Lesetipps während und über die Corona Krise

Egal ob ihr Home-Office macht, ob ihr in die Arbeit fährt. Ob ihr daheim die Kinderbetreuung übernehmt oder im Altersheim keinen Besuch empfangen dürft: Spüren tun wir sie alle die Corona Krise. Natürlich: Je nach Größe der Wohnung bzw. des Hauses, der Existenz des Gartens und des Vermögens dann auch schnell mal deutlich unterschiedlich.

Damit euch jedoch nicht langweilig wird, haben wir ein paar Lesetipps für euch:

Bill Withers (1938-2020)

Tuning Up widmet sich heute einem der großen Soul-Sänger der 1970er Jahre.

Bill Withers wurde mit Songs wie Ain’t no Sunshine, Lovely Day oder Just the two of us ein Star der Soul-Szene. Obwohl Withers sich nach 15 Jahren aus dem Musikgeschäft zurückzog wurde er zu einem der einflussreichsten Sänger seiner Generation. In Tuning Up wollen wir die Stationen seines musikalischen Werks nachzeichnen und einen Eindruck des Menschen und Musikers vermitteln.

Nachzuhören unter: https://cba.fro.at/450074.

Nachhören: Zusammenhalten und Solidarität? Nein, auch während Corona: Zwietracht sähen, das ist die Devise!

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In Zeiten von Corona werden in dieser Sendung ganz Abseits der aktuellen Berichterstattung über das Virenthema Neuigkeiten, Interessantes und Aktuelles aus Wissenschaft und Forschung behandelt: Supermond, Bepicolombo – was / wer immer das auch ist, Solarzellen-Wirkungsgrad-Rekord, ecycling, ….

Ein kleiner Exkurs in die Physik des Virusverhaltens ergänzt diese Themen.

Hören Sie rein, haben Sie Freude und bleiben Sie gesund.

Erstausstrahlung: 10.April 2020 16.00-17:00 auf den Sendern der Radiofabrik Salzburg

Nachzuhören unter: https://cba.fro.at/449693

Nevada Tan Panik

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 12. April – Es gibt so einen eigenartigen Lebensabschnitt, in dem Männer (meist zwischen 40 und 50) plötzlich meinen, sie wären wieder (oder noch immer) “jung wie früher”. Und sogleich führen sie allerlei grenzwertige Verrenkungen mit sich und anderen auf, die meist auch nicht so ganz gesund sind – für die gut abgehangene Existenz. Ich zum Beispiel warf mich einmal 48-jährig auf einem Konzert von New Model Army todesmutig ins tobende Publikum. Dass meine anderntags schmerzende Schulter etwas damit zu tun haben könnte, das fiel mir selbst beim Orthopäden nicht im Traum ein. Ungefähr in diesem Zustand entdeckte ich damals Nevada Tan, deren Musik und Text eine wohltuend rebellische Stimmung verströmten. Also kein Grund zur Panik vor irgendeinem Torschluss

Panik AlbumcoverUnd auch wenn das Nevada-Tan-Projekt zu jener Zeit von seinen Managern/Produzenten als ein “neues Tokio Hotel” zusammen geklont sowie über BRAVO und (wasweißich) Teenie-TV an eine jugendliche Zielgruppe verkauft wurde – das tatsächliche Können hinter der Imagepflege war auch da schon unüberspürbar. In einer meiner ersten Solo-Nachtfahrten namens BONK – Schönheit und Schmerz (Junimond) wurde das durchaus deutlich. Wer Ohren hat, zuhören… Gründlich sympathisch fand ich dann die Reaktion der Burschen, als das Aus- und Zurechtquetschen ihrer Kunst und Kreativität durch ihre “Manager” unerträglich wurde. Sie kündigten alle Verträge und verklagten die Schmarotzer, die ihnen sogar noch den Lohn für ihre Arbeit vorenthalten wollten. Das folgende Album produzierten sie einfach selbst – unter ihrem früheren Bandnamen “Panik”. Einer jener geldgeilen Erfolgstrottel, die sich den jungen Musikern damals als Karrierestifter andrehten, produziert sonst so gehaltvolle Interpreten wie Daniel Küblböck, Helene Fischer oder Dieter Bohlen. Oida! Da riecht man aber, woher der Fisch weht. Wenn schon Weißrussland, dann doch bitte Lyapis Trubetskoy. Und wenn Video, dann Alexey Terehoff. Bitte. Danke.

Wir präsentieren diesmal eine Synthese aus zwei Alben – eben von Nevada Tan und von Panik – unterteilt durch den Song “Wegweiser”, der ihre Erfahrungen mit dem “Business” kritisch reflektiert. So wie auch viele der Texte von Timo Sonnenschein “die Wirklichkeit zu ihrer Kenntlichkeit entstellen”

Und alles was wir wollen passiert,
weil ihr uns so gut regiert.
Und alles was wir wollen passiert,
oh wir sind so glücklich hier.

Freundschaft!

 

Ankündigung Sendung #39: Zusammenhalten und Solidarität? Nein, auch während Corona: Zwietracht sähen, das ist die Devise!

Sendetermin: Dienstag, 7. April 2020 um 20 Uhr auf der Radiofabrik Salzburg und dann nachzuhören auf diesem Blog oder auf cba.fro.at

Wir haben es versucht, aber haben versagt: Wir haben kein anderes Thema gefunden. Es geht also um Corona bzw. Covid-19. Wir wollen uns ansehen, was die Maßnahmen des österreichischen Staats über die „normalen“ Zeiten in dieser Gesellschaft aussagen. Wir wollen kurz darüber sprechen, ob die Sorge um die Wirtschaft, die Angst vor der Rezession „normal“ ist oder die nicht doch ein wenig erklärungsbedürftig ist.

Covid-19

Und nicht zuletzt wollen wir uns ansehen, warum auch in diesen Zeiten nicht Zusammenhalt und Solidarität im Vordergrund stehen sollte, sondern es wie immer darum gehen sollte, Zwietracht und Streit in dieser Gesellschaft zu sähen.

Osterhasen Quarantäne

> Sendung: Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 10. April Willkommen zu unserem Quarantäne-Workshop aus den Außenstudios des Ausnahmezustands. Wir lernen dabei heute, wie sich ein aus spontan-assoziativer Live-Begegnung und atmosphärisch verdichtetem Zusammensein erwachsenes Sendungsformat “von zuhause aus” produzieren lässt, und zwar ob wir wollen oder nicht. Denn die auch in der Radiofabrik geltenden Corona-Richtlinien verunmöglichen uns den Gebrauch des gewohnten Sendestudios – und so stehen wir vor einer eigentlich unlösbaren Aufgabe, nämlich die Sendung schon “im voraus” herzustellen und dabei dennoch einiges an Überraschung und dialogischen Live-Elementen einzubeziehen. Was sagt der Hund? “Eine Live-Sendung vorproduzierendes geht überhaupt ned.

Osterhasen Quarantäne MusikDabei soll die “musikliterarische Gefühlsweltreise” ihren unteren Titeln getreu auch in der heutigen Form “mit tiefgründigen Themen” zugange sein. Eine bloße Reflexion zur aktuell herrschenden Pandemie wäre uns aber zu langweilig, zumal wir erst unlängst im Artarium “Die Büchse der Corona” aufgemacht haben. Weltweite Virenkrise – das könnte einigen Globalsoziopathen allerdings gerade recht kommen, weils doch so schön ablenkt von all den hässlichen Nebenwirkungen der internationaler Konzernokratie und ihrer grenzenlosen Gier, wie etwa Lohnsklaverei, Massenverelendung und Umweltzerstörung. Alles geht so weiter wie bisher – und jedweder Widerstand wird durch Ausgehverbote im Keim erstickt. Irgendwie legt sich die derzeitige Zwangslage auch wie eine schleichende Krankheit auf Geist und Seele. Wer verbreitet das Virus? Richtig, die Wirtschaft. Bitte merkts euch das amal!

Osterhase in Quarantäneman greift schnell zur resignation
man greift schnell zu schuld und verleumdung
man greift schnell zu panik und furcht
man greift schnell zur illusionierung

man geht schnell durch gassen und märkte
man geht schnell zurück in sein haus
man geht schnell vorbei an den alten
man geht schnell zur arbeit und dankt

man glaubt schnell all den idioten
man glaubt schnell den fakten und zahlen
man glaubt schnell den falschen versprechen
man glaubt dem geld schnell und seinen vasallen

Auszug aus “zyklus viral” von Christopher Schmall. Dem ist nicht viel hinzu zu … außer vielleicht die Musikauswahl betreffend. Denn kaum richten wir den Blick ins Innere der Gefahrenzone, also in die Gefühlswelt der Gefährdeten, schon scheint das Bedürfnis nach Krachbumm und Intensität zuzunehmen, in jeder Quarantäne ziemlich genau dem Unvermögen des Draußenauslebens entsprechend.

Osterhasen Quarantäne im KopfUnd so soll dieser Versuch, das Unmögliche zu ermöglichen, ein weiteres Fragment werden – in den Versuchen vieler, der Isolation, der Angst und dem Wahnsinn kreativen Lebensmut abzuringen. Auch wenn wir dafür unseren gesamten, längst eingespielten Produktionsprozess über den Haufen werfen und quasi neu entwickeln müssen, die bloße Vorstellung, in diesem Monat keine neue Schöpfung zu gestalten war noch viel mühsamer. Auch wenn all dieses digitale “Verbundensein” weit entfernt von “The Real Thing”, nämlich “Life is Live” ist, auch von Krisen und Katastrophen (und von der Regierung, wäh!) aufgezwängte Grenzen sind dazu da, überwunden zu werden. Aus unserer häuslichen Abgeschiedenheit in eure Einsiedelei, Quarantäne, Verunsicherung gesendet, allerbeste Hasengrüße des Überdauerns, Überstehens und Überwindens, die etwas andere Collage aus Liebe, Poesie und Widerstand: Bleibts am Leben!

Die Landschaftsfotos verdanken wir der Musikgruppe Hasenbar

 

Virus


© Wikimedia Commons / CC BY-SA 4.0

In Tuning Up werden diesmal Musiker*innen vorgestellt, die entweder aktuell durch das Corona-Virus oder in früheren Zeiten durch andere Lungenerkrankungen iniziert wurden und daran verstrben sind.

Mit Musik von Manu Dibango, Mike Longo, Balduin Hoyoul und anderen.

Nachzuhören unter: https://cba.fro.at/448107.

Die Büchse der Corona

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 29. MärzAlbert Uderzo ist tot. Das betrübt viele von uns, aber immerhin wurde er über 90 Jahre alt. Sein kongenialer Partner René Goscinny dagegen verabschiedete sich schon mit 51 von der Welt, allerdings mit einer schwer überbietbaren Schlusspointe: Er erlitt mitten in der Untersuchung bei seinem Kardiologen einen Herzinfarkt, als der ihn auf einen Ergometer setzte. Wir bedanken uns bei beiden für die Erfindung des “globalen gallischen Dorfs” und wollen auch fürderhin so unbeugsam sein wie dessen Bewohner, zumal wir bedingt durch die akute Corona-Pandemie nach wie vor von zuhause produzieren. In dem Zusammenhang ist bemerkenswert, dass der Bösewicht im Asterix-Band Nr. XXXVII (Asterix in Italien) Coronavirus heißt – nur halt nicht in der deutschen Übersetzung.

Hundertwasser und die Silhouette der CoronaDie Begründung des für dieselbe zuständigen Klaus Jöken klingt nach doppelt eingesprungenem Insiderschmäh und beweist, dass für manche auch die verzwirbelte Wendeltreppe den Denkweg zur Assoziation darstellt. Caligarus? Geh bitte! Und was tut sich in der Welt der realen Zaubertränke und Fake Facts? Glauben Amerikaner tatsächlich, dass COVID-19, auch kurz Corona”, durch den Genuss einer mexikanischen Biersorte (!) übertragen wird? Wo ist der Harry Lesch, wenn man ihn mal dringend braucht? Ach ja, hier erklärt unser Held der Zahlen und Fakten einmal verständlich, wie man diverse Corona-Statistiken (Sterberate etc.) interpretieren kann. Oder hier eine Gesamtdarstellung aktueller Forschungsergebnisse zum Thema (wenn auch etwas reißerisch und massenkompatibel aufbereitet). Auf jeden Fall bleiben wir dabei: In Zeiten wie diesen, wo Verschwörungsesoteriker und ihre Gläublinge alle Welt medial mit ihren Schwindligkeiten infizieren, ist der Herr Professor ein Fels in der Brandung des Aufgeregten. Genau wie Peter Filzmeier im Hysterium der heimischen Innenpolitik. Was uns nunmehr zur Situation in Österreich und in uns selbst führt.

In dieser Sendung betrachten wir erstens die Vergewaltigung von Kunst und Kultur zum Zweck des Geldmelkens am Beispiel des Après-Ski in Ischgl. Dazu der “Herr Gesundheitslandesrat von Tirol” im ZiB 2 Interview. Zweitens widmen wir uns der Innensicht auf die unsichtbare Bedrohung, zumal wir ja derzeit alle in emotionalen Turbulenzen hausen. Und drittens zitieren wir (im Kontext individueller Schicksale vor globalen Ursachen) Konstantin Weckers “Stürmische Zeiten, mein Schatz”, dessen Refrainzeile “Leben ist Brücken schlagen – über Ströme, die vergehen” aus dem Gedicht “Schleierkraut” von Gottfried Benn die Hoffnung des Menschseins anrührt.

War da zuletzt nicht auch Hoffnung – in der Büchse der Pandora?

Gesundheit!

 

Kein Zurück

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 22. März – Irgendwo im Skiparadies Pandora (oder wars in Italien?) haben ein paar Ballermandln die Büchse der Corona umfallen lassen – und schon machen wir Sendungen mit Sicherheitsabstand. Im Einklang mit den geltenden Maßnahmen der Regierung versucht auch die Radiofabrik, jedwede Ansteckung mit dem depperten Coronavirus zu verhüten – und stellt unter anderem den Livebetrieb ein. Was uns nicht die Bohne daran hindert, euch auch weiterhin mit dem etwas anderen Kunnst-Biotop zu beseelen, auch wenn wir jetzt eine Zeit lang unsere Artarien von daheim aus produzieren werden. Oder wie Wilfried Schmickler sich unnachahmlich hineinsteigert: “Es gibt kein Zurück!” Da müssten schon andere kommen, um unser Sendungsbewusstsein auch nur ansatzweise anzuknabbern

Wilfried Schmickler - Kein Zurück“Kein Zurück” heißt demgemäß auch Wilfried Schmicklers aktuelles Programm, aus dem wir ein hoffnungsfroh kulturkritisches “Best Of” zu Gehirn bringen. Der schon seit Ewigkeiten aus TV-Sendungen wie den “Mitternachtsspitzen” bekannte Ex-Ministrant versteht es wie kaum ein anderer, apokalyptische Sprachbilder aus biblischem Bestand in gesellschaftspolitische Gegenwartsprophezeihungen zu verdichten, dass es einem die gewohnte Gleichgültigkeit abräumt. Sprachmächtig und sprachverliebt dicht sind auch seine Tiraden aus Triaden und Alliterationen aus Adjektivkaskaden und er kann singen! Ach, hört euch das doch einfach einmal an, lasst euch in diesen Fluss fallen und treibt eine Zeit lang dahin in der verschlungenen Welt der Bildworte und Wortbilder und Assoziationen und Einfälle und plötzlich zusammengeratenden Sinnstiftungen. Es soll euer Schaden nicht sein und – keine Angst, wir kommen ja alle wieder zurück von diesem Road-Trip nach Nicht-Nowhere. Wir kümmern uns drum, versprochen.

Gerade in entschieden sehr sonderlichen Zeiten wie diesen, in denen uns alle nur möglichen Empfindungen vermehrt anspringen, in denen wir Angst haben, zweifeln, uns nicht auskennen und uns daher ohnmächtig fühlen, können derlei humoreske Betrachtungen des Weltwahnsinns und seiner drohenden Folgen ein geeignetes Therapeutikum fürs Dranbleiben und Durchstehen sein. Fürs sich wieder an sich selbst erinnern. Bei aller Betroffenheit – Lachen (auch über sich selbst) ist gesund.

Aber dennoch nicht verzagen,
überstehn.
Leben heißt Brücken schlagen
über Ströme, die vergehn.

Konstantin Wecker (nach Gottfried Benn)