Hart am Limit: Engelsgeflüster besucht die Robert Jungk Bibliothek

Sendetermin: Dienstag, 1. April 2025 um 20 Uhr auf der Radiofabrik Salzburg

Es wird euch erstaunen: Nicht nur Engelsgeflüster setzt sich kritisch mit dieser Gesellschaft und Welt auseinander. Auch in der Robert Jungk Bibliothek für Zukunftsfragen wird diskutiert und kritisiert. Im März flog ein Engelchen aus, um die dortige Veranstaltung „Am Limit! Warum es so nicht weitergehen kann“ zu besuchen. Ulrich Brand war zu Gast und sprach über die imperiale Lebensweise, warum „es so nicht weitergehen kann und darf“ und über die Ausbeutung „des Südens“ durch „den Norden“.

beitragsbild_eg86

Und weil wir eben doch Engelsgeflüster sind und keine Sendung ohne Nörgelei auskommt, wollen wir in dieser Sendung über genau diese Themen sprechen und den einen oder anderen Punkt gegen manches vorgebrachte Argument einwenden.

Irgendwas mit Poesie

> Podcast: Artarium vom Sonntag, 30. MärzDa war doch was … in unserer letzten Sendung (mit Rupert Madreiter) reisten wir zurück in eine gemeinsam erlebte (und sehr spezielle) “Nacht der Poesie”. Und diesmal wollen wir etwas von dem, was in jener Nacht so eine erstaunliche Macht entfaltete, im Hier und Heute und als drei Dichterfreunde lebendig werden lassen. Denn “Gefühle in Worte fassen” vermag die gewaltigen Energien, die uns beleben, die uns gefährden, die uns entzücken, die uns verwirren oder genauso gut zerstören können, in eine für uns beherrschbare Kraft zu verwandeln und so wieder Ordnung im Gefühlsgestrüpp zu stiften. Vom Chaos zum Kosmos sozusagen, eine zutiefst selbstwirksame Erfahrung, die weit über unser viel zu verschämtes Selbstbild von Einzelwesen ohne Zusammenhang hinaus weist …

Irgendwas mit PoesieNachdem das Wort “Poesie” jedoch schon in vielerlei Weise zudefiniert ist, lohnt es sich unbedingt, sowohl im Etymologischen Wörterbuch als auch im Altgriechischen einmal selbst nachzuforschen. Dort finden sich erstaunlich viele Bedeutungen des Wortstamms ποιέω (von dem ja “alle Poesie ausgeht”, möchte man sagen). Und neben den erwartbaren wie “schichten, aneinanderreihen, bauen, dichten, schaffen, handeln, tun, bewirken” (und so weiter) begegnen wir da auch weniger geläufigen Ableitungen wie “berufen, sich verschaffen, etwas darbringen oder veranstalten, etwas leicht nehmen” und, und, und – noch vielem mehr. Unter anderem dem Wort ποίημα – “das Gemachte”, was zunächst “Machwerk, Metallarbeit, Werkzeug” heißt, und erst dann “Gedicht”. Sich seinen eigenen Kosmos – “Welt, Ordnung, Schönheit” im wahrsten Wortsinn zu erarbeiten, zu erschaffen – ja, zu erdichten – das ist unsere Einladung an uns selbst zusammen mit euch – poetisch zu sein und der Poesie nachzuspüren.

Um dies im Rahmen eines Artarium zu ermöglichen, wollen wir einerseits die Poesie unseres eigenen Dichtens und Denkens im gegenseitigen Vortrag wie im Gespräch zu Gehör bringen. Und andererseits (was immer auch zugleich bedeutet) der Poesie von textlich anspruchsvollen Musikstücken obliegen, die etwas von dem spürbar machen, was wir mit all den poetischen Energien und ihren Auswirkungen erleben. Dazu haben wir Beiträge von Schroeder Roadshow, Nina Hagen, Leonard Cohen, Rio Reiser und Misha Schoeneberg ausgesucht, fürwahr eine recht illustre Runde.

Sprach- und Gefühlskunst vom Feinsten.

 

Nachhören: Selenskyj besucht Trump – Ein Kartenhaus fällt in sich zusammen

[iframe src=“https://cba.media/702739/embed?&waveform=false&subscribe=true&series_link=true&description=true&title=false“ width=“100%“ height=“249″ style=“border:none; overflow-y:scroll; width:100%; height:249px;“]

Living in The Past

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 23. März – – – Überraschendes von und mit einem Überraschungsgast. Soviel sei vorab verraten: Unlängst manifestierte sich ein jahrzehntelang aus meinem Blickfeld geratener Jugendfreund als wieder öfterer Gesprächspartner und es stellte sich heraus, dass uns viel mehr verbindet als lange Zeit angenommen. Dass wir, jeder für sich, über einzelne Erinnerungsbilder an eine gemeinsam verbrachte intensive Jugendzeit in den 70er Jahren verfügen, die erst in ihrem einander erzählen, untereinander vergleichen und wieder zu einem größeren Ganzen zusammenführen so etwas wie “lebendiges Wissen von dem, was damals wirklich war” erzeugen können. Daher nennen wir diese Sendung selbstironisch und in Bezugnahme auf das gleichnamige Jethro-Tull-Album auch “Living in The Past”.

Living in The PastWobei die Betonung auf “Living” liegt. Wir wollen hier definitiv keine sentimentale Ü-60 Nostalgie zum alleinigen Zweck besoffenen Schwelgens im “damals war alles schöner” ausrufen. Vielmehr sollen unsere Anekdoten jene Zeit dahingehend wieder lebendig werden lassen, dass erkennbar wird, welche Umstände unsere ganze “Generation von Kriegsenkeln” geprägt haben – und was für Gegebenheiten für unser Leben und unsere Entwicklung damals bedeutsam waren. Dabei ist naturgemäß ein absoluter Fixpunkt unseres Aufbruchs in die Gemeinschaft der Gleichaltrigen zu nennen, das inzwischen legendäre Mark (Markusheim) am Franz-Josefs-Kai. Die dort regelmäßig am Wochenende stattfindenden Musik- und Tanzpartys (dabei wurde Progressive-Rock vom feinsten zelebriert) waren für uns “unverzichtbare Gelegenheiten zur sicheren Zwischenlandung auf unseren riskanten Expeditionen in die uns umgebende wie die uns innewohnende Welt. Ein überaus wertvoller, kaum zu unterschätzender Beitrag zur Bewältigung der Unendlichkeit für uns als 15- bis 18-jährige.” Anders als die wohl der gesellschaftlichen Akzeptanz wie dem Wohlwollen potentieller Geldgeber geschuldete Darstellung als sozialarbeiterischer Interventionsraum

… haben wir diese Einrichtung als Probebühne des Selbstausdrucks, als Freiraum für unsere Versuche von Annäherung und Abgrenzung (außerhalb von Schule und Familie) sowie als Experimentierlabor für noch nicht definierte Möglichkeitsformen erlebt. Inwieweit die “politische Großwetterlage” Mitte bis Ende der 70er Jahre dazu beigetragen hat, eine positive Entwicklung jugendlicher Selbsterforschung in die gesamtgesellschaftliche Integration zu begünstigen – und was dabei (und wodurch manches) auf der Strecke geblieben ist – darüber machen wir uns eben Gedanken.

Wie wir zusammen zu einem gleichzeitig erlebten Moment des Einsseins mit dem Universum (und zwar nach einer gemeinsam durchdichteten Nacht ohne Alkohol oder sonstige Drogen) gelangten, auf welchem Weg das damals für uns eine bedeutsame Rolle spielende Album “Spartacus” von Triumvirat an unser Gehör (und in unsere Gehirne) gekommen ist, worin wir uns bei unseren ersten Versuchen, Sexualität mit Beziehung in Einklang zu bringen, gut widergespiegelt fanden und, was derartige Erfahrungen im Kontext damaliger Musikstile ins Heute übertragen sein könnten

 

Living in The Past!

 

Battle&Hum#148

Samstag 15.03.2025 (Stairway zum Nachhören)

Ein Ohrgien-Mysterienspiel der Sonderklasse!

 

MC Randy Andy’s erogene Zonen:

  1. Blumfeld (verbotene früchte) – der apfelmann
  2. Ikkimel (fotze) – baddie
  3. Bloodhound Gang (hooray for boobies) – three point one four
  4. Drahdiwaberl (jeanny’s rache) – dauererektion

 

DJ Ridi Mama’s Lustbringer:

  1. Genesis (7“ single) – I can’t dance
  2. EAV (7“ single) – heiße nächte (in palermo)
  3. Tears for fears (7“ single) – shout
  4. Snap (7“ single) – the power

 

„Und da kam Herr Wichsmann unter meinen Wasserhahn, ach war das toll“ (Nina Hagen im Song „Heiß“)

 

Zur Abstimmung folget dem LINK!

 

Engelsgeflüster klagt Böhmermann!

… könnte der Titel eines Blogeintrags lauten, wenn einer der zwei Engelchen eine Rechtschutzversicherung hätte. So bleibt Engelsgeflüster nichts anderes übrig, als verwundert zur Kenntnis zu nehmen, dass der allseits bekannte Satiriker Böhermann just in der Woche, als in Engelsgeflüster das Thema Shen Yun und Falun Gong / Falun Dafa behandelt wurde, ebenfalls eine Ausgabe über dieses Thema bei ZDF Magazin Royale erschien. Zufall? Das muss jede*r für sich selbst entscheiden.

Hier der Link zum Plagiat von Böhmermann, das Original findet ihr hier.

Scheiterhaufen – O.K.! (Album)

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 16. MärzWir sind Perlentaucher. Und manchmal stellt sich die Frage, wo so ein im Strom der Gezeiten angefundenes Kleinod (die wir in unseren Radiobiotopen gern vorstellen) ursprünglich herkommt. Höchste Zeit für eine Berichtigung. Die Rede ist von dem sehr besonderen Album “O. K.!” von Scheiterhaufen, das auch wir immer wieder fälschlicherweise einem gleichnamigen DJ-Kollektiv aus dem Salzburger Innergebirg zugeordnet haben. Nachdem wir uns unlängst entschieden hatten, dieses fürwahr außergewöhnliche Werk endlich einmal in seiner ganzen Gesamtheit zu spielen, machten wir uns auf die Suche nach den eigentlichen Urhebern desselben. Und – wir sind wirklich fündig gewordenim benachbarten Deutschlandin der Zeit der Jahrtausendwende

Scheiterhaufen OK (Cover)Dort und damals entschlossen sich zwei Freunde, die sich für selbst geschriebene und vorgetragene Texte begeisterten, damit etwas ganz eigenes zu machen. Sie waren einerseits fasziniert von all den Ausdrucksmöglichkeiten, die das in jener Zeit aufkommende HipHop-Genre mit sich brachte, andererseits aber zutiefst abgestoßen von dem, was sich daraufhin als zunehmend populär werdender Deutschrap” oder eben deutscher HipHop in ihre und unsere Gehirne drängen sollte. In dieser Situation schufen sie ein (in unseren Ohren) Meisterwerk der Sprachkunst, das noch dazu aufgrund seiner alle gängigen Klischees des kommerziellen HipHop ad absurdum führenden Beats so etwas wie “genresprengend” wurde. Einer von den beiden, Kamal Nicholas, kann sich an den Entstehungsprozess und die ersten Aufnahmesessions dieses Albums erinnern und erzählt dabei Erstaunliches: Zwei Freunde texten (jeder für sich) zu einem jeweils gemeinsamen Thema und verbinden ihre Beiträge sodann in spontanen One-Take-Aufnahmen zu den einzelnen Tracks.

Scheiterhaufen - OK (Album)Das ist eine Herangehensweise, die unserem eigenen “Workflow” beim Radiomachen und unserem Umgang beim spontan-assoziativen “sich zusammenfinden lassen” von Musik- und Textstimmungen sehr nahe kommt. Auch deshalb ist uns derart zustande Gekommenes in seiner endgültigen Gestalt (was immer wieder nur eine Momentaufnahme sein kann) so sympathisch. Wenn wir eine Themensendung wie “Triptychon zur Traurigkeit” erschaffen, dann ereignen sich dabei sowohl im Vorfeld als auch Live On Air ganz ähnliche Prozesse wie beim heute mit Freude vorzustellenden Scheiterhaufen. Und dass wir deren bemerkenswertes Mund- und Klangkunstwerk in sendetauglicher Qualität mit euch teilen können, verdanken wir Klaus Donarski, der als DJ Zapotek an der Produktion einer im nachinein herausgekommenen CD-Version beteiligt war.

Weiterführende Links:

Kamal Nicholas aka Soda auf Bandcamp

Mnemotrauma – Der Audiopath (von Klaus Donarski)

Homepage von subversive*rec (offbeaters)

Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Mozartkugeln scheiß …

 

Heavy Primeln

Battle&Hum #148 am Samstag, 15.03.2025, 22:00 Uhr, diesmal mit Smegma!

Das Erwachen der Natur lässt die Griffel auf den Stempeln wieder erbeben und die Staubblätter sind prall und voller Pollen, dass es nur so staubt. Gebenedeit sollen die Fruchtknoten des Leibes sein, Bienen und Hummeln werden angeflogen kommen, ein großes Summen und Fummeln wird die Wiesen überziehen. Biene Maja auf der Weide, dein Willi geschehe in der Blüte wie auch in der Menschen Hütte. Es darf wieder gezwirbelt werden, oder staubt der Beutel eh auch im Winter? Die Wissenschafter:innen um Frau Doktor Ovum sollten mal eine Studie machen, ob es im November/Dezember eigentlich mehr Geburten gibt, weil neun Monate davor Frühlingserwachen und so?

Ich habe mal gelesen, dass des Menschen Scham- und Achselbehaarung zur Oberflächengewinnung für die Düfte stehen geblieben ist. Also, dass genug Platz für die Pheromone im Busch ist, die sollen ja den oder die potenzielle(n) Partner(in) zum Vollzug des Koitus anziehen. Mit dem Ausziehen kann es dann gar nicht schnell genug gehen. Zum Kopulieren kommt es trotz aller Gerüche auch auf einer gemähten Wiese. Vielleicht ist das gar nicht so wichtig, „Die Chemie muss stimmen“, sagt man. Verdammt! Liebe ist Chemie! Es heißt ja auch „ich kann Dich gut riechen“ oder eben „ich kann Dich nicht riechen“.

Apropos, habt ihr gewusst, dass Gwyneth Paltrow eine Kerze in ihrem Merchandscheiß Shop hatte, die sich „This smells like my vagina“ nannte. War anscheinend sofort ausverkauft, Vaginalkapitalismus ist das, kostete immerhin 75,- Dollar. Außerdem ist das gefährlich, der nächste Besuch mit Notstand verbrennt sich die Zunge im Taumel der Düfte. Vielleicht kommt unser Alpenbock Gabalier auch auf so eine coole Idee und kreiert ein Kerzerl mit dem Namen: „Smells like Oachlkas“. Da fällt mir doch gleich der großartige Auftritt von Lady Bitch Ray bei Schmidt und Pocher ein. Bitte hinter dem hier eingefügten Link anschauen, dauert 10 Minuten, lohnt sich aber. Sie hat für Pocher ein Mitbringsel der Sonderklasse. Legendär! Pocher, der Unlustige wird dann noch zu Recht am Ende der Sendung von Harald Schmidt gemaßregelt, hier nachzusehen.

Was wollte ich eigentlich schreiben, ich muss vom Thema abgekommen sein……. Ach ja, Frühling, Primeln und Huflattich. Battle&Hum ruft zum Springbreak, zum Tanz um die Körpermitte! Wir machen die nächste Sendung zur Biologiestunde ab 18 und erklären euch am kommenden Samstag, 15.03.2025 (live ab 22:00) wie die Bienen das mit den Blumen machen oder warum uns Keuschheit am Arsch vorbeigeht. In nomine sexis et drogi et rockus rolli!

 

MC Randy Andy

Veröffentlicht unter Teaser

Hörsturz #10: Glauben. Oder Nicht-Glauben?

Ein Blick in die Zukunft der Medien im 22. Jahrhundert von Alf Altendorf

Medien im Jahr 2100

Die prognostizierte Zukunft zeichnet ein Bild, in dem Mensch und Maschine immer mehr verschmelzen und eine allumfassende virtuelle Realität – das sogenannte „Metaverse“ – entsteht. Diese Idee, erstmals von Cyberpunk-Autor Neal Stephenson 1992 in seinem ikonographischen Roman Snow Crash beschrieben, ist keine Science-Fiction mehr.

Die Anzeichen dafür sehen wir täglich: Ob am Berg, im Bus, im Zug oder im Café – fast jede*r starrt auf das Smartphone, diesem unseren tragbaren Super-Computer. Wir checken Karten, Fahrpläne, Bewertungen oder recherchieren parallel zu einem Gespräch in der virtuellen Welt.

Die Weiterentwicklung dieser Technologie hin zu Geräten, die noch stärker mit unserem Körper verschmelzen, ist eine logische Konsequenz. Weiterlesen