Luigi Nono zum 30. Todestag


Luigi Nono 1979 (by Fernando Pereira / Anefo, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0 NL)

Tuning Up stellt zum 30. Todestag am 8. Mai das Schaffen des venezianischen Komponisten Luigi Nono in den Mittelpunkt.

Der sowohl für sein politisches Engagement als auch für seine Beforschung innovativer klanglicher Möglichkeiten von Stimme und Instrumenten bekannte Meister des Klangs und der Stille wird in dieser Sendung mit Werken aus unterschiedlichen Schaffensphasen in Erinnerung gerufen. Wie kaum ein zweiter Komponist nach 1945 steht Luigi Nono für eine Verbindung von musikalischer Avantgarde und gesellschaftspolitischem Engagement einerseits und der Integration von Konstruktion und Ausdruck andererseits. “Das Ohr aufwecken, die Augen, das menschliche Denken, die Intelligenz,das Maximum an nach außen gerichteter Verinnerlichung. Das ist heute das Entscheidende.“(Luigi Nono, 1983)

Nachzuhören unter: https://cba.fro.at/452444.

Return of the Mother

> Sendung: Artarium vom Muttertag, 10. Mai – Nicht nur ein ganzes, nein, sogar auch ein thematisch passendes Album von Nina Hagen zum heutigen Tagesanlass. “Ich meine das Verschieben von Machtverhältnissen … und da hats doch mal Leute gegeben, so kontemplative Romantikhaserln, die geglaubt haben, Natur wär was rundes Ruhiges, wo man seine Hängematte reinhängen kann.” Elfriede Gerstl. Ach, wie viel besser ginge es den Menschen, wenn ein erheblicher Anteil jener Geld- und Geistesenergie, die derzeit noch in destruktiven Blödheiten wie Konsumtrottelei, Militärtechnik, Weltfinanz und anderen unfreundliche Übernahmen verplempert wird, stattdessen für derlei Dichten und Trachten (wie oben) zur Verfügung stünde. “Scheiße hier, Scheiße da, es ist beschissen, ja fürwahr.” Nina Hagen. Und ab dafür:

Return of the MotherWorüber man zuviel reden kann, davon soll man lieber schweigen.

In diesem Sinne diesmal keine weitschweifigen Betrachtungen über ihre inzwischen 50-jährige Schaffens- und Darstellungswelt. Eine gscheite Rezension zu den beiden Nina-Hagen-Band-Alben (auf Vinyl neu erschienen) bietet einiges an Hintergrund zur auch schon öfter als God mother des (deutschen) Punk angepriesenen Ausnahmevielfaltskünstlerin, die unlängst 65 Jahre alt geworden ist. Lasset uns ihre Nochmehralsvielseitigkeit im Hinblick auf diesen Day of the Mother doch in Gestalt eines “synopsialen Artikelstechens” zelebrieren. Anleitung: Im nun folgenden Absatz sind allerlei Songs und Videos verlinkt. Diese kann man nicht nur in chronologischer Reihenfolge (also dem Text entlang) aufrufen, sondern auch dem sogenannten “Bibelstechen” gemäß ziemlich ziellos anklicken und sich auf diesem Weg seine (und natürlich auch ihre und überhaupt) eigene Botschaft einflößen. Huu!

“Ich bin nicht deine Fickmaschine – spritz, spritz, das isn Witz!” Mit derartigem Pank trat Nina Hagen erstmals auch Österreich auf die Ohren, beim legendären Club 2 (Thema Jugendkultur, Haha!) dann auch herzhaft in die Seele. Die Nina Hagen Band (vormals Lokomotive Kreuzberg, später Spliff genannt) brachte ihre Vielseitigkeit kongenial zum Klingen, von der Naturträne über den Fisch im Wasser bis hin zum Herrmann. “Das Gehirn erkrankt – und schwankt – in immer neue Dimensionen – da, wo die bösen Mächte wohnen.” Mit Herman Brood und Lene Lovich dann der Film Cha Cha, vom breiten Publikum (Drooogen!) sträflich unterbeachtet. Knockin’ on Herman’s Door. Nunsexmonkrock, der gepflegte Übergang von der Band zur Mother of Cosma Shiva. Wir leben immer … noch. Und Frühling in Paris. Die Wiederkehr der Zarah Leander, die kann sonst niemand so opulent operesk. Der Wind hat mir ein Lied erzählt… Die deutsche Version von Let the sunshine in aus dem Musical HairPersonal Jesus (ursprünglich von Depeche Mode), Wir sind das Volk (back to the roots, Nina?) sowie Am dunklen Fluss (Leonard Cohens By The River Dark, von Misha G. Schoeneberg treffend übersetzt). Aber – um es mit Thomas Bernhard zu sagen – ich deute nur an.

Kunst fürs Volk – durchs Volk – im Poetenclub mit Falco – ins Leben schreiben…

 

Ankündigung Sendung #40: Covid-19 – Bill Gates‘ Supervirus?

Sendetermin: Dienstag, 5. Mai 2020 um 20 Uhr auf der Radiofabrik Salzburg und dann nachzuhören auf diesem Blog oder auf cba.fro.at

Bereits in Zeiten vor Corona wurde der Name Bill Gates (Microsoft Windows sei dank) mit Viren assoziiert. Doch während Menschen sich vor 2020 nur über sich selbst zerstörende Computer oder gestohlene Daten aufregen mussten, hat das Coronavirus die Gesellschaften vieler Staaten viel grundlegender durcheinander gewirbelt.

Und auch dieses Virus soll – wenn dem „Internet“ zu glauben ist – sehr viel mit Bill Gates und seiner Bill & Melinda Gates Foundation zu tun haben. Die Stiftung soll laut „alternativen Blogs“ die Globalisierung vorantreiben, die Überbevölkerung durch Zwangsimpfungen bekämpfen und nicht zuletzt das Coronavirus patentiert haben.

Gib Gates keine Chance

In dieser Sendung wollen wir uns ansehen, warum diese Behauptungen zwar haltlos, aber dennoch so glaubwürdig sind. Nicht zuletzt wollen wir uns auch kurz mit der Kritik an solchen „Verschwörungstheorien“ auseinandersetzen und über deren Sinnhaftigkeit diskutieren.

Untergang Befreiung Untergang

> Sendung: Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 8. Mai “Das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa” ist die gesinnungsneutrale Formulierung dessen, was vor genau 75 Jahren ringsumhier passierte. Genauer gesagt der konsequente Schlusspunkt dessen, was fünfeinhalb Jahre lang von den jeweils Machthabenden ringsumhier passiert wurde. So ähnlich passiert man beispielsweise Tomaten, und die reimen sich schon mal auf Soldaten, von all den sonst noch durch Zwangsarbeit zerquetschten oder von Explosionen zerrissenen Zivilpersonen gar nicht erst zu reden, zwischen 60 und 80 Millionen waren es wohl insgesamt. Das Ende dieses Schlachtens wird von manchen immer noch als “Untergang” betrauert – von vielen anderen aber als “Befreiung” (wenn auch aus verschiedenen Gründen) zelebriert.

Der UntergangWir erinnern an den abgründigen Film “Der Untergang”, der auf den Erinnerungen von Hitlers Sekretärin Traudl Junge basiert – und in dem der großartige Bruno Ganz einen zu jener Zeit bereits einigermaßen abgedrehten Ex-Gröfaz darbietet. Hagen Rether merkte damals an: “Bruno, ganz Hitler. Ein Schweizer, der einen Deutschen spielt, der eigentlich Österreicher ist.” Dieser Film wurde höchst kontrovers diskutiert, was ja im Grunde genommen ein gutes Zeichen wäre für eine lebendige Auseinandersetzung. Doch weshalb diese moralinsaure Zeigefingerei, die einem vorzuschreiben versucht, wie man denn nun dieses oder jenes Ereignis der Geschichte gefälligst zu verstehen habe? Ein dergestaltiges Gscheitscheißen ist uns von links wie rechts zutiefst zuwider, kommt es doch stets von oben herab.

Die BefreiungEs gibt zahlreiche gute Gründe, das Ende des Nazitums in Europa als Befreiung zu begreifen. Aber wenn, dann aus eigenem Empfinden – und nicht aus verordneter Nachmache. Gleiches gilt für das Leiden und die Scham der einst Nazigläubigen in den Trümmern ihrer Träume. Zumeist sind ja beide Wahrnehmungen – Befreiung und Untergangin ein und derselben Person ambivalent vorhanden, und das ist an sich schon eine Auseinandersetzung mit sich selbst, die weit über Freund oder Feind und überhaupt Krieg hinaus geht. Das ist es, was uns interessiert: Das Mehrdeutige im eigenen Erleben, das Vielschichtige in jedem einzelnen Menschen – und das Fragwürdige im angeblich so Einhelligen des allgemein Anerkannten. Wenn ich Hitler für einen Trottel halte (und das tue ich aber sowas von), dann aus meiner eigenen Untersuchung des großkotzigen Wahnsinns, und nicht, weil ich (von wem auch immer) dazu angeleitet worden wäre. Plötzlich platzt der schöne Schein jeder Heilslehre (sic) auf, und darunter grinst der Totenschädel ihrer eigentlichen Absicht hervor. So lächelt jedes System, das Menschen verbraucht.

Wir unter BefreiungAls roter Faden durch unsere etwas österreichische Betrachtungreise des Übergangs vom Untergang zur Befreiung begleiten uns Zarah Leander sowie der Herr Karl. Sind wir also befreit. Eh juhu! Doch was kommt danach, was ist jetzt – und vor allem, was wird sein? Darüber landen wir unweigerlich bei SNOG. “Corporate Slave” verkörpert, was Pier Paolo Pasolini schon in den 70ern als den “totalitären Konsumismus” beschrieben hat, eine Weltwirtschaft, deren Dominanz sich alles Leben auf der Erde “bis zum letzten Atemzug unterwerfen muss.” Hört man da nicht gewisse Parallelen? Hat nicht Joseph Goebbels bei großen Firmen in den USA (wie hieß das damals noch?) Propaganda studiert? Wie glaubwürdig sind Regierungen heute? Und wie glaubwürdig sind die Alternativen für Deutschland?

Wir werden uns jedenfalls aus alledem einen Karl machen. Was auch sonst?

 

Museum für Naive Technik

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 26. April – Als das Kernkraftwerk Zwentendorf nach der legendären Volksabstimmung vom 5. November 1978 dann doch nicht wie geplant in Betrieb ging, kam alsbald die Frage auf, was man nun mit dem Bauwerk tun solle, wo es doch schon fixfertig errichtet wäre. Ein besonders lustiger Vorschlag aus den Reihen der Atomkraftgegner war, das gesamte Ensemble zu einem “Museum für Naive Technik” umzuwidmen. Am 26. April 1986 offenbarte sich dieses halbspaßige Ansinnen in prophetischer Weise, als die von den Aposteln der Atomkraft stets als beherrschbar angepriesene Technik der halben Welt buchstäblich um die Ohren flog – in Gestalt des Reaktorblocks 4 von Tschernobyl. Dort befindet sich inzwischen das tatsächliche Museum für Naive Technik als ein Mahnmal menschlichen Wahnsinns.

Museum für Naive TechnikEinen größten anzunehmenden Urstoß zu unserer Sendung (exakt 34 Jahre nach dieser Katastrophe) verdanken wir dem lieben Kollegen Andreas Woldrich, der uns auf die außergewöhnlichen Filmmusiken von Hildur Gudnadóttir hinwies und dabei ihr musikalisches Mitwirken an der TV-Serie Chernobyl hervor hob (absolute Empfehlung!). Ihre darin verwobenen Klangwelten entziehen sich jedweder Kategorisierung, zumal sie revolutionär andersartig aufgebaut und ebenso untypisch in die Dramaturgie der Filmhandlung eingefügt sind. Erfrischend verschieden vom Allermeisten, das uns als “Filmmusik” sonst oft funktional und erwartbar entgegen dröhnt. Da hätte der Altmeister des atmosphärischen Samplings seine helle Freude daran (und hat sie mit Sicherheit auch). Allein ein Stück wie “The Door” auch nur anzuhören, versetzt einen unweigerlich in die Stimmung des Unbehagens angesichts der “unsichtbaren Gefahr”. Und das ist auch die Parallele zum derzeit vorherrschenden Gemütszustand.

Die Handlung von Chernobyl (wiewohl fiktional erweitert) folgt den posthum bekannt gewordenen Aufzeichnungen des sowjetischen Wissenschafters Waleri Legassow, der darin die eigentlichen Ursachen der Nuklearkatastrophe sowie die unrühmliche Informationspolitik der Regierenden offenlegt. Diese folgten laut Legassow in allen Entscheidungen dem “ökonomischen Diktat”, so wie sämtliche Propagandisten der “friedlichen Nutzung der Kernenergie” in den anderen Ländern der Welt übrigens auch, und zwar immer skrupellos und ohne Rücksicht auf die bekannten Gefahren für Leben, Umwelt und Gesundheit. Hier eine Liste schwerer Störfälle seit 1945…

Danke! Jetzt sind wir gründlich beruhigt, Oida.

 

Hundeschule goes Internet

Ein Kleiner Virus hat alles verändert. Ob Alltag oder Beruf, ich glaube, es gibt niemanden, dessen Leben heute noch genauso aussieht wie Anfang März. Auch als Hundemenschen sind wir von diesen Veränderungen betroffen. Ausgangsbeschränkungen, nicht benutzbare Hundeauslaufzonen und geschlossene Hundeschulen machen vielen Kopfzerbrechen. Und vor allem den Unternehmerinnen in der Branche rauchen die Köpfe auf der Suche nach gangbaren Möglichkeiten, die Zeit zu überbrücken, bis Hundeschule und Trainingsbetrieb wieder normal laufen können.

 

Vom Offline- ins Onlinebusiness

Meine Gesprächspartnerinnen in dieser Sendung sind Silke Brod, die Gründerin der Hundeschule „Hundewerkstatt® – Silke Brod, die sich auf die Beziehungsarbeit von Mensch und Hund die sinnvolle Auslastung von Hunden und spezialisiert hat, und Brigitte Zwengel, Inhaberin der Hundeschule Fairbindung Mensch Hund, die ebenfalls auf freundlichen Umgang und vernünftige Beschäftigungsmöglichkeiten Wert legt.

 

Online Hundeschule ist an sich nichts Neues, doch das Angebot verändert sich derzeit enorm und es werden auch Formate online angeboten, die man sich auf den ersten Blick so nicht vorstellen kann. Wie zum Beispiel die Kurse, die meine heutigen Gäste anzubieten haben. Silke Brod ist Hundetrainerin und Beraterin für Menschen mit Hund in der Hundewerkstatt Silke Brod und hat einen Onlinekurs für Ralley Obedience im Angebot. Brigitte Zwengel ist Inhaberin der Hundeschule Fairbindung Mensch Hund in Alheim in der Nähe von Bad Hersfeld. Bei ihr kann man Hoopers Agility als Onlineangebot buchen.

 

Rally Obedience?

Was ist denn das überhaupt? Silke Brod hat eine kurze Erklärung für uns verfasst: Durch intensive Kommunikation, Lob, Futter und mit Hilfe der Körpersprache werden gemeinsam Elemente aus der klassischen Unterordnung (Obedience) erarbeitet.  Dies geschieht stets in freudiger Zusammenarbeit zwischen Mensch und Hund. Spielerisch wird so zugleich die Bindung und der Grund­gehorsam des Mensch-Hund-Teams gefördert. Die einzelnen Aufgaben werden in einem Parcours an Schilder-Stationen absolviert.

Rally Obedience bedeutet Auslastung für Mensch und Hund, denn auch der Mensch muss bei einem Parcours konzentriert bei der Sache sein, damit der Hund seine Aufgabe auch gut machen kann.

Und Hoopers?

Über Hoopers oder genau gesagt Hoopers Agility gab es schon einmal eine eigene Hunderunde mit Tanja Ganser und Maria Wallner, hier ist der Bloglink zum Nachlesen.

Von Brigitte Zwengel, meiner heutigen Hoopers-Spezialistin, gibt es auf Youtube einen Trailer zum Kurs.

 

Die wahren Abenteuer sind im Kopf

und so begann auch für Silke Brod und Brigitte Zwengel das Abenteuer Onlinekurs im Kopf. Bei Brigitte Zwengel gab es die Idee für ein bestimmtes Onlineprodukt, nämlich den Hooperskurs schon länger und es waren sogar schon die meisten Vorbereitungen dafür abgeschlossen. Corona war sozusagen der finale Fußtritt, um den Kurs tatsächlich als Angebot herauszubringen.

 

Ganz anders verlief es bei Silkre Brod, die ursprünglich mit Onlineangeboten „nix am Hut“ hatte. Doch ihre KundInnen, die unbedingt weiter trainieren wollten, zwangen sie förmlich, sich mit dem Thema zu befassen. Ihr Onlinekurs erfreut sich guten Zuspruchs und die KursteilnehmerInnen, wie auch die Kursleiterin haben Freundschaft mit dem neuen Medium geschlossen.

 

Inzwischen sind beide Damen mit der Online-Welt im Reinen und freuen sich über die Möglichkeiten. Der Aufwand, um ein Onlineprodukt zu erstellen, das  wirklich Qualität bietet, didaktisch gut und hilfreich ist und auch dem kritischen Auge der TrainerIn selbst stand hält, darf allerdings nicht unterschätzt werden, wie die beiden Damen im Gespräch berichten.

 

 

Servicebox

Zwengel Brigitte 
Hundeschule Fairbindung Mensch Hund 

Silke Brod
Hundewerkstatt Silke Brod
Hundewerkstatt auf Facebook

Lesefutter

Hoopers-Agility: Hundesport ganz ohne Springen, Tanja Bauer und Gabriele Lehari
Perspektivwechsel: Positive Psychologie für Hunde | Stärken fördern statt Schwächen bekämpfen,  Maria Hense und Christina Sondermann
E-Book „Trafen sich zwei“ von Patricia McConnell bei Kynos
Was Online-Hundeschule kann

Musik

Dogs of Rotterdam, Barons of Tang
La Fille et le chien, Edith Piaf
Nobody wins, Dean Wolf

Sendung anhören – Achtung: neuer Sendeplatz

Live auf der Radiofabrik 107,5 oder per Livestream am 2. Mittwoch im Monat um 12.06 und am 2. Samstag im Monat um 14:06 Uhr. Alle Sendungen können im Internet nachgehört werden und zwar hier.

Feedback und Kontakt: Karin Immler, www.knowwau.com

Folge 11 (17.04.2020) „Zukunftslandschaft – Wie soll unsere Landschaft in Zukunft aussehen?“ zur Diskussion gestellt

Nachdem der Bodenverbrauch in Österreich seit 2013 gesunken war, ist er von 2018 auf 2019 erstmals wieder gestiegen. Im Jahr 2019 betrug der Bodenverbrauch in Österreich täglich 13 ha. Davon werden 4 ha dauerhaft versiegelt. 44 km² gingen so in Östereich an produktiven Boden verloren, eine Fäche so groß wie Eisenstadt (vgl. https://www.umweltbundesamt.at/aktuell/presse/lastnews/news2020/news_200402/)

Vergleicht man diese Zahlen mit den Aussagen der Leute in der 11. Folge, wie sie sich ihre Landschaft in Zukunft wünschen und wie diese aussehen soll, dann kann man daran zweifeln, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind…

Die Sendung mit der Fledermaus

Liebe Battlemaniacs,

keine Sorge, unsere Fledermaus ist nicht infiziert und war auch noch nie in China. Wir vom Institut für Battle und Hum sind natürlich brave Staatsbürger, auch unsere Mirkos bleiben live verwaist (Was in den Mikros schon alles drinnen pickt will ich gar nicht wissen). Mag. Ridi Mama und Prof. Randy Andy schoolen derweil ihr home und spielen mit dem Gedanken Valium in den Frühstückskakao der Kinder zu mischen. 🙂

Vorerst gibts Battle&Hum nur in der Wiederholungsschleife aus Konserven (Sardinen in Dosen werden scheinbar auch immer besser desto älter sie werden)!

Als kleinen Zeitvertreib empfiehlt das Institut BH die Marathonlesung „Die Pest“ diverser Kolleg*innen, noch bis Mitte Mai auf FM4 nachzuhören.

Hier der Link: https://fm4.orf.at/stories/3000956/

Stay sound and tuned!

Veröffentlicht unter Teaser

Es gilt die Unmutsverschuldung

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 19. Aperil Unmut (von wemwas auch immer verschuldet) ist ja heutzutage ein weit verbreitetes Phänomen. Wenn aber Unmut zur Wut wird, dann wird Unwucht zur Mucht. Was für eine feine Schöpfung! Und schon sind wir mitten in der sprachkreativen Logik des erweiterten Wortbaus. Zack, zack, zurück zum Anfang! Kaum wird von einem möglichen Verbrechen berichtet, hört man sogleich den (aus rechtlichen Gründen gebotenen) stereotypen Stehsatz: “Es gilt die Unschuldsvermutung.” Und der ist ob seines inflationären Gebrauchs schlechterdings nervtötend. “Es gilt die Unmutsverschuldung.” Genau – nur wer oder was ist schuld an unserem Unmut? Das wäre ein gutes Beispiel für durch Sprachkunst ausgelöste Denkprozesse. Sofern man Ohren hat – und zwar nicht bloß zum Brillenbefestigen.

Es gilt die UnmutsverschuldungEine weitere flotte Fingerübung fürs Gehirn ist die folgende: Ein einzelner Buchstabe macht einen gewaltigen Unterschied (und dann halt auch noch die Zeit).

“Die SPÖ betrieb Umverteilung. Die ÖVP betreibt Umvereitlung.”

Und Ursula Stenzel? Die betreibt Einverumtlung. Danke für dieses Bild! Michael Niavarani vertritt ja die Ansicht, dass eine “unüblich verschaltete Gehirnregion” für solcherlei humoreske Schöpfung ursächlich ist – und dass das bitte durchaus “normal” (im Sinne von nicht krankhaft und somit behandlungspflichtig) sei, dergestalt zu denken. Ich würde da noch weiter gehen und mir vorstellen, wie Weltpolitik aussähe, wenn diese Art zu Denken noch viel “üblicher” wäre: “America kräht again!” – alle lachen, gehen nach Hause – und wählen jemand Vernünftigen. Kann es sein, dass den (allgemein üblichen) “normalen” Mehrheitsmenschen genau diese unabhängige Hirnschaltung fehlt? Und wodurch ist die Verziehung zum Nachplappern von vorgeformtem Blödsinn so erfolgreich?

Es gilt die Unmutsverschuldung!

Österreich im April 2020: Ein gut ausgebildeter Sozial- und Gesundheitsbetreuer leistet aufgrund der aktuellen Corona-Krise außerordentlichen Zivildienst in einem Senior*innenheim. Dort ist er mit eklatanten Gefährdungen dieser Risikogruppe konfrontiert und wendet sich deshalb mit dringenden Anregungen direkt an den Gesundheitsminister. In dem Zusammenhang wir ihm telefonisch mitgeteilt, “…er überschreite seine Kompetenzen und lehne sich zu weit aus dem Fenster, weil er seine Vorgesetzten übergehe, was ein Nachteil für ihn wäre…”

Erich Fried in seiner Rede zur Salzburger Bücherverbrennung 1938 (die er 1987 gehalten hat, “um die historischen Kontinuitäten aufzuzeigen”): “Mein Gott, wer erst einmal gründlich kuschen gelernt hat, der vergisst das nicht so schnell, und gibt es noch seinen Kindern weiter als praktische Überlebensregel. Wer hat uns so dressiert, welchen Einflüssen ist das zu verdanken?”

Es folgt nun volksdümmliche Musik…