CM15 Award: 74 Einreichungen aus Österreich

Wir bedanken uns bei allen, die Sendungen zum Civilmedia Award eingereicht haben. Und vor allem auch bei unserer Jury, die im Lauf von zwei Wochen die Einreichungen sichten bzw. hören wird. Insgesamt wurden 74 Produktionen eingereicht, im Bereich TV sind es 18 österreichische Produktionen im Bereich „Arts & Entertainment“ und 9 Produktionen aus der Kategorie „Access & Empowerment“, die auf einen Preis hoffen. Außerdem wurden in Summe 47 österreichische Radioproduktionen eingereicht, 24 in der Kategorie „Arts & Entertainment“ und 23 in der Kategorie „Access & Empowerment“.

Das Civilmedia-Team drückt allen Award-TeilnehmerInnen gleichermaßen die Daumen und wünscht der Jury viel Vergnügen bei der Rezeption dieser Vielzahl an großartigen Produktionen!

Gudrun Pflüger – von Wölfen und Wundern

Wolfsforschung heute

Von Wölfen und Wundern weiß Gudrun Pflüger als Gast in der Hunderunde zu erzählen.  Berührende Begegnungen mit dem „bösen Wolf“ hat sie ebenso erlebt, wie Konfrontationen mit Menschen, die eben diesen „bösen Wolf“ erbarmungslos jagen und töten.

Gudrun Pflüger, Autorin von Wolfspirit

Gudrun Pflüger, Autorin von Wolfspirit

Dennoch ist sie kein Mensch, der verurteilt. Sie zeigt auf, sie benennt und setzt auf Information und Aufklärung. Was wir kennen, fürchten wir nicht mehr.

Und so weicht sie auch nicht der Begegnung mit Andersdenkenden aus, sondern ist bereit anderen zu begegnen.

Im Gespräch wird deutlich: sie mag nicht nur die Wölfe – sie mag auch die Menschen.

Servicebox:

Wolfspirit – meine Geschichte von Wölfen und Wundern von Gudrun Pflüger
The las wild wolves von Ian McAllister, Vorwort Paul Paquet
Auge in Auge mit dem Wolf – 20 jahre unterwegs mit dem Wolf  von Günther Bloch mit Fotos von Peter Dettling

Wolfsforschungszentrum Ernstbrunn

Die Musik zur Sendung:

Ben Harper – She’s only happy in the Sun
Neil Young – Heart of Gold
John Denver – Annies Song

Sendung anhören:

Live auf der Radiofabrik 107,5 oder per Livestream immer am 2. Mittwoch im Monat um 12:08 Uhr und am 2. Donnerstag im Monat um 19:06 Uhr. Nachhören ebenfalls über die Radiofabrik oder über den Hunderunde Blog.

Feedback und Kontakt: Karin Immler, www.knowwau.com

Musenschmusen (Norbert)

> Sendung: Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 10. April – Ein frei umher assoziierender Textmusikreigen quer durch das Spannungsfeld von Schönheit und Schrecken aus dem Salzburger Musentempel der Hoch- und Huchkultur. Ist Volkskultur populär? Oder Popkultur Industrie? Letzteres mit Sicherheit! Hilft uns die Flucht aus der Frustration, die traurige Realität zu bewältigen? Wir retten uns jedenfalls vor aller Ohren in etwas andere Phantasien … Ich wollte ohnehin schon längst wieder einmal einen literarischen (was ist das überhaupt?) Artikel verfassen, der weniger darüber aussagt, was wir hier machen, sondern mehr davon anzufühlen gibt, wie es hinter den Kulissen, unter den Oberflächen und zwischen den Zweifeln so zugeht. Nur soviel sei verraten: Jeder Text, jedes Lied, jedes Bild ist ein Teil von etwas, das noch entstehen wird…

SalzburgIch träumte vom großen Glück, neu anzufangen. Eine neue Stadt, eine neue Umgebung, eine vollkommen neue Gesellschaft. Jauchzend begriff ich, dass hier keines der einst über mich verfügten Vorurteile mehr Gültigkeit besaß – ich war mit einem Mal ein freier Mensch – und ich hatte alle Zeit der Welt. Ich konnte nach Lust und Laune abbiegen, einkehren, verweilen, mir unbekannte Gassen und Plätze vertraut machen – und mit Fremden, die noch nie etwas von mir gehört hatten, Freundschaft schließen. Ich war durch eine glückliche Wendung meines Lebenswegs aus dem Gefängnis der Gerüchte heraus geraten – und begann auf der Stelle wieder mit meinem eigentlichen Menschsein – als ein vom auswendigen Unrecht der Eingefleischten niemals Beschmutzter.

Wie lebensnotwendig ist solch ein mitternächtlicher Musenkuss, insbesonders, wenn ringsum der Terror des Trotteltums tobt. Wenn zwischen der Blödheit und Böswilligkeit der einen tagtäglich Befallenden nicht mehr zu unterscheiden ist. Wenn man nur noch die Macht ihrer Missgunst fühlt, die einem die Mauern des eigenen Luftholens fortwährend enger und enger rückt, dieses Zerquetschenwollen jedlebender Bewegung. Mordlüsterne Kasperltheater verinnerten Wohlanstands taumeln funktionierend durchs Bühnenbild – und erschlagen das eigentliche Befinden erfolgsam mit vorgegaukelten Phrasen. Die vernichtende Nachrede dieser sich Gesellschaft nennenden Automaten brandstiftet noch in den untersten Winkeln des Restbewusstseins den Angsthass (auf sich selbst) und schiebt ihn dann den Anderen unter.

UhrzeitAber du kannst doch nicht so auf die „normalen Menschen“ losgehen! Immerhin ist das die Mehrheit in dieser demokratischen Gesellschaft. Schimpfen auf die Verhältnisse hat auch noch nie was gebracht. Das führt nur wiederum zu noch mehr Verbitterung… Wie bitter? Das sind mir vielleicht so Alles-wird-gut-im-nächsten-Leben-Sätze aus der Dunkelkammer des tausendjährigen Beschwichtentums! Du sollst Vater und Mutter ehren – auch wenn sie dir nach dem Leben trachten. Denn alle Obrigkeit ist von Gott – geschissen. Patridioten aller Vaterländer, hupft euch taubstumm und verblödet zu euren Heimatklängen! Es ist bestimmt keine Industrie, die euch den Abfahrtslauf der Volksmusik listig ins Bewurstsein träufelt. Nein, es sind sicher eure eigenen Gefühle und Bedürfnisse, die so unkontrolliert aus euch hervorbrechen wie Frischgekotztes hinterm Feuerwehrzelt.

Eine Menschheit, die sich mit dem Unrecht gemein macht, muss beschimpft werden. Und zwar heftig. Das ist die einzige Möglichkeit, seine Feinde zu lieben – indem man ihnen die Wahrheit eben nicht vorenthält. Schon seit vor meiner Geburt halte ich ihr sämtliche andere Wangen und Arschbacken friedfertig ins Gesicht – und was tut sie? Mich unter Androhung des Ausschlusses aus der Volksgesundheit zum Nahtod erschrecken und mich sodann mit vorgehaltener Macht zu sexuellen Verrenkungen abkommandieren, die ich allein schon aus Gründen des guten Geschmacks niemandem zumuten möchte. Nein, solang die Einwohnergemeinheit dieser Stadt, dieses Landes und dieses Planeten nicht damit aufhört, auch nur einen Einzelnen aus Gewinnsucht und Gier von Kindheit an in ihr zutiefst fragwürdiges Betriebssystem einzugliedern – solange gibt es keinen Frieden auf Erden – und das muss dann auch gesagt werden.

Programm„Lasst ab von eurer Ungerechtigkeit. Verschenkt euren Reichtum an die Armen. Und urteilt nicht über eure Mitmenschen nach deren Ansehen, Ruf oder Stand.“ So etwa klang der Originaljesus, bevor man ihm eine Gewaltkirche übergestülpt und ihn zu deren Heilanstaltsleiter gemacht hat. Und so kann auch der Klang unseres Gemeinwesens sein: Befreiend und ermutigend gegenüber den Armen, Ausgelieferten und Bedrohten – und beinhart gegenüber den Mächtigen, die ihre Macht erst durch deren Angst und Not – und somit völlig zu Unrecht – besitzen. Solcher Einsicht ist allgemein jedes Kind fähig. Damit es aber gar nicht erst dazu kommt, wird ihm schon von klein auf mit der Muttermilch jenes Gewissen eingeflößt, das ihm fortan ungefragt mitteilt, wer es sein darf, wo es hingehört – und was es lieber erst gar nicht denkt.

Und so entstehen sie, die anpassungsfrohen Gerndabeiseier dieser sich immerdar selbst fortklonenden Gesellschaftsmehrheit. Sie sind das statistische Mittelmaß der Demografen und Thermoskannen – in der uns beärschenden Seistadsform der labermentalischen Deppokratiedemokratur. Ihr verzwungener Seinszwick ist die reine Mitmacht auf Seiten des Siegerns, kotze es was es wolle – und das macht sie auch so gefährlich, denn Mehrheitdennje wird von der Meinungsverorschung im Sinne der Gemacht. Und als ob das nicht schon schlimm genug Ware, haben, sein, sie sich ihrer, immer auch nur, Oberhaupt Sache Gewinnst. Die Frühlingsfetzenspiele der Volksdümmlichen im Musekantenstaat. Muse denn, Muse denn, zum Schädeldach hinaus, und du – mein Schatzssssss… Die neun Musen des Olymp. Die Humanisten. Der Hurenchor der Hochkultur.

Wer hats erfunden? Egal, solang du dafür bezahlst!

 

Deneb – Unwiederbringbare Improvisationen und hypnotisierende Musik

Deneb aus Salzburg machen Musik zwischen Worldmusic, Elektronic, Ethno und Klassik. Und das ohne konkrete Vorgaben – alles ist improvisiert, so auch das erste Album „Cosmic Comics“, das am kommenden Donnerstag im Jazzit präsentiert wird. Das Wort „Album“ trifft es dabei ganz gut, wie in einem Fotoalbum sind hier Momentaufnahmen vereint, das meiste davon ist unwiederbringlich, unwiederholbar.

Gudrun Raber-Plaichinger und Tobias Ott von Deneb sprechen heute im Magazin um 5 über dieses außergewöhnliche Projekt und über das kommende Konzert im Jazzit.

Und: Ihr könnt wieder etwas gewinnen, wir haben jeweils 2x ‚Cosmic Comics‘ und 2×2 Freikarten für das Konzert von Deneb für euch – tune in!

Kaiser Wilhelms Rosa Winkel

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 12. April – Unlängst stolperte ich fernsehend (endlich wieder einmal) über eine etwas SEHR andere Dokumentation. „Des Kaisers schmutzige Wäsche“ beleuchtet die Harden-Eulenburg-Affäre (Eine Medienkampagne mit daraus folgenden Gerichtsverfahren rund um einige homosexuelle Freunde und Berater des deutschen Kaisers Wilhelm II. kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs). Dies gelingt Autor und Regisseur Claus Bredenbrock hier allerdings auf so spektakulär unbelehrende und zum eigenen Weiterdenken anregende Weise, dass er gleich vom Bund Lesbischer & Schwuler JournalistInnen mit dem Felix-Rexhausen-Preis ausgezeichnet wurde. Über diese in vielerlei Hirnsicht [sic] Aufsehen erregende Produktion möchte ich also zu Beginn unserer Sendung berichten:

Des KaisersIm deutschen Kaiserreich waren (anders als in anderen Ländern zu dieser Zeit) homosexuelle Handlungen seit 1872 wieder durch den § 175 des Strafgesetzbuchs kriminalisiert. Aufgrund dieser Rechtslage musste sich Wilhelm II. nach wiederholten öffentlichen Bezichtigungen (siehe nebenstehende Karikatur) von vielen seiner bis dahin einflussreichen Berater trennen, um nicht selbst solcher „sodomitischer Schmutzereien“ verdächtigt zu werden. Die geradezu hysterische Abgrenzung von allen auch nur entfernt im Geruch der Unmännlichkeit stehenden Personen führte mittelbar bis zur Abberufung des Reichskanzlers Bernhard von Bülow, übrigens ein Verwandter des von uns hoch geschätzten Loriot (Krawehl, Krawehl). Und schon sind wir mitten in der spannenden These der Dokumentation: Die (zum Teil tatsächlich) homosexuellen Schöngeister aus dem „Liebenberger Kreis“ waren allesamt Teil einer informellen Friedenspartei und strebten die Aussöhnung mit Frankreich sowie ein geeintes Europa an. Durch deren Entmachtung gewannen die Militärs der Kriegspartei nun die Oberhand im Einflussbereich des Kaisers – und steuerten Deutschland zielstrebig in den Ersten Weltkrieg. Doch dieser hätte womöglich überhaupt nicht stattgefundenwenn Homosexualität damals eben nicht strafbar gewesen wäre!

KZ MauthausenWas wir uns da nicht alles erspart hätten! Den zweiten Weltkrieg gleich noch dazu, den Hitler, den Holocaust, überhaupt die Nazidiktatur – und mit ihr die krankhafte Verfolgung von allem und jedem, was nicht in ihre Normvorstellung paste. Nicht zuletzt – und hier schließt sich der Kreis – die Ermordung der sexuell normabweichenden Männer in den Konzentrationslagern. Das Klima gegenüber dieser NS-Opfergruppe ist in unserer Gesellschaft auch 70 Jahre nach Ende dieses speziellen Wahnsinns immer noch verstörend gleichgültig. Am Gelände des ehemaligen KZ Mauthausen wurde immerhin „schon“ 1984 die abgebildete Gedenktafel angebracht. Ein freistehendes Denkmal im öffentlichen Raum für die wegen ihrer Homosexualität Verfolgten ist hingegen nach wie vor nicht verwirklicht (Artikel Verein Gedenkdienst). Und in Salzburg wurden gar erst seit 2012 inzwischen 7 „rosa“ Stolpersteine verlegt. Rosa, weil „Rosa Winkel“ die KZ-Kennzeichen für inhaftierte Homosexuelle waren. Davon berichtet abschließend das gleichnamige Radiofeature von Georg Wimmer, das wir hier auch wegen seines journalistischen Engagements sehr gern wiederholen.

Ach, hätte Wilhelm II. doch nur sagen können: „Das Sexuelle ist reine Privatsache!“

 

Wölfe und andere Wunder

Wolfspirit

Wölfe und Wunder hat Gudrun Pflüger erlebt und erfahren. Die Salzburgerin war in ihren jungen Jahren begeisterte Sportlerin und hat gelernt, an ihre Grenzen zu gehen. Später – als Wolfsforscherin – ist ihr das zugute gekommen. Wir plaudern in der Hunderunde über den bösen Wolf aus den Märchen unserer Kinderzeit. Wurde der Wolf instrumentalisiert? Wurde er bewusst als Dämon inszeniert?

Gudrun Pflüger, Spitzensportlerin, Biologin, Wolfsforscherin ... und Salzburgerin

Gudrun Pflüger, Spitzensportlerin, Biologin, Wolfsforscherin … und Salzburgerin

Wir sprechen auch darüber, wie unterschiedlich in der Menschenwelt weibliche und männliche Leistung bewertet wird. Eine Wolfsfamilie ( Großfamilie um genau zu sein) wird normalerweise von einem Pärchen, also eine Wölfin und einem Wolf geführt . Und dies geschieht in einer partnerschaftlichen Weise, in der beide Partner ihre Fähigkeiten und Talente zum Wohle des Ganzen nützen. Und in vielen Fällen, hat durchaus die Wölfin das Sagen und nicht der Wolf…

Wie oft bedenken wir, welche Folgen unsere Handlungen haben? Jede Ursache hat eine Wirkung – oder mehrere. Ist nicht die Wirkung wieder Ursache für eine weitere Wirkung?

Interessante Überlegungen einer interessanten Frau.

Sendung anhören:

Live auf der Radiofabrik 107,5 am 8. April um 12.06 Uhr oder am 9. April um 19.06 Uhr. Nachhören ebenfalls über die Radiofabrik oder über den Hunderunde Blog.

Feedback und Kontakt: Karin Immler, www.knowwau.com

Am 13. Mai heißt es in der Hunderunde:

Die Minis kommen! Kleine Hunde ganz groß!

 

Szenenwechsel Linz: The Future Sound

5YTFS – 5 Jahre The Future Sound in der Linzer Stadtwerkstatt.

Seit 2010 breitet The Future Sound regelmäßig seinen Soundteppich im Saal der Stadtwerkstatt aus. Die Clubreihe feiert im April 2015 sein 5-jähriges Bestehen – dazu im Studio: Felix Vierlinger mit einer Trackauswahl.

https://www.facebook.com/thefuturesound.linz

Sendung online: http://cba.fro.at/283933

https://vimeo.com/114331088

Eiersuche in der Musicbox

ostern3

Die Ostermontag-Ausgabe von „Tuning Up – die Musicbox mit Reflekto(h)ren“ – natürlich live aus dem Studio – hat wieder einige Überraschungen parat. Diesmal im Osternest. Was gibt es nicht alles an Verstecktem und Verborgenem auf Tonträgern?! Fündig geworden sind Erik & Paul nicht nur bei Nirvana, auch Jamiroquai, Prince und The Beatles werden zu hören sein mit „hidden tracks“. Und ganz passend in der Osteroktav: „Watermelon in Easter Hay“ als „this month´s tune“. Und natürlich gibts das Quiz, und natürlich wird zwischen den Musikstücken gequatscht …

8NACH8 feat. Lilli ON AIR am 8. April

Liebe Lilli ON AIR-Hörer!

26 Live-Sendungen – 1475 Sendeminuten – 24,5 Stunden. Das ist das Ergebnis aus 2 1/2 Jahren Lilli ON AIR.

Ich freue mich sehr auf 8NACH8 feat. Lilli ON AIR am 8. April 🙂 Dann geht Lilli ON AIR zusammen mit Robert Schromm um 8:08 Uhr ein letztes Mal auf Sendung.

Ganz raus aus den Megaherzen bin ich aber nicht: Über Facebook werdet ihr auf dem Laufenden gehalten, wann ich wo als Gast z.B. in 8NACH8 zu hören bin 🙂

Danke euch für die Likes, die ihr Lilli ON AIR geschenkt habt und für eure Unterstützung! Es war wirklich eine tolle Zeit 🙂

Bildschirmfoto 2015-04-01 um 12.15.36

Ich freue mich auf euch! Bis nächste Woche, Lilli