Gisbert zu Knyphausen

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 16. Februar“Ich hab euch Blumen und Pralinen vom Arsch der Hölle mitgebracht.” Mit diesem ziemlich speziellen Zitat aus “Das Leichteste der Welt” von Kid Kopphausen eröffnen wir die heutige Sendung. Und das ist kein Zufall, erschien doch das Video dazu zwei Tage nach dem jähen Tod von Nils Koppruch, der zusammen mit Gisbert zu Knyphausen dieses innige und intensive Bandprojekt verkörperte. Auf dem fünf Jahre später erschienenen Album “Das Licht dieser Welt”, dem wir diesfalls in voller Länge obliegen wollen, verbearbeitet der lyrische Melancholiker den Verlust seines Freundes auf vielen verschiedenen Ebenen. Triggerwarnung: Hier geht es ohne Schminke um Tod und Trauer. Doch eben darum zeigt sich hier auch das Leben selbst ganz unverstellt.

Gisbert zu Knyphausen - Das Licht dieser WeltDas auf diesem Album enthaltene Lied “Etwas besseres als den Tod finden wir überall” verdeutlicht die lebenszugewandte Verwegenheit des Gisbert zu Knyphausen, der ursprünglich als Musiktherapeut auf die Abenteuerreise nach Ausdruck und Authentizität aufbrach und im Verlauf seiner Musikerkarriere viele Höhenflüge ohne Verleugnung der schwarzen Löcher in und um uns vollführte. Beispielhaft hierfür sein früher Erfolg “Sommertag”, mit dem er mich mitten ins Sowohlalsauch zwischen rasendem Verliebtsein und träger Nichterfüllung hinein traf. Es war ein Stürzen, ein Gestürztwordensein, das sich rückblickend – und im Annehmen des Schmerzes – ebenso langsam wie überraschend als ein Fliegenkönnen entpuppte. Es ist wirklich große Kunst, die zwei Seiten ein und desselben Lebens in einer Musik und in einem Text so unverkrampft und selbstverständlich miteinander zu verbinden – ja, zu versöhnen. Davon lassen wir uns auch in unserer nächsten Nachtfahrt “Wer du bist” inspirieren – und wir sind uns da aus Erfahrung sicher, dass es “auf geheimnisvolle Weise” funktionieren wird.

Die Musik von Gisbert zu Knyphausen entfaltet (abgesehen davon, dass sie einfach schön ist) auch eine therapeutische Wirkung, so viel steht fest. Sie erreicht dies auf einer unbewussten Ebene, die viel wirkmächtiger ist als alles, was wir mit unserem Verstand erfassen können, nämlich in einer Sprache ohne Worte, wie Peter Levine die von ihm als Somatic Experience zur Traumatherapie eingesetzte Körpererfahrung beschreibt. Wie Musik ohne Worte den gesamten Song verändert und uns dabei eine ganz eigene Geschichte erzählt, das ist auf “Cigarettes & Citylights” gut zu hören.

“Es ist ein Mittwoch kurz vor Herbst …”

 

lt98-Quantenphysik

Quantenphysik

Die erste Formulierung der Quantenmechanik im Jahr 1925 durch Erwin Schrödinger wird nach 100 Jahren 2025 nun in aller Welt gefeiert!

Und in dieser Sendung hören Sie wieder Hintergründe zum Thema, ein Interview mit einem Quantenphysiker und Informationen über aktuelle Entwicklungen

Erstausstrahlung RADIOFABRIK Salzburg: 20260207 18:00-19:00

Bluescafe vol. 4

Am 1. Februar startete das Bluescafé in Hallein unter der Leitung von Michel Widmer und Erik Esterbauer in das zweite Jahr. Dabei kommen Interessierte, Spiel- und Singfreudige zusammen, um gemeinsam alte und neue Stücke aus dem Blues- und Rhythm’n’Blues-Repertoire zu spielen. Alles was klingt ist willkommen, natürlich aber Gitarren, Mundharmonika oder Rhythmusinstrumente. Man kann auch nur zum Zuhören kommen. Von 15-19 Uhr in der Zone11, Mauttorpromenade beim Parkplatz Pernerinsel.

Eine Auswahl der Stücke aus dem Bluescafé werden in dieser vierten Sendung im Original als auch in Coverversionen vorgestellt. Mit dabei sind Big Bill Broonzy, J.J. Cale, Otis Rush oder John Mayall.

Nachzuhören unter: ttps://cba.media/695740

Mit Esoterik und rechter Politik gegen Zensur und Unterdrückung?

Sendetermin: Dienstag, 4. Februar 2025 um 20 Uhr auf der Radiofabrik Salzburg

Esoterik und rechte Politik im Salzburger Festspielhaus? Anfang März findet Shen Yun – die Bühnenshow der chinakritischen Falun Gong (Falun Dafa) Bewegung statt. Auf der Radiofabrik Salzburg wurde 2022 in einer Sendung sehr positiv über diese Bewegung gesprochen.

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Ausgangspunkt genug, um sich genauer anzusehen, was diese esoterische Bewegung mit der Epoch Times – einer als äußerst rechts geltenden Zeitung – und New Tang Dynasty Television – einem amerikanischen antichinesischen TV Sender, welcher auch mal Verschwörungstheorien und Antiimpfpropaganda betreibt – zu tun hat.

 

Wer du bist

> Sendung: Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 14. Februar – Auf die Frage, wie sie als hochsensible Kunstschaffende die immer zudringlicheren Nachrichten von der immer noch schrecklicheren Weltlage überhaupt aushalte, gab Laurie Anderson darüber Auskunft, wie sie von einem buddhistischen Mönch gelernt hatte, alle tiefen Gefühlsregungen (also auch das Leid und den Schrecken) so zu empfinden, dass sie diese zwar voll und ganz mitfühlen, aber als “von ihrem Ich getrennt” wahrnehmen könne. Und auf diesem Weg seien sogar die sprachlosmachendsten Katastrophen zu verkraften. Nun könnte man diese Aussage als nicht unübliche Nebenwirkung fernöstlicher Meditationspraxis abtun und gschwind darüber hinweg gehudelt zum Tagesgeschäft übergehen. Doch die Frage nach dem “Ich” fragt weiter Wer?

Wer du bistWir haben uns bereits im Artarium “Botschafter aus anderen Welten” darüber Gedanken gemacht. Und wir werden dem in der Sendung heute ein paar Gedanken, Gefühle sowie Stimmungsassoziationen folgen lassen: “Wer oder was ist dieses Ich, von dem wir üblicherweise glauben, dass wir es sind? Und – kunnst dir vielleicht vorstellen, dass alles ganz anders … ?” Ausgehend von Peter Gabriels Einschätzung, das Wesen eines wirklich gelungenen Kunstwerks bestehe aus der richtigen Mischung zwischen Verhülltem und Hergezeigtem, könnten wir unser Ich ja auch als ein von uns selbst erschaffenes und jeder neuen Situation entsprechend ausgestaltetes Kunstwerk oder eben Kunnstwerk begreifen. Die Persönlichkeit, eine Frage des Auftritts. Es geht einfach darum, sich darauf einzulassen, dieses Ich einmal nicht als abgeschlossene Einheit, vollkommen fertiggestellt und schicksalhaft unhinterfragbar zu erleben, sondern vielmehr als ein ziemlich lustiges Spielzimmer unendlicher Möglichkeiten.

Wer du bistEine andere Erscheinungsform (ein anderer Aggregatzustand) des inneren Wesenskerns zeigt sich in Momenten absoluter Resonanz wie zum Beispiel in der Liebe, wenn uns jemand bedingungslos bejaht. Oder im sich eins fühlen mit allem ohne dass es dafür irgendwelcher Worte bedarf. Alles in mir weiß dann ohne Rest um den Sinn des Lebens. Bin das ich? Die Frage stellt sich in den Augenblicken des Einsseins nicht mehr, denn das, was da plötzlich um alles weiß, ist so selbstverständlich das, was es ist, dass es ihm gar nicht in den Sinn käme, sich von irgendwem oder irgendwas zu unterscheiden. Ha! Das Ich, wie wir es alltagsgebräuchlich verstehen, wohnt hinter Grenzen. Es besteht geradezu aus ihnen. Denn das, was Ich ist, endet dort, wo Nicht-Ich beginnt. Und umgekehrt. Definition heißt ja auch (von lat. definitio) Abgrenzung. Jetzt kommen wir allerdings an den Punkt, wo gefragt werden muss, inwieweit ein so aufgefasstes Ich sich nicht in einem Gefängnis befindet, unverrückbar umgrenzt

Wer du bistWenn wir uns überlegen wollen, wie verrückt jemand ist, der die Grenzen des eigenen Ichs überschreitet und durchlässig macht, erweitert oder auflöst, dann sollten wir zunächst nachschauen, welcher Zustand des Ichs an sich zuerst da war, egal was wir gewohnt sind oder für “normal” halten. Entsteht das “Ich” erst durch Grenzen oder ist es schon vorher da? Das Grenzenlose, das mich lebt – und das ich bin. Fein.

Rainer Maria Rilke hat das mit den Definitionen so formuliert:

Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort.
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,
und hier ist Beginn und das Ende ist dort.

Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,
sie wissen alles, was wird und war;
kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.

Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.
Die Dinge singen hör ich so gern.
Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle die Dinge um.

 

Zaho de Sagazan

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 9. Februar – Sie ist gerade “in aller Munde” und überhaupt “der neue heiße Scheiß” aus Frankreich. Jedenfalls überschlägt sich die Kulturberichterstattung seit ihrem Auftritt bei den Filmfestspielen in Cannes und wird nicht müde, die so angenehm andersartige Musikerin zu lobpreisen. Denn die gerade mal 24-jährige Zaho de Sagazan ist so ziemlich der genaue Gegenentwurf zur immer austauschbarer anmutenden Massenware Popmusik. Grund genug für uns, sie interessant zu finden und einmal näher hinzuspüren, was “das Besondere” an ihren Musikdarbietungen und vor allem an ihr selbst sein könnte. Dazu tauchen wir tief in ihr erstes Album “La symphonie des éclairs” sowie dessen erweiterte Neuauflage mit dem Zusatz “Le dernier des voyages” ein und stellen unsere Entdeckungen vor.

Zaho de Sagazan AlbumAllein schon die Kombination aus Chanson und Elektro lässt einen neugierig werden, zumal Zaho als prägende Einflüsse Jaques Brel und Kraftwerk anführt. Und dann ist da noch ihr Gesangsstil, der jedes Glattbügeln zur perfekten Oberfläche verweigert, stattdessen Atmung und Emotion ins Zentrum des Anliegens stellt. Die von uns sehr geschätzte Republik nennt sie “Die Retterin des Chansons”. – In der Berliner Siegessäule kommt naturgemäß ihre Bisexualität zur Sprache (was Zaho de Sagazan gleich in Richtung Pansexualität erweitert). Für mich war es vom ersten Augenblick an faszinierend (im Sinn von verknalltmachend), wie unbefangen dieser auf allen Ebenen schöne Mensch über die eigenen Erfahrungen mit unspezifischer Liebe, spielerischer Sexualität und romantischen Beziehungen spricht. Und wie zutiefst selbstverständlich, mit sich im spürbaren Einvernehmen sie uns ihr Leben als hochsensible/hochsensitive Person zeigt, die als Kind so sehr von Gefühlsreizen überflutet wurde, dass sie aufhörte zu sprechen und erst mit 13 Jahren die Musik als Mittel zur Kommunikation entdeckte.

Inzwischen berichtet sie, wie schwierig und anstrengend es zunächst war, von einer Unmenge an gleichzeitigen Gefühlseindrücken geradezu ausweglos überwältigt zu sein und nichts anderes tun zu können, als diesen Zustand irgendwie auszuhalten, zu ertragen. Und wie sie mit der Zeit bemerkte, dass ihre im Anfang als behindernde Einschränkung erlebte Besonderheit auch außergewöhnliche Berührungsebenen eröffnete, indem sie lernte, diese als Fähigkeiten der spezielleren Wahrnehmung bewusst und kontrolliert anzuwenden – auch in ihrem Musikschaffen: Aspiration.

La symphonie des éclairs (Animation)

 

Botschafter aus anderen Welten

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 26. Januar – Wer könnte das sein? Und was ist mit “anderen Welten” gemeint? Begriffsbestimmung: Ein Botschafter (naturgemäß auch eine Botschafterin, wie auch immer – hey, ein Botschafty, um das nach Hermes Phettberg zu entgendern) ist also jemand, der wichtige Mitteilungen überbringt. In der Ringsumwelt sind das meist Diplomaten aus einem anderen Land. Wenn wir jedoch in unserer Innenwelt wichtige Mitteilungen empfangen (etwas, das uns berührt oder bewegt, in Resonanz versetzt und verwandelt), dann haben wir zunächst den Eindruck, derlei dringe “aus einer anderen Welt” zu uns. Ihr Ursprung scheint in Bereichen zu liegen, die uns (noch) weitgehend unbekannt sind (wobei wir hier außer Acht lassen wollen, inwieweit diese “anderen Welten“ sich nicht vielleicht aus unserem eigenen Unterbewusstsein gemeldet haben). Auf jeden Fall hat uns eine Botschaft erreicht …

Botschafter aus anderen WeltenIn unserer nächsten Perlentaucher-Nachtfahrt mit dem Titel “Wer du bist” werden wir mit einigen dieser Botschaften spielen, und zwar mit solchen, die unsere Vorstellungen von einem festgefügten und klar abgegrenzten “Ich” in Bewegung bringen können, unser Ichkonzept oder das, was wir gemeinhin für unsere Persönlichkeit zu halten gewohnt worden sind. Und daher packe ich in dieser Sendung ein paar Beiträge aus dem Nachtfahrtvorbereitungsprozess aus, auch um euch damit Appetit zu machen aufs demnächstige Mitfahren, Selbsttauchen – und Zuhören. Könnte es nicht sein, dass unser “Ich” viele sind? Dass es ein nach allen Richtungen offenes Resonanzorgan ist, das sich noch dazu fortwährend verändert, je nachdem mit wem oder was es gerade kommuniziert? Dass es nicht nur mit unserem Körper verbunden ist und so in regem Austausch mit ihm steht, sondern genauso mit der gesamten uns umgebenden Natur und auf diesem Weg mit der spirituellen Welt?

Das “Ich” als Instanz der Bewusstwerdung einer einzigen, universellen Welt, die sich in immer wieder anderen Aspekten ihrer selbst zum Ausdruck bringt. Und wir könnten antworten, mitreden und ja, wirklich mitgestalten, wenn wir nicht glaubten, unser jeweiliges “Ich” sei nichts anderes als ein Aufbewahrungsort für irgendwelche Eigenschaften. Ein Adjektivspeicher für die (möglicherweise irrige) Vorstellung von der eigenen Einzigartigkeit – nach dem Bild von wem auch immer. Glaubst du noch oder lebst du schon? Als Einführung in die Zwiesprache mit sich selbst: Werbistich?

Das wär schon mal unser erster Botschafter. Dann gäbe es da noch jemand, der uns erinnert: “Etwas besseres als den Tod finden wir überall.” Und jemand, der seine schlaflose Prinzessin “Ach, geh mir doch weg!” sagen lässt (woraufhin auch wir die aktuelle Weltlage poetisch kommentieren wollen). Geheime Zauberworte, mit denen wir unsere Welt verwandeln. These Words” (wie schon im vorigen Artarium zitiert). Und die Magie der allumfassenden Liebe, wie sie die wunderbare Zaho de Sagazan verwendet, um “Menschen zum Weinen und zum Tanzen zugleich zu bringen.”

Modern Love

 

lth-klimawandel

Klimawandel,

ein leider aktuelles und im wahrsten Sinne des Wortes brennendes Thema, gerade in Zeiten wie diesen.

Zum Klimawandel gibt es ja eine Menge an Informationen im Internet (auch Fake-News), in den Medien, bei Vorträgen, Diskussionen und Ausstellungen.

In der Wissenschaft wird sehr viel zu diesem Thema geforscht und publiziert. Es gibt auch Organisationen und Einrichtungen, die sich der Wissenschaftskommunikation zu diesem Thema widmen und die wissenschaftlichen Fakten einer breiten Öffentlichkeit verständlich darstellen. Darüber und über weitere Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit diesem Thema werden wir in der Sendung berichten. Auch das wichtige Thema Klimasolidarität wird an Hand eines Vortrages im Rahmen des ELEVATE-Festivals 2024 in Graz gehalten wurde, wird damit ausführlich behandelt.

Ausstrahlung am 21.1.2025 08:30-09:30 auf Radio Helsinki.

Battle&Hum#146

Samstag 18.01.2025 (Stairway zum Nachhören)

Zum letzten Geleit der Verstorbenen des vergangenen Jahres!

DJ Ridi Mama’s Verblichene:

  1. Duane Eddy (single) – peter gunn
  2. Iron Maiden (killers) – wrathchild
  3. Fredl Fesl (2) – das lied vom rausch
  4. Scorpions (love at first sting) – rock you like a hurricane

 

MC Randy Andy’s Verschiedene:

  1. Can (tago mago) – mushroom
  2. John Mayall (back to the roots) – goodbye december
  3. Ton Steine Scherben (wenn die nacht am tiefsten…) – wenn die nacht am tiefsten…
  4. Grateful Dead (aoxomoxoa) – st.stephen

 

„Auf lange Sicht sind wir alle tot.“ (John Maynard Keynes)

Zur Abstimmung folget dem LINK!