Podcast Tipp: The Skeptics’ Guide to the Universe

Wer sich für Kritik der Esoterik interessiert, wissenschaftliche Erkenntnisse spannend findet und gerne Podcasts hört, der*die sollte in The Skeptics’ Guide to the Universe reinhören.

The Skeptics’ Guide to the Universe is dedicated to promoting critical thinking and science literacy through insightful content and resources including an award-winning weekly podcast.

 

Jenseits von Schatten

> Sendung: Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 8. NovemberDie Schatten werden länger. Sagt man so – und passt auch in die Jahreszeit. Das hat – in unserer Außenwelt – mit dem Stand der Sonne zu tun. Wie verhält sich das hingegen mit den anderen möglichen Bedeutungen der Begrifflichkeit? Den Schattenanteilen der eigenen Persönlichkeit, etwa dem “Archetyp Schatten” nach C. G. Jung? Oder den dunklen Stellen in unserer Vergangenheit, die nicht nur die eigene Geschichte, sondern auch die der gesamten Familie, sogar die eines ganzen Landes überschatten? Welches Licht der Erkenntnis kann hier an die Stelle der Sonne treten? Oder ist es ein Licht des Lebenwollens (wie auch immer das ausschaut), ein wärmendes Feuer vielleicht, das nicht nur das Dunkle erhellt, sondern die tanzenden Schatten verwandelt, in …

Jenseits von SchattenIch stelle mir ein neugieriges Kind vor, das herausfinden möchte, was unter seinem eigenen Schatten ist. Es bückt sich zu ihm hinab, nimmt ein Ende zwischen die Finger, dreht ihn behutsam zur Seite (so wie man ein Etikett von einem Buch löst) und ja, blättert regelrecht um in seiner Welt, schlägt eine neue Seite in der Wirklichkeit auf und … Was ist da, hinter dem Schatten?

An dieser Stelle mag jemand einwenden, dass es sich bei solchen Überlegungen um nichts anderes als reine Illusion handelt. Um Hirngespinste und Phantastereien, die nur Zeit kosten und “in der realen Welt da draußen” keinerlei Nutzwert haben. Bevor wir nun entgegnen, dass genau dieses Nützlichkeitsdenken sich in der Realität der Zuvielisation mit all ihren unerwünschten Wirkungen bis zur Infragestellung allen Lebens wiederspiegelt (und dabei wie ein Glaubenssatz andauernd unhinterfragt vor sich her wiederholt wird), wollen wir doch lieber in die Welt der Poesie eintauchen

Jenseits von SchattenDie beginnt nämlich dort, wo uns das scheinbar so selbstverständliche Unterscheiden von Licht und Finsternis, oben, unten, richtig, falsch, hinter meiner, vorder meiner, links, rechts, wir, die anderen … zwischen den Definitionen verschwimmt. Wir leben nicht nur da draußen sondern zugleich auch in einer Welt jenseits von Kasterln und Kategorien. So wie es auf der Welt derzeit zugeht, hat es den Anschein, als gäbe es da zwei verschiedene Welten, die sich noch dazu in einer Art Kriegszustand mit- oder eigentlich gegeneinander befinden. Doch ist dem wirklich so? Oder sind die zwei Welten nicht vielmehr zwei Aspekte ein und derselben Wirklichkeit? Die es nur im Zusammenwirken dieser beiden Wirklichkeitsanteile gibt? Dann wäre das Ausblenden und in weiterer Folge das Abspalten (das Verleugnen, Negieren, Nichtfürwahrhalten) einer der zwei Hälften des Ganzen so etwas ähnliches wie ein teilamputiertes Leben. Dann wäre das Fürnichtexistenterklären und bei trotzdemiger Wiederinsbewusstseindrängung das Ausradieren- und Zerstörenwollen die logische Konsequenz und damit einhergehend die sich bei vollem Bewusstsein selbst lobotomiert habende Restmenschheit. In diese Regionen eigener Schuld an sich selbst vorzudringen – das tut wirklich weh.

Jenseits von SchattenJenseits von Schatten – das wäre dann also dort, wo sowohl Körper als auch Geist und Seele wieder ins Lied des Lebens einstimmen, ohne gegeneinander kämpfen zu müssen. Dort, wo Innen- und Außenwelt ein und derselben Wirklichkeit dienen, ohne lebenskraftraubenden Krampf und selbstverbehindernde Spaltung. Eine Wirklichkeit, in die einzutreten mit den Mitteln der Kunst befördert werden kann, die sich aber oft auch der Zugänglichkeit entzieht, weil manch schreckliche Erfahrung uns in ein dauerhaftes Erstarren versetzt hat. Und weil ja die meisten von uns an diesem oder jenem Punkt der Gefühlswahrnehmung mit der Zeit blind, taub oder sonst unempfindlich gemacht worden sind. Darum sei an dieser Stelle auf den Wert der therapeutischen Beziehung verwiesen, denn der schrecklichen Medusa lässt sich nur mit Hilfe eines Spiegels der Kopf abschlagen. Dann aber entspringen ihr Pegasus (das geflügelte Pferd) und Chrysaor (der Krieger mit dem goldenen Schwert). Hier gedeutet von Peter Levine.

Wer keine Visionen hat, sollte zumindest neugierig bleiben.

 

Frauen in Wissenschaft und Technik

Frauen in Wissenschaft und Technik

In dieser Sendung wird aufgezeigt, welch großartige Leistungen viele Frauen in der Wissenschaft geleistet haben und dabei sehr oft unerwähnt blieben oder nur am Rande erwähnt wurden. Es wird aber auch die derzeitige Situation in Bezug auf Frauen in Wissenschaft und Technik präsentiert und analysiert.

Exklusiv: Interview mit einem echten Christen

Sendetermin: Dienstag, 5.November 2024 um 20 Uhr auf der Radiofabrik Salzburg

Wer Engelsgeflüster hört, wird sie kennen, die Loretto Gemeinschaft.In einer handvoll Folgen haben wir bereits von der in Salzburg sehr starken missionarischen christlichen Glaubensgemeinschaft berichtet [1] [2] [3] [4].

Diesmal wird es aber wirklich ernst: Wir sprechen mit einem praktizierenden Christen und Anhänger der Loretto Gemeinschaft. Engelsgeflüster will verstehen wie ein Mensch religiös, gottgläubig und streng katholisch sein kann. Zugleich wollen wir eine Kritik daran üben. Wie gut es funktioniert: Urteilt selbst und hört zu!

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Schatten über Salzburg

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 27. Oktober – Der Autor, Liedermacher und Kabarettist Peter Blaikner hat jüngst “einen Roman nach einer wahren Begebenheit” mit dem Titel “Schatten über Salzburg” herausgebracht. Der bezieht sich auf eine Besetzung des Petersbrunnhofs durch Neonazis im Jahr 1993 sowie verschiedene damit in Zusammenhang stehende Ereignisse. Nachdem es uns über die Jahre immer wieder beschäftigt hat, wie sich “das nicht Wahrgenommene” in seinem Keller (der unser Unterbewusstsein ist) weiter auswirkt, wollen wir die Themen dieses Romans auch in unserer speziellen Sichtweise wiederspiegeln. Denn “das Weggelassene” wie auch “das Hinzuerfundene” einer im Nachhinein “interpretierten Geschichte” hinterlässt in uns Leerstellen, blinde Flecken, Unklarheiten oder eben Schatten”.

Schatten über SalzburgNicht nur in der “großen Geschichte” (etwa der des ganzen Landes) entstehen solche Leerstellen, die von uns mit Bedeutung versehen und in Zusammenhang gebracht werden wollen – auch in den vielen “kleinen Geschichten” (aus welchen “Geschichte” eigentlich besteht) verlangt das Unbeantwortete nach Antwort. Es ist ein großes Verdienst dieses Buches, dass es die Wechselwirkung von allgemeingesellschaftlich verdrängten Unangenehmheiten und individuellen Verletzungen (die wiederum unerfüllte Sehnsüchte bewirken) aufzeigt. Peter Blaikner hält die dafür nötige Distanz zum Geschehen, um sowohl das persönliche Schicksal seiner Figuren als auch allerlei politische Machenschaften, in die sie sich verstricken und in die sie zugleich verstrickt werden, zu verdeutlichen. Beim Lesen gerät man so in einen Zustand des gleichzeitigen Mitfühlens wie eben auch Beurteilens …. und im besten Fall hoffentlich Verstehens. Das ist mehr als man von manch sprachfunkensprühender Weltniveauliterur (dazu gehört dieser Roman eher nicht) aufgetischt bekommt. Wiewohl durchaus kicherigmachende Ausdrücke (da zwinkert der theatererfahrene Kabarettist) das Unterhaltenwerdenwollen bedienen, so etwa ein “innerlich schallend lachender Vater”. Ich habe einige der geschilderten Ereignisse selbst miterlebt und befinde, das Buch lädt zum Selbstweiterdenken ein.

Meine Mutter war im Alter von 14 Jahren ein Vorzeigenazi. Noch 1944 (als bereits alle deutschen Fronten in Auflösung begriffen waren) schrieb sie ein “Kriegstagebuch”, in dem sie Tag für Tag fein säuberlich die Siegesmeldungen” der Reichspropaganda wiedergab. Für wen? Wozu? Alles in ihrer verletzten Kinderseele schrie: “Ich will nicht allein sein! Ich will dazu gehören!” Und auch heute noch schreit es in mir: “Ich will diese Angst nicht ertragen müssen!” (Diese Angst vor dem Terror des Ausgestoßenwerdens. Wer schreit da?). Die Frage ist, wie wir in der Gegenwart mit dem Erinnern umgehen.

Memory ist immer under Construction.

Und wo ist dein Schatten?

 

Reclaim the Radio

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 20. OktoberDer ORF überschlägt sich geradezu in seiner aktuellen “100 Jahre Radio” Selbstlobinszenierungaber unterschlägt dabei unter anderem, dass es Radio in Österreich schon seit 101 Jahren und 6 Monaten gibt. Auch wenn er das einigermaßen vorsichtig formuliert: “Der 1. Oktober 1924 gilt als die Geburtsstunde des Rundfunks in Österreich.” Was immer bei wem auch immer als was auch immer gelten mag – die tatsächliche Geburtsstunde war der 1. April 1923, als der aus privater Initiative entstandene Sender Radio Hekaphon in Betrieb ging. Der hatte zwar noch keine Konzession (Lizenz) und gilt (schon wieder dieses Wort) rückblickend als illegal, die damalige Regierung benötigte 9 Monate, um dafür den Begriff “Grober Unfug” zu gebären.

Reclaiming RadiowavesUm immerhin dem Freien Radioder dritten Säule des Rundfunks in Österreich – einen gebührenden Platz an der Jubiläumssonne des sonst so selbstbezogenen ORF einzuräumen, lässt die Regisseurin Heidi Neuburger-Dumancic ihren Dokumentarfilm Wellen der Zeit” auch in die Produktionswelt der Radiofabrik eintauchen. Der Film wird am Montag, 21. Oktober um 23:15 Uhr auf ORF 2 (gleich nach dem kulturMontag) zu sehen sein. Wir sind gespannt, inwieweit unsere Rolle für die Entwicklung einer vielfältigen Medienlandschaft (diesseits des unkontrollierten Geschwallers in Sozialen Medien und jenseits des marktschreierischen Gehupes der profitorientierten Sender) zur Geltung kommt. In diesem Zusammenhang ist “gelten” ein überaus interessantes Wort. Zwischen “es gilt als” und “zur Geltung kommen” tut sich ein breites Spektrum an Bedeutungen auf, von extrem passiv wie “Du giltst nichts” bis zur Selbstermächtigung von “Ich verschaffe mir Geltung”

Wie entstehen weit verbreitete oder als allgemein anerkannt geltende Vorstellungen davon, wie sich etwas zugetragen hat und was für eine Bedeutung es für uns heute hätte? Muss dafür die sprichwörtliche “Geschichtsschreibung der Sieger” sämtliche von ihrer Interpretation der Geschehnisse abweichenden Erinnerungen wie mit dem Dampfhammer ausmerzen? Oder genügt es (und das wäre ein viel subtilerer Weg, der nicht leicht zu erkennenen ist), das eine oder andere vielleicht störende Ereignis in der Erzählung wegzulassen und diese neue Version einfach oft genug zu wiederholen?

Wir wollen uns das am eingangs erwähnten Beispiel einmal genauer anschauen.

PS. Zur legendären Sendung “Dylaneske Wortbilder” aus unserem zeitlosen Archiv.

 

Still Corners – Strange Pleasures

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 13. OktoberImmer wieder anders … Sonst würd es uns auch langweilig werden. Also spielen wir das Album “Strange Pleasures” aus dem etwas anderen Musikbiotop “Still Corners”. Ich übersetz mir das in etwa so: Setzen wir uns in den einen oder anderen “ruhigen Winkel” des Weltgetriebes – und hören wir einfach nur zu, dem Gras beim Wachsen, der Luft beim Aufsteigen oder der Sonne beim Untergehen. Natürlich haben wir dabei alle möglichen Gefühle, eigene und auch fremde, vergangene, gegenwärtige – womöglich zukünftige? Ist das nicht ein “besonderes Vergnügen”, die Welt in uns und um uns herum von so einem “ruhigen Ort” aus zu betrachten? Und wenn es erst mehrere sind, Winkel wie Vergnügungen, dabei könnten uns die folgenden Miniaturen oder der Klang des Albums begleiten:

Still Corners - Strange Pleasuressommers letztes aufwallen : fliehen in die weite : fahrtwindsrausch : frei so frei : für kaum eine zeit und doch irgendwie ewig : so flüchtig dies gefühl so leicht in der schwere der dämmerung : nirgends ankommen wollen : reisend bleiben

einander die kehle geschnürt : unwissentlich : wir erblauen : uns bleibt nicht viel zeit

das bett zerrinnt nach allen seiten, doch mich schwemmt’s nicht davon : ich muss hier bleiben und wachen über alle nächte in denen du fern von mir bist : kein trost : jeder traum dreht sich um sich selbst

deine stimme knistert : am horizont explodiert ein wunsch

feuerfliegen sind leuchtkäfer sind glühwürmchen : wir irrlichtern zwischen ihnen : sehnen uns nach endloser nacht in der wir tanzen inmitten der flammen : gleiten, funkenbeflügelt

graue stadt voll bunter vibrationen : wir gehen ohne ziel, lassen uns ziehen, denken nicht nach oder vor : shiver and flow

meerwärts will das herz und sich der brandung entgegen werfen, ungebeugt und kühn : will untergehen, ein wenig untergehen, ein bisschen schweben bleiben nur

seltsam zurückgekehrt zu sein : kenne häuser, straßennamen, manch gesicht, doch wie in einem halbvergessenen traum : so fremd das vertraute : bin ich anders geworden, sehe also mit anderem blick das noch vorhandene damals oder veränderte sich alles andere ganz anders als geahnt?

im lichterflackern seh ich dich lachen : bässe lösen verkalkte gefühle : wir sind musik : jede faser will tanzen : wir wagen uns tiefer hinein in den rausch der nacht : was passieren wird wissen nicht mal die sterne

magnetischer moment : lichtstreifen wabern im augenwinkel : dicht gewebtes schwarz durch welches wir wege bahnen : wir sind still : wir sind still verloren : brauchen keinen retter : sind selig in der ungewissheit : wir genügen uns

den mondschein getötet : die sterne gelöscht : dem himmel die tiefe genommen : was ist wird werbung : ich glaube nicht an wunder aber an die macht der phantasie : noch gibt es so etwas wie hoffnung

sinken also in den äther : um uns tost die schöpfung : wirbelt, rast, zerbirst : wie im zeitraffer : wie in zeitlupe fallen wir hinauf, hindurch, hinweg : hinter den lidern blühende wüsten, ströme aus licht

wir erinnern uns an die zukunft : sie rauscht und flirrt

 

10 Jahre Tuning Up

Nun ist es bereits 10 Jahre her, dass die erste Sendung von Tuning Up am 6.10.2014 on air ging. Nach 160 Sendungen mit über 1180 Musiktiteln und insgesamt 9500 Minuten Sendezeit ist immer noch Potenzial vorhanden für weitere Sendungen. In der Jubiläumssendung wollen wir sowohl diese 10 Jahre als auch 100 Jahre Radio in Österreich feiern mit Musikstücken, die sich um dieses Thema gruppieren.

Nachzuhören unter: https://cba.media/679534

Whatever, Anyway

> Sendung: Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 11. OktoberZwei von uns beiden besonders gern benutzte Symbolwörter. Immer dann, wenn der Redefluss ans Unendliche aussagbarer Möglichkeiten gelangt und es daher notwendig wird, dass der Gesprächspartner selbst weiterdenkt und spontan-assoziativ in die schier unerschöpfliche Welt der Wortbilder “hineingreift”, um das “hervorzuformulieren”, was immer schon im Gefühl da war, jedoch noch nie als Sprache gesagt werden konnte, immer dann, wenn das Erzählen von Gedankenbildern an seine Grenzen kommt (weil die Bilderfluten zu vielgestaltig werden, um sie in Gleichzeitigkeit zu beschreiben), darf eine Kunstpause entstehen … Und danach als Überleitung von einem zum anderen, als Einladung zum Eigenen ….“Whatever” ….“Anyway” ….

Whatever, AnywayIndem wir uns also mit Sprache und mit den durch sie nach Möglichkeit auszudrückenden Empfindungen oder Seinszuständen beschäftigen, sind wir immer in zwei Richtungen unterwegs. Sowohl vom Gefühl her in die bestmögliche Ausdrucksform als auch vom Ausgesagten her in die ihm jeweils zu Grunde liegenden Aggregatzustände der Seele, des Geistes, des Lebenswhatever. Und genau so herausfordernd, wie ein sich bewegendes Lebewesen auf einem Bild einzufangen, ist es auch, die Regungen und Bewegungen des Lebens an sich als eine sprachliche Momentaufnahme darzustellen. Lebenslanges Lernen ist dafür die Grundlage, sollen doch Aufnahme und Wiedergabe des mitzuteilenden Gefühls mit zunehmender Erfahrung immer zutreffender und wirksamer werden, uns selbst wie auch den/die anderen berühren und so etwas in uns allen bewegen und bewirken. Wenn Stillstand den Tod bedeutet, dann bedeutet Unterkomplexität nur Langeweile.

Whatever, AnywaySchnitt. Was war zuerst da? Das Gefühl oder sein Ausdruck? Wir reisen also auch in der Zeit hin und her, vorwärts, rückwärts. Während wir uns voran bewegen zugleich in die entgegengesetzte Richtung”. Ursache und Wirkung? Wirsache und Urkung. Viele Andeutungen. Stellen wir uns die Fragen unserer Vorfahren, die sie ihr Leben lang unterdrückt haben, weil sie sonst nicht überlebt hätten? Zum Beispiel, ob wir überhaupt in dieser Gesellschaft leben wollen? Oder wie diese Gesellschaft beschaffen sein müsste, damit wir sie bejahen können? Wir mäandern durchs vorhandene ABC auf der Suche nach neuen Worten. Wir fühlen den Klang der weiten Räume zwischen LSD und DNA. Und Antworten? Unsere eigenen Akkorde in die sich ständig fortschreibende Symphonie des Lebens einbringen, ihre Harmonie aus Schrägklang und Erhebung durch ein paar unerhörte Wendungen, uns unserer Endlichkeit bewusst werdend, ins Unvollendete denken.

Whatever, AnywayIch sehe uns als Geschichten Geschichten, die wiederum Teil von anderen Geschichten sind und dabei zugleich eigenständig erzählte. So ist unsere Geschichte einerseits das, was uns erzählt, andererseits aber genauso das, was wir verändern, indem wir uns erzählen. Einschub: “Das ist ein toller Gedanke. Lass ihn uns ausformulieren! Und schauen wir gleich, was er mit uns macht.” Genau so funktioniert das Mediopassiv, eine Verbform oder ein die Handlungsrichtung bestimmendes Genus Verbi, das etwa wie im altgriechischen “Medium” bedeutet, das Subjekt (in unsrem Fall die erzählende Person) ist beides zugleich, also sowohl aktiv das Geschehen gestaltend als auch passiv die Auswirkungen desselben Geschehens erfahrend: Eine Geschichte, die wir erzählen, ist zugleich eine Geschichte, die sich uns erzählt. Und in diesem Vorgang verändert, ja verwandelt nicht nur der Erzähler die Geschichte, sondern eben auch die Geschichte den Erzähler. Und so weiter

Denn wenn sich eine Geschichte und ein Erzähler verändern, dann verändert das ja auch alle anderen, damit in Beziehung stehenden Geschichten und deren Erzähler. Von hier an wirds echt komplex und … whatever