Wenn Hunde sterben!

Wenn Hunde sterben, bricht für viele Menschen eine Welt zusammen!  Der Verlust eines viel geliebten Tiergefährten erscheint manchen Menschen so schrecklich, dass sie diesen Tag um jeden Preis hinauszuzögern versuchen.

Wenn Hunde sterben!

Auf der anderen Seite werden gesunde Hunde eingeschläfert oder erschossen – auf Verlangen ihrer Halter.

Wer tut so etwas?

Für einander da sein

Für einander da sein

Sind diese Menschen gefühllos? Oder sind sie so sehr verzweifelt, dass sie keinen anderen Ausweg sehen?  Ist es ihnen zu mühsam, sich mit den besonderen Bedürfnissen ihres Hundes auseinander zu setzen? Sind Hunde wirklich Wegwerfartikel?

Rechtfertigt es die Tötung

auf Verlangen, dass der Hund nicht „funktioniert“? Dass es besonderer Maßnahmen bedarf, um die Gefährdung von Mensch oder Tier durch diesen Hund zu verhindern?

Sendung anhören:

Live auf der Radiofabrik 107,5 oder per Livestream immer am 2. Mittwoch im Monat um 12:08 Uhr und am 2. Donnerstag im Monat um 19:06 Uhr. Nachhören ebenfalls über die Radiofabrik oder über den Hunderunde Blog.

Feedback und Kontakt: Karin Immler,  www.knowwau.com

 

Für immer jung!

> Sendung: Artarium am Sonntag, 23. November – Das Jahr der Jubiläen hat zugeschlagen – und wir schlagen unerbittlich zurück. Gesundheit! In Würde älter werden heißt eben auch, Freude am Bock zu haben. Oder inmitten all des Verfalls jung zu bleiben an Geist und Seele. Wir zelebrieren daher ein Lebensfest der Künnste, der nie enden wollenden Möglichkeitsformen, der Einheit von Zweiheit und Freiheit in Ewigkeit, Amen 😀 Wenigstens jedoch die fröhliche Versöhnung mit dem Einstweiligen, das wir solange gestaltend bepflanzen, bis es unserem Zutun und Sein endlich entschwimmt. Wie bitte? Danke! Denn die bloße Vorstellung von verfügbarer Unendlichkeit in jedem noch so endlichen Augenblick unseres Schaffens und Erlebens – das hat schon etwas dermaßen Beruhigendes an sich, dass ich mich gleich ganz entspannt zurücklehne. Aber zuerst…

TraumbildBetween the desire
And the spasm
Between the potency
And the existence
Between the essence
And the descent
Falls the Shadow

Life is very long

T. S. Eliot – The Hollow Men

Es gibt allerdings eine spezielle Qualität des Jungseins, die es einem in jedem Alter und in jeder Lebenslage möglich macht, aus den unendlichen Ressourcen der eigenen Innenwelt zu schöpfen. Eine „Weltanschauung“ hat sowieso jede(r) von uns – die Frage ist nur, ob sie auch aus eigener Anschauung, also aus eigenen Empfindungen und aus selbstgemachten Überlegungen erwachsen ist – oder einfach aus vorhandenen Vorschriften zusammengeklaubt, also aus unbekannter Quelle als angeblich eigene Einstellung übernommen wurde. Wie belebend sind junge Männer, die im Einklang mit ihren Emotionen spontan zärtlich sein können und nicht darauf schielen, ob jemand ihr Verhalten als falsch oder richtig bewertet! Wie alt sehen dagegen jene aus, die als junge schon verkrampft versuchen, einer (wessen?) Vorstellung von sich zu entsprechen…

 

Land Salzburg erhöht Kulturbudget um 1,2 Millionen Euro – Heinrich Schellhorn zu Gast im Magazin um 5

“Kunst und Kultur bleiben der Markenkern Salzburgs und werden gestärkt” – Nach der Budgetklausur der Salzburger Landesregierung Mitte Oktober hatte Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn allen Grund zur Freude. Nach den Plänen vom Vorjahr, das Kulturbudget des Landes um 5 Millionen Euro zu kürzen kam am 20. Oktober die unerwartete Wende: Das Land Salzburg erhöht das Kulturbudget um 1,2 Millionen  Euro.

Was mit den neuen Mitteln geplant ist, wie sich die aktuelle Situation gestaltet und auch einen Ausblick auf das Jahr 2015 hört ihr heute im Magazin um 5, Landeskulturrat Heinrich Schellhorn ist zu Gast und wird im Gespräch mit Larissa Schütz und Alf Altendorf über die aktuellen Entwicklungen und auch über die Pläne hinsichtlich des Kulturbudgets sprechen.

 

Back to work

Hy Leute 🙂

 

Endlich wieder zurück und Schule mit ausgezeichneten Erfolg bestanden!

Und nur so neben bei erwähnt, es war echt eine coole Zeit. Viele lustige Leute und doofe Lehrer (die man glaub ich überall hat).

Also um es genau zu nehmen, eine Lehre zu machen hat echt abwechslungsreiche Seiten:)

 

Bald gibts wieder was zum Nachbasteln, zum Austoben und kreativ sein.

Baba und viel Spaß

Battle&Hum#60

Battle&Hum #60

(Samstag 15.11.2014)

Die zwei Würstchen im SchlafRock ‚N‘ Roll weisen euch den Weg durch den Nebel des Grauens!

 

the playlist:

DJ Ridi Mama’s Röcke:

  • 1. Element of Crime (lieblingsfarben & tiere) – dunkle wolke
  • 2. Neonschwarz (fliegende fische) – 2014
  • 3. Gorillaz (same) – clint eastwood
  • 4. Royal Blood (same) – out of the black

MC Randy Andy’s Strapse:

  • 1. Cold War Kids (robbers & coward) – hang me up to dry
  • 2. John Zorn (kristallnacht) – shtetl (ghetto life)
  • 3. Ziggy Marley and the Melody Makers (one bright day) – one bright day
  • 4. LCD Soundsystem (sound of silver) – north american scum

(Diesmal ein Witz.)

„Ein Bankier, ein Krone Leser und ein Asylwerber sitzen an einem Tisch. Auf dem Tisch liegen 12 Kekse. Der Bankier nimmt sich 11 Kekse und sagt zum Krone Leser: Pass auf, der Asylant will deinen Keks!“

 !Wichtiger Hinweis!

Ab sofort stehen unsere Sendungen nur mehr beschnitten (ohne Musiktitel) auf der CBA Archivplattform zur Verfügung. Dies soll uns Sendungsmacher vor Urheberrechtlichen Verfolgungen schützen. Aber seid nicht traurig ihr könnt weiterhin mit Hilfe eines Passwort jede Sendung voll und ganz herunterhobeln.

Streamen ist ohne Passwort möglich nur für den Download benötigt man ein Zauberwort.

Dieses Passwort lassen wir jenen interessierten welche uns ein E-Mail schreiben gerne zukommen.

Opens window for sending emailinfo@battleandhum.at

Klicket das gelbe Schlößchen (links unter der Musikdatei) an und gebet dann das Passwort ein und das Glück kommt in Strömen!

Zur Abstimmung HIER entlang! (Die Wahlkabinen sind bis Monatsende geöffnet, wo gibts denn sowas…….)

„Di queste case non è rimasto che qualche brandello di muro…“

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The 20th and last episode of Stimmen aus den Schützengräben completes the trilogy dedicated to War Poetry (see episodes #6 and #11).

 

Georg Britting (Wikipedia)

Georg Britting (Wikipedia)

 

The first text was written by German soldier Georg Britting: „Neujahrsnacht im Schützengraben“: http://www.britting.de/gedichte/1-076.html

 

Giuseppe_Ungaretti

Giuseppe Ungaretti (Wikipedia)

 

The second poem is „S. Martino del Carso„, by Giuseppe Ungaretti (see episodes #6 and #11):

„Di queste case,

non è rimasto che

qualche brandello di muro

Di tanti che mi

corrispondevano,

non è rimasto neppure tanto.

Ma nel mio cuore,

nessuna croce manca:

è il mio cuore,

il paese più straziato.“

Portrait of the poet Siegfried Sassoon by Glyn Warren Philpot, 1917 (Wikipedia)

Portrait of the poet Siegfried Sassoon by Glyn Warren Philpot, 1917 (Wikipedia)

We already discussed British War Poets in Stimmen aus den Schützengräben  #11. The third document of this week is one more Sonet by Siegfrieed Sassoon:

Trench Duty

Shaken from sleep, and numbed and scarce awake,
Out in the trench with three hours‘ watch to take,
I blunder through the splashing mirk; and then
Hear the gruff muttering voices of the men
Crouching in cabins candle-chinked with light.
Hark! There’s the big bombardment on our right
Rumbling and bumping; and the dark’s a glare
Of flickering horror in the sectors where
We raid the Boche; men waiting, stiff and chilled,
Or crawling on their bellies through the wire.
„What? Stretcher-bearers wanted? Some one killed?“
Five minutes ago I heard a sniper fire:
Why did he do it?… Starlight overhead–
Blank stars. I’m wide-awake; and some chap’s dead.”

Most of the poems and other documents we presented during this project are against war. It must not be forgotten, however, that the conflict was often supported not only by part of the cultural and political elite, but also by many common citizens.

For some artists and poets, war and violence were an inalienable part of life and therefore of their artistic credo. A perfect exemple to clarify this point is the 9th point of the Futurist Manifesto written by Tommaso Marinetti and published in 1909 on the French newspaper Le Figaro:

„Noi vogliamo glorificare la guerra – sola igiene del mondo – il militarismo, il patriottismo, il gesto distruttore dei libertari, le belle idee per cui si muore e il disprezzo della donna.“

We want to glorify war — the only cure for the world — militarism, patriotism, the destructive gesture of the anarchists, the beautiful ideas for which to die, and contempt for woman.“.

Among the many examples of poets who used war as poetical imagery  we selected some verses by French soldier Albert-Paul Granier (Guillaume Apollinaire also did it to some extent, see episode #11). Granier became an airborne artillery observed. He was shot down and killed in action over the battlefields of Verdun on 17 August 1917, aged 29.

La guerre est dure comme une tempête,
la guerre est farouche et meurtrière,
comme l’Océan, par les nuits d’équinoxe où les vaisseaux perdus hurlent sur les écueils,
la guerre, soudain calme et dormante,
la guerre folle, sauvage et féroce,
la guerre est belle, dites, les gars,
la guerre est belle comme la mer !…

La tranchée est une vague pétrifiée,
une vague attentive et silencieuse,
bouillonnante et débordante de force.

Et, là-bas, les obus invisibles,
cataractants et foudroyants,
se heurtant aux blockhaus d’acier âpres et durs comme des brisants,
fleurissent en gerbes soudaines,
en hauts bouquets sifflants et fumants,
comme si un fabuleux raz de marée donnait du front sur la falaise.

Et, par-dessus, le ronflement des trajectoires comme le cri unanime de la mer.

Karl Bröger (Wikipedia)

Karl Bröger (Wikipedia)

We closed the episode with a poem written by German Soldier Karl Bröger. This source was kindly made available by the Brenner-Archiv (Universität Innsbruck). It is featured in: “Eberhard Sauermann (Hg.): Schützengrabengedichte. Online-Anthologie. http://www.uibk.ac.at/brenner-archiv/editionen/ged_wk1/schuetz_ged.html.”

-Credits-

Editing: Romana Stücklschweiger, Matteo Coletta

Voices in this episode: Hannes Hochwasser as Georg Britting, David Hubble as Sigfried Sassoon, Matteo Coletta as Giuseppe Ungaretti und Albert-Paul Granier, Matthias Falkinger as Karl Bröger.

Jingle:

Music: Gregoire Lourme, “Fire arrows and shields
Concept: Matteo Coletta
Voices: Hannes Hochwasser, Matteo Coletta, Roman Reischl, L.J. Ounsworth, Norbert K. Hund.

Dub Side of the Moon

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 16. NovemberDem abgründigen Humor der wundersamen Easy Star All-Stars sei es getrommelt und gepfiffen, dass wir diesmal ein ganzes Album aus dem Jamaikanischen Geräuschegarten rund um den Roots-Reggae und seine diversen ekletifizierten Absprösslinge (wie Dub, Dubstep, Trip Hop etc.) spielen. Oder auch dem Umstand, dass Pink Floyds jüngstes Werk The Endless River in deren Musikschaffen zwar jetzt den Schlusspunkt, keinesfalls jedoch den Höhepunkt darstellt. Somit greifen wir zurück auf ein ungemein kreatives und inspirierendes Tribute-Album, welches 2003 zum 30-jährigen Erscheinungs-Jubiläum von Pink Floyds Meilenstein The Dark Side of the Moon vom erwähnten Dub-Reggea-Kollektiv des All Star Labels eingespielt wurde – das schön schamlose Rework namens Dub Side of the Moon 😉

ja wir wollen lustig sein

Das Cover eines weiteren Easy Star Reworks: „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“

„If you’ve ever, via hallucinogens, expanded your mind to Dark Side Of The Moon, all you need to do is change your drug of choice and Dub Side… might easily sound like the best thing you’ve heard, if you inhale deeply enough. Even without a spliff, it still sounds pretty fine as a bunch of rastas take a voluptuous dubbed-up trip around the Floyd’s psychedelic masterpiece. Highlights include Ranking Joe’s toast on „Money“ and Kirsty Rock’s bonged-out yodelling on „The Great Gig In The Sky“. It fits so perfectly you wonder why it took 30 years for someone to think of it.“ >UNCUT

Es mag mit allerhand immergleich wiederkehrenden und quasireligiösen Ritualen einer verschworenen Subkultur zusammenhängen, dass das erweiterte Reggaetum bei uns eher selten zu hören ist. Oder auch mit einem allzu bierernsten, muss hier heißen weihrauchschwangeren Selbstverständnis, das mehr nach Glaubensgemeinschaft als nach Freiheitsbewegung schmeckt. Oder wie war das mit „Emancipate yourself from mental slavery…“ ursprünglich gemeint? Unser Zugang zu allen Kunstformen ist immer der kreative, der des selbstbestimmten Gestaltens und nicht der des Normnachhupfens. Deshalb lassen wir uns auch gern vom fröhlichen Plünderertum der Easy Star All-Stars anstecken, liebgewordene Hörgewohnheiten wieder einmal völlig neu zu interpretieren. Und empfehlen zur weiteren Neugierde dieses Interview zu ihrer Arbeit auf pop-break.

 

Vom Umtausch ausgeschlossen

Warum Hunde Kindern so gut tun,

darüber sprach ich mit Helga Pöschl, Klientenzentrierte Psychotherapeutin und Hundeliebhaberin.  Frau Pöschl hob hervor, wie sehr Kinder davon profitieren, mit einem Hund aufzuwachsen.

Vom Umtausch ausgeschlossen

Gleichzeitig betonte sie aber auch, dass die Verantwortung immer und in jedem Fall bei der Erwachsenen liegt und die Entscheidung „Pro Hund“ Konsequenzen für eine lange, lange Zeit hat. Denn, ein Hund sei schließlich kein Pullover, den man einfach zurückgeben könne.

Vorsichtig nimmt der Husky Kontakt auf

Vorsichtig nimmt der Husky Kontakt auf

Auch Bina Lunzer www.happytraining.at und Dagmar Cutka,  www.spirits-of-life.at wiesen auf die Verantwortung der Erwachsenen und die Bedeutung guter Vorbereitung hin. Wenn ein Hund ins Haus kommt, ist das eine Entscheidung für viele Jahre.  Jahre, in denen die Kinder möglicherweise aus dem Haus gehen oder das Interesse am Hund verlieren.

Zwar gab es einige technische Pannen bei dieser Sendung, aber ich finde sie trotzdem gelungen und hoffe, dass Sie auch bei meinen Zuhörern und Zuhörerinnen auf Interesse stößt. Wie immer freue ich mich über Kommentare zur Sendung.

Hunderunde Servicebox:

Kostenloses E-Book zum Thema: www.familypaws.com,
Youtube Channel „Familypaws“ , www.familiemithund.info.

Lesefutter:

So klappt’s mit Kind und Hund,  von  Dagmar Cutka, (Spirits of Life,  Schule für Mensch und Hund).
Kids and Dogs: A Professional’s Guide to Helping Families (Englisch) Taschenbuch – 1. November 2009 , von Colleen Pelar
Mama, ich möchte einen Hund, Karin Immler
Kind und Hund, Idylle oder Chaos, Karin Immler

 Die Musik zur Sendung:

Reinhard Mey – Es gibt Tage, da wünscht ich, ich wär‘ mein Hund
Joni Mitchell – Dog eat Dog
Willie Nelson – Ol‘ Blue

 

Zu Hören: Live auf der Radiofabrik 107,5 oder per Livestream immer am 12. November um 12:08 Uhr und am 13. November um 19:06 Uhr. Nachhören unter Cultural Broadcasting Archive oder über den Hunderunde Blog.

 

Feedback und Kontakt: Karin Immler, www.knowwau.com

Hundewissen zum Hören im Hundepodcast von know wau.

November

> Sendung anhören: Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 14. November – Passend zur Jahreszeit zwischen Allerheiligen und Adventanfang befrachten wir uns in dieser Sendung mit allerlei Zwischenzuständen von Licht und Dunkel, Nacht und Nebel, Tod und Leben. Dabei begleiten uns Gedichte und Prosatexte von Georg Trakl, des wohl radikalsten Salzburger Totalverweigerers staatsbürgerlicher Pflichtbestimmung. Sein ebenso selbst gewählter wie ihm auch aufgezwungener Tod, schon kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs, ist untrennbar mit dem 100-Jahres-Gedenken an diesen Wahnsinn verknüpft – und wird doch leider oft nur als individuelles Scheitern verstanden! Wir wollen daher einige Facetten seines Lebens und Wirkens nochmals eingehender betrachten, als uns dies im Rahmen einer knappen Artarium-Themenstunde möglich war. Die Sendung  „Am Kehricht pfeift verliebt ein Rattenchor“ ist hier online verfügbar.

NovemberUrsprünglich sollte diese Nachtfahrt einfach nebelig und soundverhangen werden, ein wechselvoller Aufzug von düsteren, seltsamen, aber auch tröstlich wärmenden, anheimelnden Musikstimmungen, die wir einander dann mit entsprechenden Wortbildern garnieren würden. Dann kam jedoch die recht intensive Beschäftigung mit Georg Trakls zutiefst ambivalentem Sprachschaffen dazwischen – oder, besser noch, hinzu. Et voilá! 🙂 Tauchen wir den irrlichternden Taumel dieses von Wort zu Wort gehetzten Sinnsuchenden einer untergehenden Epoche als roten Faden in unser spätherbstliches Gefühlsdestillat und harren wir der kommenden Kristallisierungen. Von Sehnsucht und Schrecken, von Sexualität und Strenge, von Selbstangst und Schuld wird da zu hören sein, von rauschhaften Visionen, von Weltüberdruss und Zerstörung. Doch darin auch immer vom Ahnen, Ringen und schließlich Wissen um ein Ganzes, ein mögliches Heiles – inmitten des durch dünne Haut spürbaren Unheils.

Totengedenken„Am Heimweg traf er ein unbewohntes Schloß. Verfallene Götter standen im Garten, hintrauernd am Abend. Ihm aber schien: hier lebte ich vergessene Jahre. Ein Orgelchoral erfüllte ihn mit Gottes Schauern. Aber in dunkler Höhle verbrachte er seine Tage, log und stahl und verbarg sich, ein flammender Wolf, vor dem weißen Antlitz der Mutter. O, die Stunde, da er mit steinernem Munde im Sternengarten hinsank, der Schatten des Mörders über ihn kam. Mit purpurner Stirne ging er ins Moor und Gottes Zorn züchtigte seine metallenen Schultern; o, die Birken im Sturm, das dunkle Getier, das seine umnachteten Pfade mied. Haß verbrannte sein Herz, Wollust, da er im grünenden Sommergarten dem schweigenden Kind Gewalt tat, in dem strahlenden sein umnachtetes Antlitz erkannte. Weh, des Abends am Fenster, da aus purpurnen Blumen, ein gräulich Gerippe, der Tod trat. O, ihr Türme und Glocken; und die Schatten der Nacht fielen steinern auf ihn.“ (Georg Trakl, aus „Traum und Umnachtung“)

WasserlichtUnd wie ergeht es einem jungen Menschen heute, nach 100 Jahren abendländischer Kulturgeschichte, auf der Suche nach Selbstausdruck und Übereinstimmung? Finden sich überhaupt noch Zwischenwelten diesseits der Verwertbarmachung – von auch noch dem allerletzten Gefühlsrülpser? Welche Drogen muss einer im Jahr 2014 zu sich nehmen, um den aktuellen Weltkrieg noch halbwegs zu ertragen? Den Eroberungsfeldzug der Etablierten auf Kosten der Zukurzkommenden? Den Ausverkauf aller Phantasien und Ideale – im Namen des Konsums, der Leistung und des Wirtschaftswachstums? In Ewigkeit, Amen! So viel hat sich in den 100 Jahren des Fortschritts und der Zivilisation dann halt doch nicht geändert, stellen wir betroffen fest. Die einige Dreiheit daherbehaupteter höchster Werte heißt nicht mehr Gott, Kaiser, Vaterland, sondern je nachdem Geld, Investor, Marktanteil. So what? Same Shit as ever! Doch ab 22 Uhr wird jetzt zurück geschissen… 😉