mir unendlich sympathisch ist, nämlich gnadenlos Kunst zu machen, weil „die einfach raus will aus meinem Kopf, der sonst explodieren würde“ – und nicht wie die vielen mehr oder weniger begabten Pop-Artisten dieser Stadt immer aufs Bedienen von Geschmack, Erwartung und Szenetrend aus zu sein, dieser Umstand ist eine mögliche Ursache von Peters Abgang aus Salzburg. Denn die Freiräume mitsamt ihrem spontankreativen Substrat sind verschwunden – in die Emigration, in die Resignation oder in die Institutionalisierung. Übrig bleibt ein Mensch, der sich selbst treu bleibt…

Gegen die systemimmanente Verdrängung des Kreativen durch die Beschleunigung der Geldwertgesinnung, die zunehmend brutale und eiskalte Vermarktung von allem und jeden, die sich selbst vervollkommnende Verkommerzialisierung des freien Kunst-, Kultur- und Subkulturschaffens hat Peter.W. immer angekämpft – mit den Mitteln seiner Leidenschaft, mit Freigiebigkeit, Gemeinschaftssinn, Spontaneität und schweißtreibender Arbeit. Mit unendlichen Denk- und Projektanstößen und einer unglaublichen Fülle verrückter Einfälle, deren Einem ich eine Vielzahl von weiterführenden Inspirationen verdanke. Aus einer einzigen Einladung ins Freie Radio entstand unter anderem „Das etwas andere Kunnst-Biotop“ und meine mittlerweile über 4-jährige Rundfunk-Karriere. Stellen wir die Welt doch endlich wieder auf die Füße – ihr Kopf hat eh schon viel zu lang Globalfinanzsausen! „Die Verletzten wollen die Ärzte sein, die Letzten sollen die Ersten sein – sieh es ein: The meek shall inherit the earth!“ Und so werden wir nicht nur gemeinsam mit Peter Rückschau halten auf sein in der Werkschau dargestelltes Œvre, sondern auch den jüngsten Wurf seines experimentellen Soloprojekts Wolfwetz vorstellen, das bei Kaktus=Apfelbaum-Records erschienene Album „Mööbel“ (Download!) Und wem das jetzt noch nicht reicht, Ohren hat zuhören oder siehe – oben. Chapeau!

Arcade Fire – Scenes from the Suburbs

Podcast/Download: Artarium vom Sonntag, 13. Mai – ein paar Gedanken zu einem kommerziell erfolgreichen und mehrfach preisgekrönten Album? Das Ganze komplett zu spielen geht sich diesmal allerdings wegen dessen stolzer Länge nicht aus. Aber wir werden in so vielen Titeln wie möglich schwelgen und die Atmosphäre von “The Suburbs” entsprechend zur Geltung bringen. Getreu dem Grundsatz, dass auch Erfolgreiches gespielt werden kann – wenn es denn gut ist! Doch es steckt noch etwas anderes dahinter – unser lieber Freund Dima hat uns neulich ein ungemein berührendes Musikvideo ans Herz gelegt, nämlich den Titeltrack “The Suburbs” in der Regie von Spike Jonze:

Die Szenen zu diesem Video stammen aus seinem zusammen mit Arcade Fire produzierten 30-minütigen Kurzfilm “Scenes from the Suburbs”, in welchem sich die ganze abgründige Geschichte des Zerbrechens von Jugendliebe an der Härte und verinnerlichten Gewalt ihrer Umgebung, einer zunehmend faschistoid durchmilitarisierten Gesellschaft, erst voll und ganz erschließt. Den emotionalen Erzähler Kyle, einen in seinen Erinnerungen kramenden humanen Idealisten, verbindet eine innige Freundschaft mit dem eher introvertierten Winter, der von seinem rigiden Vater schikaniert und zur Anpassung gezwungen wird. Mit der Zeit wendet sich Winter immer mehr von seinem früheren Freundeskreis ab und verhält sich ihnen gegenüber und auch sonst nur noch seltsam. Die von ihm verlangte Abspaltung aller unerwünschten Gefühlsregungen stürzt ihn jedoch in eine tiefe Persönlichkeitskrise. In einem Ausbruch unkontrollierter Wut greift er seinen ehemals besten Freund Kyle an und verprügelt ihn hemmungslos. Dann bricht er weinend zusammen. Die Polizeikräfte haben indes Wichtigeres zu tun (nämlich willkürlich und brutal irgendwelche “Illegalen” zu verhaften) während die gesamte Bevölkerung des Ortes mehr und mehr in Angst und Agonie versinkt…

Ein echtes Meisterwerk! Doch wir sollten uns nicht von der drastischen Darstellung US-amerikanischer Verhältnisse blenden lassen. Nichts anderes erleben wir hier Tag für Tag, wenn auch in sublimerer Form. Gefühlsunterdrückung führt unweigerlich zur Gewaltsinnigkeit der Gesamtgesellschaft – und diese Gewalt entlädt sich dann konkret untereinander, in Gesten, in Beschimpfungen, in Aggressionsausbrüchen. Solange aber solche künstlerischen Statements wie dieser Film – und dieses Album – derartige Entwicklungen thematisieren, ist wohl doch noch nicht aller Tage Abend. Stiften wir mit dieser Sendung wieder einmal eine Insel für den Widerstand!

 

Chillen mit den Whalekillers

Podcast/Download: Artarium vom Sonntag, 29. April – We proudly present – Chili and the Whalekillers live and unplugged im großen Sendesaal der Radiofabrik Salzburg. In diesen stürmischen Zeiten ökonomischer Unersättlichkeit wollen auch wir unseren Beitrag zur Umverteilung des Geldes aus den Taschen der Bevölkerung in die Hedgefonds der Finanzjongleure leisten! Und so haben wir als chronisch vom Aushungern bedrohte Einrichtung weder Kosten noch Mühen gescheut, auch noch unseren allerletzten Spendenobulus in ein äußerst obskures Terminderivat der internationalen Musikmafia zu investieren: „The Banker on the Run“ wird nämlich am Montag, 30. April um 19:00 Uhr als CD-Release Show im Markussaal-YoCo feierlich enthüllt:

Dann werden die Getränke abgerechnet und die Zinsen fällig! Und wir werden erfahren, inwieweit Kunst sich auszahlt, wenn zum letzten Katerfrühstück der Sextinischen Kapelle geblasen wird. Oder haben wir da etwas vollkommen falsch verstanden? Täuschen uns die Zitate der Zitate etwa über unser postmodernes Selbstverständnis hinweg? Irritiert uns die feine Ironie womöglich in unserer spätfeudalen Bequemlichkeit? So fest steht viel – Chili and the Whalekillers sind einfach erfrischend anders. Und das tröstet schon ungemein in einer Stadt, in der fast jeder so klingen will wie …… nur damit der Geldschein gewahrt wird! Oder wie es Bernhard Flieher im bislang einzig zu entdeckenden substanziell hintergründigen Pressetext formuliert: „Selten klang eine junge Band aus Salzburg ähnlich außergewöhnlich. Zu ausgiebig wird hier – wie in jeder Popprovinz – mit Schielen auf Trends oder Althergebrachtes das Epigonale zelebriert. All das schert Chili & the Whalekillers nicht. Sie musizieren mühelos auf dem Grat zwischen Kunst und Eingängikeit.“ (Salzburger Nachrichten 15. 2. 2011) -> FM4 Soundpark!

Also wollen wir den nackten Fakten der kommenden Erscheinung bereits vorab zu Leibe rücken – unplugged im Peter Gabriel’schen Sinn: „strip down some songs to their ultimate nakedness“ – sowie im Gespräch mit den fünf freundlichen Herren – über Werden und Entstehen der aktuellen CD, diesem kapitalismuskritischen Konzeptalbum mit augenzwinkernder Selbstironie. Wir sind halt schon ein geiles Institut 😉

A Echta Weana – FNTOME im April 12

„Wien ist ein einziger großer Platsch, schlammig, faulig, wurstig, vielleicht das Einzige in der Welt von dem man sagen kann: „Ein bisschen tot.“
Georg Kreisler hatte ein schwieriges Verhältnis zu seiner Heimatstadt.

Hermann Leopoldi sang „Wir ham schließlich kan Charakter, doch wir ham ein gold’nes Herz.“
Er wurde nach der Rückkehr aus dem Exil vom Wiener Publikum gefeiert, ganz ob nichts geschehen wäre.

FRAU NOWAKS TRANSORIENTALISCHER MUSIKEXPRESS widmet sich im April dem jüdischen Beitrag zum Wienerlied.

Hierzu ein ARTIKEL

Die Sendetermine:

23. AprilRadio Fro um 20 Uhr

25. AprilTIDE 96.0 um 18 Uhr

29.April –  Radiofabrik  um 20 Uhr.

 

 

Reise, Schreibe, Liebe – Teresa Reiter

ENDLICH! Podcast/Download: Das Artarium vom Sonntag, 15. April begrüßt sie Live On Äther – Teresa Reiter, Journalistin aus Leidenschaft und Überzeugung, erzählt von ihren Expeditionen in die Subkulturen der Krisengebiete (oder wars umgekehrt?) und präsentiert Musik vom Balkan, die man sonst kaum jemals zu hören bekommt. Teresa Reiter? War da nicht einmal irgendwas mit einer Orgel? Genau, so haben wir sie damals kennen gelernt, als wir über eine CD-Review von ihr gestolpert und anschließend beim Verriss-Verreißen ausgerutscht sind. (Könnt ihr hier nach lesen hören) Es ist halt schon eine Nervöse Welt und der Gelegenheiten sind wohl ebenso viele wie der Geschmäcker. Und schon wenden wir uns weiteren Minenfeldern zu!

Als wir Teresa letzten Sommer in Wien trafen, war sie gerade auf dem Sprung nach Serbien und Kosovo, um dort eine gröbere Reportage über den musikalischen Underground und die Off-Mainstream-Kultur zu gestalten. Fast hätte ihr anschließend in der Presse veröffentlicher Artikel einen längst schwelenden Konflikt zwischen Hip-Hoppern und Gitarrenbands vollends zum Ausbruch gebracht. Wir bewunderten sie für diese coole Verwegenheit, sich emotional höchst engagiert auf solch explosive Krisengebiete einzulassen und dabei zugleich beobachtend, geordnet und reflektiert über potenziell chaotische Themen wie Gender Studies, Kulturkämpfe und Sozialprojekte zu berichten. Ich nannte sie Ernestine Hemingway oder nach Egon Erwin Kisch die rasende Reporterin und zog Vergleiche mit anderen bekannten Persönlichkeiten, bei denen mir nie ganz klar war, ob die jeweiligen Krawalle und Skandale sie nur magisch anzogen oder vielleicht doch erst wegen ihnen zur Vollform aufblühten. Wie dem auch sei…

Wir entdeckten seither allerdings einiges an Gemeinsamkeiten und Interessen, die Liebe zum Entdecken und Unterwegssein etwa, die Leidenschaft für Genauigkeit im sprachlichen Ausdruck oder eine gewisse kreative Hypomanie, immer ein nächstes und übernächstes Projekt in der Produktion zu haben. Vor allem aber erfrischt und ermutigt uns die Unerbittlichkeit, mit der Teresa ihre Begeisterung zum Beruf macht. In dieser Hinsicht ist sie ein feines Beispiel dafür, wie man der Durchschnittsfalle erfolgreich  entkommen kann. Oder anders gesagt: „Mach in deinem Leben das, wozu du am meisten Lust hast, denn das wirst du auf längere Sicht auch am besten können.“ In diesem Sinne sind wir neugierig, was sich in einer knappen Stunde Kunnst-Biotop noch so alles an spontanem Gespräch und Geräusch ereignen wird. Und wir freuen uns natürlich auf musikalische Inspirationen von Bands wie zum Beispiel The Freelancers oder Freak Week. Denn das Gewohnte, das kennen wir ja eh schon. 😉

Radikahlschlag – FNTOME im März 2012

 


Yes, its fucking political!

Ein Schweizer Revolutionsmixtape.

Radikahlschlag nennt sich der junge Herr, der in dieser Ausgabe von Frau Nowaks Transorientalischem Musikexpress den Sound zusammengestellt hat.

Er lief der schönen Frau Nowak im Jänner in Bern beim Norient Filmfestival über den Weg. Radikahlschlag sammelt politische HipHop Tracks und hat ein 1 ½ Stündiges Mixtape produziert.

Frau Nowak musste leider auf eine Stunde herunterkürzen.

Trotzdem gilt:
THE REVOLUTION WILL NOT BE TELEVIZED – ITS ON YOUR RADIO

Wann und Wo?
Montag, 26.03.2012 – 20:00 Radio Fro

Mittwoch, 28.03.2012 – 18:00 Tide 96.0

Freitag, 30.03.2012 –  20:00 Radiofabrik

Yes, its fucking political!
A revolutionary mixtape.

Radikahlschlag is a young man from Switzerland who collects political HipHop tracks. „Rap is an important medium to politicise the people!“ So he produced an 1 ½ hour mixtape. Frau Nowak plays an one-hour version.
THE REVOLUTION WILL NOT BE TELEVIZED – ITS ON YOUR RADIO!

When and Where?
Monday, 26.03.2012 – 20:00 Radio Fro
Wednesday, 28.03.2012 – 18:00  Tide 96.0
Friday, 30.03. 2012 – 20:00 Radiofabrik

TOO BIG TO FAIL (Es gibt Freikarten)

Download/Podcast: Artarium vom Sonntag, 18. März – die etwas andere Konzert-Empfehlung: Am Samstag, 24. März sind nicht nur die Aeronauten in Salzburg zu hören – im b.lack um 21:00 Uhr – sondern ebenfalls die Reste von Gestern – im Denkmal um 21:30 Uhr und zwar gemeinsam mit Die Bucht. Nachdem ich mich eh nie gern entscheide, dürft ihr das diesmal für mich tun. Und weil ich am nämlichen Samstag wohl schon knieoperiert sein werde, könnt ihr auch gern in meiner Vertretung hin gehen. Vielleicht sogar gratis! Aber schön der Reihe nach…

TOO BIG TO FAIL – Das Doppelalbum der Aeronauten in deren ureigensten Worten: CD 1 (mit Gesang) „Die Texte sind voll mit abgründigem Humor, großen Bildern, versteckten Zitaten, überraschenden Wendungen und pathetischen Versprechungen. 12 Stücke die man als Songs oder auch als Kurzgeschichten hören kann.“ – CD 2 (Instrumental) „Eine cineastische Reise zu unflätigen Kleinstadtkriminellen, grantigen Inselbewohnern, ins Land der toten Esel, durchs warme Weltall in die schweizerische Provinz und zu den Glücklichen, die alle Probleme für ihre Lösung gefunden haben.“

Weitere Stationen in Österreich erstmal nur am Freitag, 23. März in Linz, Stadtwerkstatt um 20:30 Uhr sowie am Sonntag, 25. März in Wien, Chelsea ebenfalls um 20:30 Uhr.

Ein drittes Zitat ist uns dann auch noch untergekommen, und zwar auf einer speziellen FM4 Soudpark Seite (Die Bucht): „Wir sehen in den Fluss und denken ans Meer!“ sang einmal Guz von den Aeronauten. Und ja, in Salzburg ist das nicht anders! Der Fluss heißt Salzach und an warmen Tagen sitzen die Leute an seinem Ufer und manche von ihnen machen Musik. Wir sitzen nicht so oft am Ufer, aber wir kennen das Phänomen! WIR treiben uns lieber in der Bucht herum und fabrizieren Musik, wie sie für Salzburger Verhältnisse nicht untypischer sein kann.

Hier schließen sich also die Kreise! Wir unterhalten uns mit  Studiogast Peter.W. über das Untypische an sich und hören dabei etwas Musik von den drei zeitgleich auftretenden Bands. Ihnen allen sind ja offenbar deutschsprachige Texte mit literarischem Niveau gemeinsam. Das interessiert uns jetzt persönlich, besonders im Hinblick auf die Malmsheimer’sche These, dass jeder Text dem Vortragenden aus sich selbst heraus nahe legt, wie er interpretiert werden möchte. Inwieweit braucht es also für die musikalische Darbietung von Literatur überhaupt die Songstruktur, die Melodie, die „Gesangsline“? Oder könnte man das weite Land zwischen Performancekunst und Spoken-Word nicht noch vielfältiger ausgestalten, ohne in die Gewohnheitsform von Lied oder Lesung zu verfallen? Womöglich kann uns ja PeterLicht hier mit einer Fragestellung antworten: „Sag mir, wo ich beginnen soll“ – Also wie immer – ein offenes Ende…

Und – TÄTARÄTÄÄÄ – ihr könnt unsere Gästekarten für die Aeronauten (Samstag, 24. März, 21:00 Uhr im b.lack) bekommen (weil ich ja nicht gehen kann und der Peter selbst mit der Bucht im Denkmal auftritt). Natürlich gibt es dann ebenso für Die Bucht und Reste von Gestern (Samstag, 24. März, 21:30 im Denkmal) 2 Freikarten von uns! Entweder ihr ruft also spontan während der Sendung im Studio an oder ihr schickt uns eine E-mail an die Artarium-Kontaktadresse. Viel Vergnügen!

200 Sendungen und ein Videoprojekt

Download/Podcast: Artarium vom Sonntag, 11. März – Jenseits von Mainstream und Mozartkugel, zwischen Genres und Generationen – das etwas andere Kunnst-Biotop wird 200 – und wir haben noch lange nicht genug! Tatsächlich, mit der heutigen Nachtfahrt-Perlentaucher Ausgabe Nr. XVIII sind es also insgesamt zweihundert Radiosendungen, die ich in nunmehr gut vier Jahren selbst produziert oder gemeinsam mit meinen Gästen und Gästinnen gestaltet habe. Im Anfang jedoch war der Peter – und der Peter war ganz und gar bei sich und .W. – das war auch sehr gut so, denn sonst hätte er das Artarium nicht erfunden und mich nicht zum Radio gebracht…

Vor genau 5 Jahren hatte er die geniale Idee, einen kreativen Freiraum für die Salzburger Underground-Kultur und für randständige Kunstschaffende zu eröffnen – in Gestalt einer regelmäßig stattfindenden Sendung aus der Radiofabrik. Und eben dahin lud er mich Ende 2007 als Dichterkollegen zu einem höchst kurzweiligen Künstlergespräch. Im folgenden Jahr entwickelten sich daraus ein paar weitere gemeinsam bestrittene Themensendungen sowie in stetig wachsender Produktionslaune das Generationen-übergreifende Konzept des „etwas anderen Kunnst-Biotops“ zum Zweck der allgemeinen Kreativitäts-Anstiftung sowie selbstverständlich auch zur Rettung der Welt – zumindest soweit die sich in erreichbarer Nähe, also „im Schatten der Mozartkugel“ antreffen lässt. Der Rest ist inzwischen Radiogeschichte – und auch schon des Öfteren beschrieben und erzählt worden. Ihr könnt es gern nachlesen, im „About Artarium“, in meiner Kunnst-Biographie oder auf Peters Wikipedia-Benutzerseite. Schnitt zur Gegenwart:

Seit Anfang 2011 gestalte ich nun sowohl das Artarium als auch die Perlentaucher-Nachtfahrten gemeinsam mit meinem lieben Freund und kongenialen Kollegen Christopher Schmall. Das Konzept der Sendungen hat sich dadurch deutlich in Richtung Wortmacht und Sprachkunst verschoben. Auch unsere Arbeitsweise ist mit der Zeit wesentlich emotionaler und intensiver geworden, die Atmosphäre im Studio entsteht noch viel mehr als früher „aus einem Bauchgefühl“ – und unbewusste Intuition bestimmt zunehmend die Richtung des gesamten Work in Progress. Mir war es daher schon seit Längerem ein Bedürfnis, diese Entwicklung einmal von außen reflektiert zu bekommen und in Form einer einfühlsamen Darstellung bewusster wahrnehmen zu können. Denn sonst könnte ich die vielschichtigen Vorgänge unserer Radiokunst (kunnst?) zwar live erleben und mich daran erfreuen, sie jedoch niemals beschreibend verstehen. Und da würde mir dann schon etwas Essenzielles abgehen, wenn ich es nicht in Worte fassen und – erzählen könnte…

So entstand bereits vor längerer Zeit die Idee, uns beim Radiomachen in einer Livesendung einmal filmen zu lassen, mitsamt einer Fragestellung wie: „Was macht ihr da?“ oder „Was geschieht da mit euch, was spielt sich da zwischen euch ab?“ Dazu musste sich allerdings erstmal ein wirklich geeigneter, also intuitiv arbeitender und auf Zwischentöne des Zwischenmenschlichen achtender Medienmensch mit Kamerakompetenz einfinden, der sich noch dazu für unsere Hörtheater- und Themenwelten begeistern konnte. So jemanden können Menschen wie wir nicht per Kopfdruck (sic) suchen – so jemandem müssen wir anfinden indem er sich bei uns einfindet. Und siehe da – genau so geschah es! Wir kamen mit dem für dieses spezielle Feedbackprojekt denkbar geeignetsten Filmemacher und Medienkünstler zusammen – nämlich mit Markus Huber aka mareone – Fachrichtungen Graffiti, Film & Fotografie, Multimedia Arts & Animations – und hier ist das Ergebnis:

„Die Nachtfahrt – Eine Sendung der Artarium Redaktion“

Das Video auf Youtube (Radiofabrik Channel)

Markus Huber / mareone (mehr von ihm auf Vimeo)

Nachtfahrt-Perlentaucher

Aktuelle Nachtfahrt Sendung: „Experlimental“ feat. Ernst Jandl (am Freitag, 9. März 2012)

Ach ja –  im Artarium unterhalten wir uns auch über diese gelungene Zusammenarbeit sowie über weitere mögliche Projekte, spielen ein bisschen Feedback mit Musik und feiern, dass wir gut zu hören sind. Und ein geiles Institut. Hihi 😀