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Archiv für den Monat: August 2020
Ankündigung: Out of Shadows – Vom Schatten in die QAnon Traufe
Sendetermin: Dienstag, 1. September 2020 um 20 Uhr auf der Radiofabrik Salzburg und dann nachzuhören auf diesem Blog oder auf Freie-Radios.online
Wer die sogenannten Anti-Corona Demonstrationen in Berlin und anderen Städten verfolgt wird merken: Hier treffen unterschiedlichste politische Positionen aufeinander. Doch etwas scheint sie alle zu vereinen: Der Hass auf eine Mediendiktatur, welche manipuliert und Meinungsfreiheit nicht zulässt, wobei natürlich auch die Eliten kritisiert werden, die hinter diesen Medien stehen und diese kontrollieren.
Eine Bewegung, die auf den Anti-Corona Demos prominent zu finden ist, ist QAnon. Bekannt ist sie für ihre Unterstützung von Trump und dessen Kampf gegen den sogenannten Deep State. Mehr Öffentlichkeit bekommt die Bewegung zurzeit auch durch die Unterstützung von manchen Republikaner*innen (siehe z.B. US-Senatskandidatin Jo Rae Perkins). QAnon ist jedoch auch in Salzburg – auf dieser Parkbank im Preuschenpark / Parsch – angekommen.
QAnon verbreitet beispielsweise die These von pädophilen Satanist*innen in Politik und Prominenz in der U.S.A. und weltweit, auch bekannt als Pizzagate-Theorie. Die Dokumentation „Out of Shadows„, welche auf YouTube bereits 18 Millionen Views hat, will diese Verschwörung aufdecken. In dieser Sendung wollen wir der Dokumentation den Teufel austreiben.
Der Tod
> Sendung: Artarium vom Sonntag, 30. August – “Grüß Gott, ich bin der Tod.” Dergestalt stellt sich der Sensenmann in einem feinen Kunstlied der EAV vor, und das naturgemäß mit einigem Salzburg- und Jedermannbezug. Dass diesem (fast) alljährlichen Mysterienspiel wegen seiner zentralen Thematisierung des Tods (in einem erzkatholischen Umfeld) schon einmal Mut und Fortschrittlichkeit attestiert wurden, das war uns bisher unbekannt. Wenn man allerdings bedenkt, wie sehr Tod und Sterben in unserer Gesellschaft ausgeblendet, verdrängt und wegritualisiert werden, dann scheint da durchaus etwas dran zu sein. Karl Kraus störte sich wohl eher an der allzu flotten Entschuldung des eiskalten Profiteurs Jedermann kurz nach dem Millionentod des ersten Weltkriegs mit all dem “katholischen Bumsti”
Der Tod und das mit ihm einher gehende Memento mori sind ein wesentliches Thema bei diesen Salzburger Festspielen, die für manche die Welt bedeuten – für manche auch nur die Bretter, die sie so gern vor dem Kopf haben, nur damit sie nicht weiter denken müssen als bis zum Rand ihrer wohlgefüllten Suppenschüssel. Dort endet ihre Welt und dort endet auch ihr Theater. Alles hat ein Ende – auch die Reichen und Schönen. Und sssippe sssappe! Womit wir bei Andreas Vitásek und bei seiner Personifikation des Todes angekommen wären. Eine Unterhaltung mit der eigenen Vorstellung vom Tod ganz in der Tradition “sich darüber lustig zu machen”, nicht ohne auch den Todernst aufblitzen zu lassen… Offenbar ist dem Tod in unserer Kultur am besten indirekt beizukommen, allegorisch, ironisch, surreal. Bei einem Gespräch über die Verdrängung des Sterbensthemas meinte der Hase, dass dadurch den einzelnen Menschen “das Werkzeug fehle”, um mit ihrem eigenen Ende klarzukommen. Ich wunderte mich zunächst über die Wortwahl, begriff jedoch dann ihre Bedeutung: Das Werkzeug, das man benötigt, um die eigene Endlichkeit überhaupt zu “bearbeiten” sowie das eigene Sterben, den eigenen Tod irgendwie friedlich, versöhnt und in Würde zu vollziehen – was könnte das sein?
Die grenzgeniale Orgel-Improvisation über den Bach-Choral “Komm o Tod, du Schlafes Bruder”, die mir immer als Orgel-Orgasmus (le petit mort) und logischer Höhepunkt der Filmhandlung erschien, sie heißt bei ihrem Komponisten Norbert J. Schneider “Der letzte Wille des Elias Alder” und trägt dessen baldigen Tod bereits machtvoll in sich. Dazu empfehlen wir nachdrücklich das zugrundeliegende Buch Schlafes Bruder von Robert Schneider. Und, über die Grenzen der Grausamkeit hinaus selbst Fragen zu stellen …
Salzburger Domkapital
> Sendung: Artarium vom Sonntag, 23. August – Vom Memento mori zur Kapitalismuskritik. Barock’N’Roll in einer Stadt, die oft nur als Bühnenbild fürs Geschäftemachen gesehen wird. Für viele sind daher die Bretter vor ihrem Kopf die, die die Welt bedeuten. Aber das ist nicht die unsere. Inwieweit sind die derzeitigen Salzburger unser aller Festspiele? Damit auch wirklich alle, die etwa den Jedermann kritisieren, verstehen, worum es dabei geht, haben wir die 10-Minuten-Fassung von Michael Sommer aus seiner genialen Reihe “Weltliteratur to go” vorbereitet. (In der CBA-Version unserer Sendung sind an der Stelle Philipp Hochmair, Die Elektrohand Gottes sowie Kurt Razelli zu hören). Beim “Sterben des reichen Mannes” geht es um Macht und Geld. Wobei – für uns alle geht es letztendlich um Leben und Tod…
Doch was hat eine von Macht- und Geldinteressen gestaltete Welt mit menschlichen Bedürfnissen zu tun? Und mit “Bedürfnissen” meine ich jetzt nicht die vom bauernschlauen Marketing künstlich erzeugten und uns in fortwährender Wiederholung als unsere eigenen eingepflanzten. Ich meine die tatsächlichen, immer schon für unser gedeihliches Leben (und Sterben) unerlässlichen – wie etwa nach Frieden, Gerechtigkeit und Vertrauen zueinander. In was für angeblich alternativlose Gesetzmäßigkeiten einer brutalen Marktwirtschaft werden wir stattdessen alle hineingezwungen? “Ist der Mensch ein Homo Oeconomicus?“ fragt man sich hier auch im Hinblick auf den Salzburger Jedermann, dieses Kapital des Domkapitels. Die deutsche Philosophin Ariadne von Schirach bringt das Wesen des Menschen im ständigen Wechselspiel mit den Gegebenheiten auch in ihren klugen Büchern auf den springenden Punkt. Zuletzt erschien “Die psychotische Welt” und davor “Du sollst nicht funktionieren”. Ihre Vortragskunst ist außergewöhnlich, Atemrhythmus, Sprache wie Stimmelodie. Ihre gesamte Haltung versinnbildlicht, wie ein verletzbares Menschentier auf leisen Sohlen laut denkt. Chapeau! Doch Moment, war da nicht was mit dem Nachnamen?
Zu dessen “Angebräuntheit” hat ihr Cousin Ferdinand von Schirach, der weithin geläufige Strafverteidiger und Schriftsteller (und Festspielredner), einmal Vorläufig Endgültiges ausgesagt. Und damit wollen auch wir es bewenden lassen …
Battle&Hum#107
Samstag 15.08.2020 (Stairway zum Nachhören)
Der Schweiß lässt die MNS-Maske am Gesicht kleben. Auch andere Körperöffnungen ertrinken in Sturzbächen von Schweiß und Corona hat uns im Würgegriff. Keine Sorge, wir kühlen euer Mütchen und verschaffen Heilung und Linderung!
the playlist:
DJ Ridi Mama’s remedy:
- 1. Isobel Campbell (there is no other) – runnin‘ down a dream
- 2. Bob Dylan (live at budokan) – forever young
- 3. Thell Barrio (single) – a toda madre
- 4. Witch (single) – in flight
MC Randy Andy’s potion:
- 1. Yellowman (mister yellowman) – sensemilla
- 2. Bob Marley & the Wailers (talkin‘ blues) – get up stand up
- 3. Paolo Baldini DubFiles ft. Hempress Sativa (single) – boom(wah dada deng)
- 4. Billy Boyo (single) – one spliff a day
„You can fool all the people some of the time, and some of the people all the time, but you cannot fool all the people all the time.“ (Abraham Lincoln)
lt44 – Energie / Leistung eines Menschen und anderer Energiequellen
Energie / Leistung eines Menschen und anderer Energiequellen
Das Thema wurde auf Grund einer Anfrage einer eifrigen Hörerin ausgewählt. Sie fragte mich, ob es nicht möglich wäre, Energie im Gehen oder Laufen zu erzeugen. Und das werden wir heute mit vielen weiteren teils exotischen Möglichkeiten der Energiegewinnung behandeln.
Es geht also um besondere Energieformen, oder besser gesagt Energieumwandlung, die wir vielleicht auch nutzen können.
Dazu gibt es natürlich eine grundlegende Erklärung, was überhaupt unter den dafür notwendigen und wichtigen Begriffen Energie und Leistung zu verstehen ist. Auch einfache Vergleiche werden wir anstellen, damit Energieverbrauch und Energiegewinnung besser eingeschätzt werden kann und natürlich auch viele praktische und fallweise auch unpraktische Anwendungen.
Lassen Sie sich also überraschen und lauschen Sie energiegeladen dieser Sendung.
Nachzuhören unter: https://cba.fro.at/462487
In der Sendung wurden die Pferdestärken (PS) erwähnt und die sind ca. 750 Watt oder 3/4 kW (Kilowatt). Für die einfache Umrechnung von kW in PS = mal 3 dividiert durch 4. Der genaue Wert ist: 1 PS = 735 W und der unterscheidet sich vom Näherungswert nur um 2%. Übrigens: Die englische Pferdestärke (HP = Horsepower) entspricht 746 Watt.
Links:
- https://www.welt.de/wissenschaft/article119738185/Den-Strom-der-Zukunft-gewinnen-wir-im-Vorbeigehen.html
- https://www.biorama.eu/top-5-ungewoehnliche-erneuerbare-energien/https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20200618_OTS0106/28-fussball-felder-sonnenstrom-planungs-start-fuer-groessten-photovoltaik-park-oesterreichs-bild
- https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/das-kicker-kraftwerk-ein-fussballplatz-der-strom-erzeugt-14252078.html
Heather Nova – Pearl
> Sendung: Artarium vom Sonntag, 16. August – Liebe Musikfreunde (und *innen naturgemäß ebenfalls), es ist uns ein zutiefstes Bedürfnis, dem unlängst erschienenen Album Pearl von Heather Nova über die gewöhnliche Wahrnehmung hinaus zu Gehör zu verhelfen. Es ist nämlich an einem besonderen Punkt in ihrem Leben entstanden, an dem ihre langjährige künstlerische Erfahrung und ihre ursprüngliche Einstellung (zum Leben, zum Gefühl, zur Musik) kostbar kraftvoll zu neuer Gestalt verschmelzen. Mehr dazu auf ihrer Homepage unter Bio > Show More – “Eine Perle ist idealerweise das, was sich nach all den Jahren in einer Auster bildet.” So beschreibt Heather Nova nicht nur den äußeren Anknüpfungspunkt (zu ihrem Album Oyster von 1994), sondern auch das innere Geheimnis der Entwicklung eines Kleinods aus etwas Lebendigem.
Einst haben wir euch ihre Musik zur Entspannung vom feuchten Fußball kredenzt. Auch das Album Redbird, das von ihrer Schwangerschaft und der Geburt ihres Sohns Sebastian geprägt war, kam bei uns schon vor. Und in der Nachtfahrt zum Thema female. feel male. veranschaulichte ihre Performance (mit Berit Fridahl an der Gitarre) das Zusammenspiel weiblicher und männlicher Energien, weit jenseits von Zuschreibungen oder Rollenklischees. Sie begleitet uns also seit geraumer Zeit und hat uns dabei immer wieder angerührt, erstaunt, überrascht – sei es nun unplugged mit Cello, als Lyrikerin (The Sorrowjoy), beim Interview im Gibson Room Amsterdam, als Sendungsthema bei den Kolleg*innen vom Deutschlandfunk oder als verträumt verliebtes Gutelaunekind (London Rain) für die planlosen Nebeltage der Sehnsucht. Es ist diese ausgehaltene Spannung in vielerlei Gestalt, die uns an ihrem Schaffen nach wie vor fasziniert, diese Gratwanderung zwischen den Gegensätzen festhalten und freilassen, Freude und Verzweiflung, Rastlosigkeit und bei sich sein, dieses bedingungslose Auskosten eines weit ausgespannten Gefühlsspektrums. Einfach unverfälscht leben – und das alles mitnehmen: “A pearl is hopefully what forms inside an Oyster after all the years, the accumulation of experience, the saltwater, the sand…”
Sister all the ways I adore you
Why can’t you see yourself?
Why can’t you see yourself?
Sister shine a light on your grace and beauty
Why can’t you see yourself?
Why can’t you?
You were just a child holding tight
In those ocean swells
Why can’t you see yourself?
You think everybody else has got it made
But can’t you see we’re all in pieces
Cause when you’re broken then you’re open
When you’re open then you’re living
When you’re living you are light
And it’s alright, and it’s alright, and it’s alright
Die Grundbedürfnisse unserer Hunde
– mehr als Futter, Streicheln und Versäubern
Es sollte selbstverständlich sein, dass ein Hund, den wir in unser Leben aufnehmen, passendes Futter bekommt, Bewegung an der frischen Luft machen kann und – wenn er es mag – reichlich Streicheleinheiten. Doch es gehört noch allerhand mehr dazu, damit so ein Hundeleben rundherum glücklich sein kann.
Susanne Allgeier ist Hundetrainerin und in ihrer Hundeschule „Septemberhund“ sind die Bedürfnisse des Hundes genauso sehr im Mittelpunkt, wie die der Menschen. Um Sitz und Platz und Bleib geht es allerdings nur am Rande.
Als ehemalige Theaterpädagogin liebt sie es, spielerisch an die Dinge heranzugehen und auch das Spiel zwischen Mensch und Hund findet sie sehr, sehr wichtig. Spielerisch einander kennenzulernen, herauszufinden, wie man einander einschätzen kann, sind neben dem reinen Spaß wichtige Aspekte.
„Im Spiel zeigt man sich dem Hund gegenüber, wie und wer man ist. Und der Hund zeigt sich auch“ Susanne Allgeier
Hundekunde im Flow nennt Susanne Allgeier ihre besondere Herangehensweise. Sie liebt es, zu beobachten und zu schauen, welche Auswirkungen sich ergeben. Mensch und Hund sind ein Miteinander, ein Zusammenspiel und ein interessantes Puzzle an Möglichkeiten.
Menschen, Hunde und Bedürfnisse
Die Grundbedürfnisse unserer Hunde sind dieselben, die auch unser Leben bestimmen. Das Bedürfnis nach Lust und Freude – einfach Spaß haben auf der einen Seite und Unangenehmes vermeiden auf der anderen, spielt für uns eine ebenso große Rolle wie für unsere Hunde.
Auch das Bedürfnis nach Zuwendung, sozialer Zugehörigkeit und Aufmerksamkeit, das Wahrgenommen-Werden kennen wir sehr gut aus eigenem Erleben.
Das Bedürfnis nach Sicherheit und körperlicher Unversehrtheit können wir alle bestimmt gut nachvollziehen und ebenso das Bedürfnis nach Selbstwirksamkeit. Gerade bei ängstlichen Hunden ist es wichtig, diese beiden Bedürfnisse in den Umgang mit dem Hund mit einbeziehen. Die Selbstwirksamkeit zu verbessern, bei Mensch und Hund, auch das ist Susanne Allgeier ein wichtiges Anliegen. Handlungsfähigkeit zu erreichen oder zu bewahren, ermöglicht echte Lösungen.
„Ich lasse den Hund leuchten“ Susanne Allgeier
Umfrage zu Bedürfnissen
In der Vorbereitung zur Sendung habe ich in meiner Lieblingsgruppe auf Facebook eine kleine Blitzumfrage gestartet und abgefragt, welche Bedürfnisse die Hunde außer Essen, Trinken, Schlafen und Versäubern haben und einige interessante Antworten bekommen:
In abfallender Wertigkeit wurden genannt:
- Schnüffeln
- Kuscheln
- Rückzugsort
- Bedürfnis nach Sicherheit, nach körperlicher und geistiger Unversehrtheit
- Routinen
- Entscheidungsfreiheit
- Spielen
- Umgebung beobachten
- Kontaktliegen, nicht alleine schlafen
- Auch mal bestimmen dürfen, welcher Weg eingeschlagen wird
- Eigene Meinung haben, Neinsagen dürfen
- Denkaufgaben, Arbeiten (Tricksen, Personensuche, Gegenstandsuche etc. )
- Jagen, Buddeln, Erkunden, Seeking
- Verlässlichkeit
- Kommunikation (zeigen, was man will, nicht einfach hinschieben)
- Herumliegen und aufpassen
- Interaktion
- Mit Kumpels spielen
- aufs Sofa dürfen
- Heimkehrer begrüßen
- Mit Kumpels wandern
- Bei zu heiß/nass/kalt nicht gassigehen müssen
- Aktiver Teil der Familie sein
- In Ruhe fertig schauen dürfen
- Garten bewachen
- Sicherheit und Schutz durch Herrchen/Frauchen
- Zeit mit Bezugsperson verbringen
- Menschliche Beziehungen
- Mit mir losgehen – ohne Ziel ohne Zeit
- Gespräche
- Sozialkontakt mit vertrauten Hunden
- Selbstgewählte kleine Herausforderungen meistern
- Kurz melden (Achtung, da ist was!)
- Spuren läufiger Hündin folgen
- Respektieren der Körpersprache durch die Menschen
Eine bunte Liste ist das geworden und viele Hunde würden hier zustimmen, da bin ich sicher. Fragen Sie doch einmal Ihren Hund, was er dazu meint?
Servicebox
Susanne Allgeier, Septemberhund
Septemberhund auf Facebook
Lesefutter
Susanne Allgeier: Theaterspielen mit dem Hund
Gansloßer/Krivy: Verhaltensbiologie Hund
Marc Bekoff: Das Gefühlsleben der Tiere
Jean Donaldson: Hunde sind anders
Günther Block: Mein Hundewissen
Shaun Ellis: Der mit den Wölfen lebt
Gansloßer/Käufer: Auszeit auf Augenhöhe
Musik
Get your Dog off me, Beggars Opera
Police Dog Blues, Jorma Kaukonen
Those Dogs, En Vogue
Sendung anhören
Live auf der Radiofabrik 107,5 oder per Livestream. Nachhören ebenfalls über die Radiofabrik oder über den Hunderunde Blog.
Feedback und Kontakt: Karin Immler, www.knowwau.com
Hundewissen zum Hören: der Hundepodcast von know wau
Am dritten August
Tuning Up widmet sich in dieser Sendung dem dritten August. Musik wird gespielt von Menschen die am 03. 08. das Licht der Welt erblickten oder von uns gegangen sind, z.B. von Sebastian Duron, Syreeta, Metallica, Antonio Lauro u.a.
Nachzuhören unter: https://cba.fro.at/461926.
Fetzenspielsommer
> Sendung: Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 14. August – Hochverehrtes Publikum! Die Salzenburger Fetzenspiele, wie der geniale Ernst Jandl einst dieses österreichische Kultursymbol (nebst Operam, Burgentheatern und Schrammenmusik) bezeichnete, finden auch heuer, im 100. Jahr nach ihrer Gründung, wieder statt. Und das, obwohl die COVID-19-Pandemie sonstüberall den Hochkulturbetrieb stillgelegt hat. Das große Welttheater hängt förmlich in Fetzen. “Wir wollen keine Ausnahme”, sprach unsere Lieblingspräsidentin, und promt öffnete das alljährliche Schaulaufen der Systemelefanten als einziges internationales Kunstfestival seine Pfort*innen für die zahlende Kundschaft. Das wird fürwahr ein fröhlicher Fetzenspielsommer. Und heißt Fetzentandler nicht auf Wienerisch Kleidergeschäft? Maske auf und los gehts…
Garantiert virenfrei (weil im Radio) sind unsere Einlassungen rund um ein selbstgemachtes Programm, ein wahres Festspiel der Herzen. Ein etwas anderer Ohrenschmaus der Phantasien und Wünsche. Wir spielen quasi mit der Liturgie einer allsommerlich zelebrierten Messe und eines diese Stadt unentrinnbar prägenden Hochamts der Kunst und … “Des Satans Fangnetz in der Welt hat keinen andern Nam’ als Geld.” Was würdest du dir wünschen, was kunnst du dir vorstellen, dass es im Rahmen der altehrwürdigen (manche meinen auch “zu Tode tradierten”) Festspiele stattfinden sollte – wenn du deren Intendant*in bezw. künstlerische Leiter*in wärst? Wohin könnte sich die 100-jährige Institution weiter entwickeln? Welche bislang nicht (oder kaum) in Erscheinung getretenen Kunst- und Gestaltungsformen sollten künftig stärker vertreten sein? Und welche etablierten Traditionen wären (auch in gewandelter Gestalt) erhaltenswert? Setze selbst Schwerpunkte – und erlebe, wie Beton schmeckt.
Wie prophetisch Kunst ist veranschaulicht dieses Bild: Die Behauptung, ein Ohr für die Sorgen und Nöte der einfachen Menschen (des “gemeinen” Volks) zu haben, erweist sich speziell bei näherer Betrachtung als Kunststoff-Kulisse. “Ich bin die Volkspartei”, sprach die Kirche, “und wer nicht für ihn ist, ist widerlich.” Eine Idee, die sich allerdings “vor der schönsten Domfassade” genauso niemals inszenieren wird lasssen wie vor 70 Jahren Bertolt Brechts Salzburger Totentanz. Im Kopftheater unserer Vorstellung dahingegen geht alles, und so wird es eine Eröffnungsfeier mit Ernst Jandl geben, eine Lesung mit PeterLicht, eine längst überfällige Würdigung des Komponisten Frank Zappa sowie des legendären Cellisten Wolfram Huschke. Dazu Beiträge und Collagen von und mit Markus Hinterhäuser, Wilfried Haslauer, Helga Rabl-Stadler und Gerard Mortier, naturgemäß durch den Wortwolf gedreht vom Verein der Freunde der Gegenkultur (im Schatten der Mozartkugel)… Unser Fetzenspielsommer soll das Fadenscheinige entlarven, das Unvollendete einen guten Tag sein lassen – und das Zukurzgekommene in ein etwas anderes Bewusstsein rufen. Der Geldkoffer heißt nämlich nicht nur so – er ist auch einer.
Wer nichts wird verwirrt (halt nicht uns).