Freitag, 4.4.: Fvonk dich frei mit Robert Buggler
Die soziale Ungleichheit wächst, Armut bzw Armutsgefährdung und damit die Unmöglichkeit gesellschaftlicher Teilhabe sind reale und riesige Probleme, vor denen wir gerne die Augen verschließen, solange sie uns persönlich nicht betreffen. Aber nicht nur im globalen Kontext, auch in der Stadt Salzburg offenbart sich die Kluft zwischen Besitzenden und von Armut Betroffenen mehr und mehr.
Einer, der nicht müde wird, über die drängenden und beunruhigenden Armutsentwicklungen zu forschen, zu sprechen, zu schreiben und Aktionen zu setzen ist Robert Buggler.
Neben seiner Arbeit im Netzwerk der Salzburger Armutskonferenz hat R. Buggler z.B. erst am 19. März den Tag der Wohnungsnot zur prekären Situation von Obdach- und Wohnungslosen in Salzburg mitgestaltet und engagiert sich intensiv für einen respektvollen Umgang mit ArmutsmigrantInnen und BettlerInnen, indem er u.a. die Tagung „Betteln. Eine Herausforderung“ im Mai in St. Virgil mitorganisiert.
Wir freuen uns sehr auf das Gespräch mit Robert, dem ihr am Freitag, den 4.4. von 18 bis 19 Uhr lauschen könnt.
FVONK Dich FREI – Der Radiotalk mit AlltagsheldInnen. Am 4.4.2014 im Studio: Robert Buggler von der Salzburger Armutskonferenz. Freitag, 18.00-19.00 Uhr auf der Radiofabrik, 107,5 und 97,3 MHz, und im Livestream.
Check Your Choice im April: Aktive Bürgerschaft und warum die EU-Wahl wichtig ist
Nächstes Monat ist es bereits so weit – am 25. Mai finden in Österreich die EU-Wahlen statt. Nach 5 Jahren wird das EU-Parlament, dh. DIE Vertretung der Bürger auf EU-Ebene, neu gewählt. An dieses Wahlen darf jeder EU_Bürger teilnehmen und kann so direkt mitbestimmen. Bereits seit Juni 2013 begleitet euch die Radiofabrik unter dem Titel ‘Check Your Choice’ bis hin zur Wahl mit monatlichen Infospots und Studiodiskussionen zu allen wichtigen Themen rund um das Europäische Parlament und die Europäische Union. So kurz vor der Wahl widmen wir uns den Themen Demokratie, Aktiver Bürgerschaft und warum man unbedingt zur Wahl gehen sollte.
Check Your Choice, der Infocountdown der Radiofabrik zu den EU-Parlamentswahlen gibt’s monatlich auf der Radiofabrik zu hören, Infos gibt’s unter www.checkyourchoice.info, alle Sendetermine findet ihr auch unter www.radiofabrik.at.
Stadtteilradio Liefering, am 7. April 2014 um 17:00 Uhr
Die EU ist unsere Zukunft, ihre Gestaltung unsere Verantwortung. Warum es wichtig ist, an der EU-Wahl teilzunehmen, sagen uns Felix Kamml, Konstentin Lehrer und Simon Lukas Kücher vom Privatgymnasium der Herz Jesu Missionare in Salzburg Liefering. Diskussionsteilnahme via Twitter möglich und erwünscht.
Fvonk dich frei mit „Susi“
Statt dem Ausblick dieses Mal eine Nachschau:
Am 7. März 2014 trafen wir „Susi“ zum Live-Gespräch im Radiofabrik-Studio. „Susi“ ist leidenschaftliche Radiomacherin und eine vielfältig engagierte, selbst-bewusste Frau. Ein Auszug aus ihren Aktivitäten:
- Flüchtlingsarbeit
- sisterresist -feministisches Frauen*kollektiv
- Sub Salzburg
- Termit – Linke, emanzipatorische Flugzeitschrift
- TermiTinitus – Der anarchistische Podcast
- Chaostreff Salzburg
„Susi“ interessiert sich für die Durchdringung unserer Leben durch den enormen technologischen Fortschritt, beobachtet und kritisiert – schon lange und aus vielen verschiedenen Perspektiven – die Etablierung neuer bzw. Bestärkung bestehender Machtstrukturen, unter anderem durch das Interaktive und Digitale. Daher ihr Engagement im Chaostreff Salzburg und das Pseudonym „Susi“ – unserer Gästin ist es wichtig, die Verwendung und Verbreitung ihrer persönlichen Daten selbst im Griff zu behalten. Außerdem haben wir uns über Aktionen zum Internationalen Frauentag am 8. März, anarchistisches Leben in Salzburg uvm unterhalten – ein kurzweiliges und sehr persönliches Gespräch, online via CBA nachzuhören, leider ohne die ausgemacht großartigen Musik-Mitbringsel unserer Gästin.
DANKE „Susi“!
Ab in luftige Höhen – Klettern
Heute begeben wir uns in luftige Höhen und präsentieren euch den Klettersport, beleuchten die Kletterhalle und den Unterschied zwischen dem Sport in der Halle und im Fels. Ab 17h auf der Radiofabrik, wiederholt wird die Sendung am Dienstag um 8h.
Sonnige Grüße aus Itzling und Elisabethvorstadt,
Martha Schweissgut und Martin Gröschl
Sprache stehlen
-> Download: Artarium vom Sonntag, 30. März – Kann man das wirklich, eine Sprache stehlen? Oder eine Ausdrucksart, Sprechweise, Wörterwelt? Gibt es einen Tatbestand des Sprachdiebstahls – etwa im Urheberrechtsgesetz? Wie dachte und dichtete denn darüber Ernst Jandl, unser aller Großmeister des Nehmens und zerlegt Wiedergebens: „ich sein mein sprach, mein deutsch sprach, mein schön deutsch sprach, du wundern mein schön deutsch sprach?“ – so etwa im uns zu dieser Sendung inspiriert habenden Einakter „die humanisten“ (entstanden 1975) und dortselbst weiter: „den deutschen sprach mir heilig sein, sein mein muttersprach, sein mein und dein muttersprach, muttersprach heilig sein, mir heilig sein“ 😀 Also, da haben wirs! „Muttersprache“ eignet sich jedes Kind durch Ausprobieren an, durch Nachahmen und Herumspielen. Womit eins klargestellt wäre – wir sind alle Diebe – wir Strandpiraten der Sprache!
Daher sind die üblichen Vorwürfe, oft gegenüber sich in Sprachweisen just einübenden Menschen geäußert, man klinge wie der oder die, kupfere also ab und gehe mit deren Schmäh hausieren, ebenso sinn- wie substanzlos. Wer auch immer ein neues Ausdrucksmittel erlernt, wird dabei phasenweise um das Nachahmen seiner Lehrer und Vorbilder nicht herumkommen. Fad wirds bestenfalls, wenn jemand im lernenden Liebesrausch stecken bleibt und forthin nur mehr nach Kinski klingt. Oder nach Tolkien. Oder nach Hermann Hesse. 😛 Egal. Würde man derlei pingelige Kritik denn bei Komponisten und Musikern (natürlich immer auch _innen) anwenden, dann könnte man gleich 80% der Salzburger Bandszene wegen nachhaltigem Plagiatismus heimschicken. Bei jungen und in ihrer Entwicklung befindlichen Autor_innen und Vortragenden wird aber gleich gemeckert. Selbstredend heimlich und hintenrum, wir leben ja in einem nazikatholischen Friedhof der Phantasien. Welch ungeheuerliche Anmaßung ist das denn, wenn ein Mensch sich eine vorhandene Sprache einfach nimmt – und dann daraus etwas Eigenes macht? „Ketzerei!“ schreien sogleich die Verwalter der bisherigen Sprachmacht, und das war auch schon bei Martin Luther nicht anders! Das darf uns immerhin zu denken geben…
In dieser Sendung wollen wir alle Schreibenden und Sprechenden dazu ermutigen, ihre jeweilige Sprachwelt möglichst kreativ zu erweitern. Und sich alle dazu notwendigen „Sprachen“ (Text, Wortschatz, Vortragsstil) einfach anzueignen – ohne Rücksicht auf die allgemeinen Ehrwürdens ihrer eigenen Einteilungen. Denn Sprache lebt – in uns allen!
Szenenwechsel aus Ottensheim
Diesmal meldet sich der Szenenwechsel aus dem FROheim-Studio in Ottensheim. Die lebendige Musikszene in Ottensheim, sowie Frauen in der Musikszene sind die Themen dieser Ausgabe. Im Gespräch mit Sigrid Ecker: Gigi Gratt und Irene Kepl. (Sendung online: http://cba.fro.at/256341)
Überflüssig
-> Download: Artarium vom Sonntag, 23. März – Wir stellen diesmal ein Projekt rund um Ilija Trojanows aktuelle Streitschrift „Der überflüssige Mensch“ vor und begrüßen dazu im Studio die Gestalter dieses soeben entstehenden Work in Progress, unter ihnen Wolfgang Posch und Thomas Mulitzer vom Akustik-Punk-Duo TWO ON GLUE. Wir halten das für eine vortreffliche Idee, gerade den aktuellen Literaturbetrieb systemkritisch gegen den Strich zu bürsten und auch die Aussagen seiner Lieblinge auf persönliche Anwendbarkeit hin abzuklopfen. Diesem Ansinnen wollen wir uns gern anschließen und gegebenenfalls die gemeinsame Gestaltung eines Radiofeatures zum Thema „Überflüssigkeit“ oder „Entbehrlichkeit“ in Angriff nehmen. Zu unserem heurigen Themenschwerpunkt „100 Jahre Erster Weltkrieg“ passt derlei ohnehin wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Siehe (oder höre) dazu die Sendungen „Krieg und Frieden – Eine Andeutung“ (Artarium) und/oder „Krieg und Frieden“ (Nachtfahrt) 😉
Interessanterweise ist der „überflüssige Mensch“ ein verbreiteter Archetyp in der russischen Literatur des 19. Jahrhunderts, und zwar meist ein gebildeter Nutznießer herrschender Verhältnisse, der die ihn umgebende Dummheit und Ungerechtigkeit erkennt, ihr aber handlungslos als gelangweilter Zuschauer begegnet. Kommt uns da nicht einiges erschreckend bekannt vor, wenn wir uns selbst inmitten des gegenwärtig konsumoptimierten Wirtschaftszaubers wahrnehmen? Das ist sicher eines der Motive, denen Trojanow folgt, wenn er die Frage aufwirft, wieso wohl jenseits von flüchtigen Empörungen keinerlei wesentliche Veränderung der Verhältnisse abzusehen ist. Noch interessanter fand ich allerdings den Umstand, dass der Archetyp des „überflüssigen Menschen“ in der Literatur auf den „Byronic Hero“ (-> Lord Byron) zurückgeht, einer Art einzelgängerisch weltabgewandten Antihelden, der seine persönliche Einmaligkeit in dauernder Rebellion gegen die Gepflogenheiten der Gesellschaft stellt. Sein Charisma besteht in der Ambivalenz zwischen Abscheu und Anziehung. Populäre Vertreter dieses Typs, mit dem wir uns nicht ungern identifizieren, wären etwa Batman, Severus Snape oder Dr. House. 😀 Kommt jetzt endlich die dicke Moralkeule, mit der Trojanow dem schlechten Gewissen unserer „Du solltest endlich etwas tun“-Spaßgesellschaft den Rest gibt? Oder stecken in der Botschaft dieses Beobachters noch viel tiefere Abgründe?
Anders gefragt, wenn ein angewiderter Außenseiter als unbeteiligter Zuschauer ein Gedicht über sein Erleben dieser Welt schreibt – wie „überflüssig“ kann das sein?
Neue Tanzperformance: Ich, ein sensibler Ort
Mit „Ich, ein sensibler Ort“ startet am 27. März wieder eine Theaterperformance, die ausschließlich im Toihaus kreiert wurde. Pascale Staudenbauer und Astrid Seidler widmen sich darin einer selbsterforschenden Reise an: Einen sensiblen Ort, dem Ich, dem Selbst. Was bleibt denn eigentlich, was ist vergänglich – kann auch ein Ich vergehen und neu entstehen? Die Performance ist gerade am Entstehen, wir haben in diesem Prozess mit Pascale und Astrid gesprochen.
Und seit vergangenen Sonntag gibt es im Toihaus auch für die kleinsten Theaterbeucher wieder ein buntes, zauberhaftes und kluges Stück für Kinder – „Kugelhupf“. Ja aber.. gehts um hüpfende Kugeln? Um süßen Kuchen? Beides! Ceren Oran begleitet die Kinder mit Tanz und Musik zum Backofen und macht sichs ans Backen – aber so einfach ist das garnicht.. Wir waren bei der letzten Aufführung von „Kugelhupf“ dabei, einen kleinen Ausschnitt, Infos zum Stück und ein Interview mit Ceren hört ihr in der aktuellen Ausgabe von „So A Theater“.