Nachhören: Hart am Limit: Engelsgeflüster besucht die Robert Jungk Bibliothek

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Jenseits von Jedem

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 13. April – Wie es inzwischen zur guten Gewohnheit geworden ist (“Es muss feste Bräuche geben, sagte der Fuchs”), spielen wir auch am heutigen Sonntag nach der Perlentaucher-Nachtfahrt wieder ein ganzes Album. Die bis zum Prädikat ­epochemachend stilprägende Band Blumfeld rund um den Autor und feinwahrnehmenden Musikpoeten Jochen Distelmeyer veröffentlichte anno 2003 eine hochverdichtete Gefühlsweltsynthese namens Jenseits von Jedem. Und auf diese Reise quer durch die ambivalentesten Mehrdeutigkeiten der darauf beschriebenen (und meisterlich in Musik umrahmten) Szenarien wollen wir uns und euch diesmal entführen (lassen). Dabei entdecken wir, dass wir alle Teil der selben Bewegung sind, sowohl von ihr bewegt werdend, als sie eben auch bewegend

Blumfeld - Jenseits von JedemGenau so ein “mediopassives Selbstverständnis”, von dem auch Hartmut Rosa spricht, das kommt in den verschiedensten Liedern auf diesem Album immer wieder zum Ausdruck. Was das über die Jahre mit mir gemacht hat (und was ich daher damit mache) und – warum uns gerade diese Musik in unserer letzten Perlentaucher-Nachtfahrt mit dem nicht ganz “eindeutigen” Titel “Ein multifaktorielles Umfangen” besonders beschäftigt, das sollen die einzelnen Stücke am besten selbst erzählen. Denn, wie schon der große Axel Corti in seinem letzten Schalldämpfer bemerkte: “Die Moral von der Geschicht IST die Geschicht.” Jenseits von jeglichem von wem wie auch immer zugeschriebenen Schachterl, in das eine Begegnung, ein Berührtwerden, eine Erschütterung oder eben auch eine Geschicht, die sich daraus erzählt, einsortiert werden soll, wohnt, lebewest, geht ein Prozess vor, werdendes wie vergehendes Verwandeln, dem wir sowohl ob- als auch unterliegen. Und in der minimalen Zeit, die es brauchen würde, um das gerade Stattfindende in irgendeine Definition zu befördern, hat sich das Leben in mehrere Richtungen zugleich weiter entwickelt.

Kurz nach der Auflösung von Blumfeld habe ich anlässlich der Vorstellung seines ersten Soloalbums “Heavy” mit Jochen Distelmeyer gesprochen – über Depression, die Ungerechtigkeit auf der Welt und die eventuelle Möglichkeit, durch öffentliches Ausdrücken der eigenen radikalen Selbstwahrnehmung wenigstens ein Stück von dieser immer in wechselseitiger Beziehung stehenden Innen-Außenwelt zu gestalten. Damals hatte ich den Eindruck, er antworte irgendwie ausweichend. Heute jedoch verstehe ich ihn als jahrelang gegen ihm auferlegte Kategorisierungen kämpfend.

Und als jemand, der sich entwickelnd seinen Weg geht. Der bis jetzt (soweit ich das aus der Ferne sehen kann) den meisten der über ihm abgeworfenen Käfigfallen in der Art von “Er ist dies, er ist das” entkommen konnte. Das macht mir Mut zu mir selbst, dazu, mir beim Entwickeln meiner Möglichkeiten wohlwollend und gelassen zuzuschauen. Die schlimmsten (und am schwersten zu entkräftenden) Verurteile sitzen ja schon längst tief in einem (oder einer) selbst. Denen wollen wir entgehen.

 

Jenseits von Jedem

 

Arielle wirft sich in Schale
Sie geht mit ihren Schwestern aus
Ihr Ex, der alte Egomane
Masturbiert und bleibt zu Haus
Und wer sie sieht, gerät ins Schwärmen
Was niemand weiß, sie ist verliebt
Sie möchte den DJ kennenlernen
Der zur Eröffnung Shanties spielt
Der Rabensohn ist auf der Flucht vor seinen Eltern
Er geht zum Karneval, verkleidet als Vampir

 

Lass uns nicht von Sex reden

 

Carnival

Tuning Up am Rosenmontag. Ja, das kommt nicht oft vor, deshalb gibt es eine Sendung zum Karneval und den verschiedenen musikalischen Ausprägungen dazu.

Mit Musik von Saint-Saens, The Cardigans, Jackson C. Frank, Maynard Ferguson u.a.

Nachzuhören unter: https://cba.media/704721

Eric Clapton 80


Von Raph_PH – JeffBeckTribute1RAH220523

Am 30. März 2025 ist Eric Clapton 80 Jahre alt geworden. Dies nimmt Tuning Up zum Anlass, um Claptons Karriere Revue passieren zu lassen. Dabei begegnen wir Klassikern wie Layla, While my guitar gently weeps, Had to cry today oder Tears in Heaven.

Nachzuhören unter: https://cba.media/704717

 

Ein multifaktorielles Umfangen

> Sendung: Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 11. AprilWenn wir in den Jahren vor der Pandemie mit meiner Cousine beisammen saßen um im Gespräch mancherlei Grenzfragen der Wissenschaft auszuloten, dann gebrauchte sie oft und gern den Satz: “Das ist ein eher multifaktorielles Phänomen.” Verständlich, wenn man bedenkt, dass sie Professorin für vergleichende Kulturanthropologie an der Uni Wien war. Und wir zum Beispiel nach dem Unterschied zwischen akademischem Wissen und Schwurbelei forschten. Rückblickend betrachtet war dieser Satz auch als vorausschauender Befund der gesamten Coronajahre geradezu prophetisch. Oder vielleicht doch nur als wiederkehrende Behelfsfloskel aus dem Mund einer alternden Akademikerin gemeint? “Wie isses?” Jede Frage ein multifaktorielles Unterfangen.

Ein multifaktorielles Umfangen 1Genau da hat der Hase mal wieder mit einem “kreativen Versprecher” neulich im Artarium ein Fass von Welt aufgemacht, indem er es als “ein multifaktorielles Umfangen” aussprach. Und das setzt gleich ein gewaltiges Bilddenkkopfkino unter Einbeziehung sämtlicher Sinne und Empfindungen in Gang, so dass es einem und einer und dazwischen und außerhalb und überhaupts die Grenzen des bisherigen “So muss das sein” mitten durchs Bewusstsein schiebt und so auch endlich Platz schafft für ein neues Verständnis vom Menschsein in der Welt. Platz oder eben leerer Raum, der dazu einlädt, die Ordnung der Dinge (Lebewesen sind ausdrücklich mitgemeint) selbst neu zu gestalten. Wer jetzt wissen möchte, wie es Wissenschaftern geht, die ein solches hochkomplexes und mit unseren Mitteln der Wahrnehmung nicht mehr in all seinen Einzelheiten nachvollziehbares “multifaktorielles Geschehen” feststellen und es in Sprache zu fassen versuchen, soll sich bitte diese Sendung anschauen!

Ein multifaktorielles Umfangen 2“Was folgt nun daraus, dass wir Holobionten, also Gesamtlebewesen sind, sowohl, was unsere Beziehung zu anderen Menschen betrifft, als auch unsere Beziehung zu anderen Lebewesen – um, auf und in uns?” Mit dieser Frage eröffnet Gert Scobel eine fürs öffentlich-rechtliche Fernsehen untypische Diskussion. Untypisch deshalb, weil hier die Begeisterung beim Neusortieren und Neustrukturieren (und eben auch neu in Worte kleiden) von Neuland (und zwar von einem gewaltig weiten und noch weitgehend unerforschten) so dermaßen echt und unverstellt spürbar wird. Das erlebt man, wie gesagt, sehr selten in einem Medium, das sonstüblich hauptsachs die unausweichlichen Krisen von übermächtigen Bishersystemen wiederkäut, die einfach nicht abdanken wollen bis alles zerplatzt oder so. Ganz im Gegentum dazu ereignet sich plötzlich vor unser aller Augen (und sonstigen Sinnen) eine fundamentale und umfassende Revolution des Verständnisses davon, wer wir sind und wie das Leben funktioniert. So möchte auch ich an dieser Stelle die oben angeführte Frage weiterformulieren: “Was folgt nun daraus für unsere Beziehung zu uns selbst?” Denn wenn ich “ein Gesamtlebewesen” bin, was macht das mit meiner Vorstellung von meinem Ich?

Ein multifaktorielles Umfangen 3“Erst, wenn man mit sich selbst perdu ist, kommt man auf die Idee, lieber mit sich selbst per Du sein zu wollen.” Denkt mal darüber nach. Sich selbst, dem Leben (in all seinen Erscheinungsformen) oder gar einem anderen Menschen zu begegnen (wenn es denn mehr ist als bloßes Besitzenwollen) verlangt geradezu nach multifaktoriellem UMFANGEN. Da kommunizieren zwei schier unbegreifbar komplexe Ökosysteme miteinander, später dann drei, vier, viele, und auch die Ergebnisse von deren Kommunikation wechselwirken wiederum untereinander und dadurch mit sich selbst. – “Wer bin dann ich?” und “Hilfe, wir lösen uns im Unendlichen auf!” Genau darum gehts aber. Das ist die Grundbeschaffenheit des Lebens. Und du bist kein Teil davon? Wollen wir die Kirche doch im Dorf lassen, oder noch besser, stellen wir sie einfach wieder dorthin zurück. Tauchen wir unverdrossen ab in unbekannte Gefilde, schauen wir uns dabei zu – und lassen wir es scheppern und schön sein

Wir sind ein geiles Institut.

 

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Eine Sendung über unsere (Elke und Franz Daschil) Arbeit mit jugendlichen geflüchteten Menschen auf Chios:

  • soziale, künstlerische und handwerkliche Betätigung
  • mit praktischen und einfachen Versuchen einen Einblick in die Welt der Physik geben: von Orientierung mit Sonnenstand oder einfacher selbstgebauter Orientierungsnadel über Knotenkunde, Pendelschwindung, Schnurtelefon, Lichtspektakeln mit künstlich erzeugten Regenbögen, …
  • gemeinsames Singen, Töne erzeugen und Musik machen

 

 

Hart am Limit: Engelsgeflüster besucht die Robert Jungk Bibliothek

Sendetermin: Dienstag, 1. April 2025 um 20 Uhr auf der Radiofabrik Salzburg

Es wird euch erstaunen: Nicht nur Engelsgeflüster setzt sich kritisch mit dieser Gesellschaft und Welt auseinander. Auch in der Robert Jungk Bibliothek für Zukunftsfragen wird diskutiert und kritisiert. Im März flog ein Engelchen aus, um die dortige Veranstaltung „Am Limit! Warum es so nicht weitergehen kann“ zu besuchen. Ulrich Brand war zu Gast und sprach über die imperiale Lebensweise, warum „es so nicht weitergehen kann und darf“ und über die Ausbeutung „des Südens“ durch „den Norden“.

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Und weil wir eben doch Engelsgeflüster sind und keine Sendung ohne Nörgelei auskommt, wollen wir in dieser Sendung über genau diese Themen sprechen und den einen oder anderen Punkt gegen manches vorgebrachte Argument einwenden.

Irgendwas mit Poesie

> Podcast: Artarium vom Sonntag, 30. MärzDa war doch was … in unserer letzten Sendung (mit Rupert Madreiter) reisten wir zurück in eine gemeinsam erlebte (und sehr spezielle) “Nacht der Poesie”. Und diesmal wollen wir etwas von dem, was in jener Nacht so eine erstaunliche Macht entfaltete, im Hier und Heute und als drei Dichterfreunde lebendig werden lassen. Denn “Gefühle in Worte fassen” vermag die gewaltigen Energien, die uns beleben, die uns gefährden, die uns entzücken, die uns verwirren oder genauso gut zerstören können, in eine für uns beherrschbare Kraft zu verwandeln und so wieder Ordnung im Gefühlsgestrüpp zu stiften. Vom Chaos zum Kosmos sozusagen, eine zutiefst selbstwirksame Erfahrung, die weit über unser viel zu verschämtes Selbstbild von Einzelwesen ohne Zusammenhang hinaus weist …

Irgendwas mit PoesieNachdem das Wort “Poesie” jedoch schon in vielerlei Weise zudefiniert ist, lohnt es sich unbedingt, sowohl im Etymologischen Wörterbuch als auch im Altgriechischen einmal selbst nachzuforschen. Dort finden sich erstaunlich viele Bedeutungen des Wortstamms ποιέω (von dem ja “alle Poesie ausgeht”, möchte man sagen). Und neben den erwartbaren wie “schichten, aneinanderreihen, bauen, dichten, schaffen, handeln, tun, bewirken” (und so weiter) begegnen wir da auch weniger geläufigen Ableitungen wie “berufen, sich verschaffen, etwas darbringen oder veranstalten, etwas leicht nehmen” und, und, und – noch vielem mehr. Unter anderem dem Wort ποίημα – “das Gemachte”, was zunächst “Machwerk, Metallarbeit, Werkzeug” heißt, und erst dann “Gedicht”. Sich seinen eigenen Kosmos – “Welt, Ordnung, Schönheit” im wahrsten Wortsinn zu erarbeiten, zu erschaffen – ja, zu erdichten – das ist unsere Einladung an uns selbst zusammen mit euch – poetisch zu sein und der Poesie nachzuspüren.

Um dies im Rahmen eines Artarium zu ermöglichen, wollen wir einerseits die Poesie unseres eigenen Dichtens und Denkens im gegenseitigen Vortrag wie im Gespräch zu Gehör bringen. Und andererseits (was immer auch zugleich bedeutet) der Poesie von textlich anspruchsvollen Musikstücken obliegen, die etwas von dem spürbar machen, was wir mit all den poetischen Energien und ihren Auswirkungen erleben. Dazu haben wir Beiträge von Schroeder Roadshow, Nina Hagen, Leonard Cohen, Rio Reiser und Misha Schoeneberg ausgesucht, fürwahr eine recht illustre Runde.

Sprach- und Gefühlskunst vom Feinsten.

 

Nachhören: Selenskyj besucht Trump – Ein Kartenhaus fällt in sich zusammen

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